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0068 - Wir holten sie vom Schiff

0068 - Wir holten sie vom Schiff

Titel: 0068 - Wir holten sie vom Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir holten sie vom Schiff
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gehört?«
    »No.«
    »Kamen Sie gut mit den beiden Mädchen aus?«
    Die Frau hob zum ersten Mal den auf die Handfläche gestützten Kopf und zeigte so etwas wie Interesse an unserem Gespräch.
    »Meinen Sie, dass die beiden Mädchen vielleicht so schnell ausgezogen sind, weil ich ein Hausdrachen bin? No, no, Mister, das nicht, auf keinen Fall! Ich komme mit allen Mietern immer gut aus, weil von vornherein klargemacht wird, was ich für sie zu tun bereit bin und was nicht.«
    Ich steckte mir selber eine Zigarette an und sah sinnend dem blauen Rauch nach. Da hatten wir nun eine erste Spur von Berty Johnson entdeckt, und schon verlor sich diese Spur wieder.
    »Haben die beiden Mädchen irgendetwas von ihrem Gepäck zurückgelassen? Manchmal bekommt man doch bei einem Umzug nicht alles auf einmal mit und lässt es deshalb zurück, um es später abholen zu lassen.«
    »No, sie hatten alles mitgenommen. Es ist nichts zurückgeblieben, aber auch gar nichts.«
    »Können Sie uns sonst irgendetwas sagen, was mit Berty Johnson in einem Zusammenhang steht?«
    »No. Nichts.«
    »Na schön. Hier sind Ihre fünf Dollar. Falls Ihnen doch noch etwas einfallen sollte, dann behalten Sie es im Kopf. Ich komme in den nächsten Tagen noch einmal vorbei. Vergessen Sie eines nicht: Nachrichten über Berty Johnson können für mich immer einen Barwert haben. Fünf Dollar, zehn Dollar - je nach der Nachricht.«
    »Okay, okay«, brummte sie und führte uns zur Wohnungstür. »Ich glaube kaum, dass mir noch etwas einfällt. Sie haben mich ja schon ausgequetscht wie eine Zitrone.«
    Wir tappten durch den dunklen Flur der Wohnung und waren froh, als wir aus dem Fuseldunst wieder hinaus ins Treppenhaus kamen, wo es zwar auch nach Küchendunst und Abfällen stank aber doch nicht so penetrant nach billigem Fusel.
    Als Mrs. Vanderland die Wohnungstür hinter uns geschlossen und die Sicherungskette wieder eingelegt hatte stieß Phil geräuschvoll die Luft durch die Nase.
    »Wenn die Alte astrein ist, dann bin ich ein Wickelkind aus dem Kindergarten«, sagte er. »So wenig wie die über ihre Mieterin wusste, das gibt es ja gar nicht. Ich habe eher den Eindruck, als wenn sie nichts wissen wollte!«
    Ich betrachtete nachdenklich meine glimmende Zigarette. »Ich habe den gleichen Eindruck. Diese Frau wollte nichts wissen. Aber warum? Was steckt hinter diesem Nichtswissenswollen?«
    Phil zuckte die Achseln.
    »Ich bin kein Hellseher. Aber für mich steht fest, dass wir uns genauer um Mrs. Vanderland kümmern sollten.«
    Ich nickte.
    »Okay. Wir werden erst einmal unauffällig ein paar Erkundigungen über diese schnapssüchtige Dame einziehen.«
    Wir gingen die Treppe hinab und erreichten den Flur im Erdgeschoss. Sechs bis acht Schritte vom Fuß der Treppe entfernt war die offenstehende Haustür, die auf die Vortreppe führte. Wir gingen ahnungslos auf die Haustür zu, als plötzlich in unserem Rücken eine raue Stimme laut wurde.
    »Bleibt stehen, ihr beiden Nussknacker! Reckt eure Pfoten schön zum Himmel, wenn ihr keine Bohne in den Rücken haben wollt!«
    Phil blieb stehen. Ich auch. Wir hatten keine Selbstmordabsichten, und wenn man nicht weiß, wer mit was bewaffnet hinter einem steht, empfiehlt es sich immer, vorsichtig zu sein. Wir reckten also gehorsam unsere Arme zur Decke.
    Hinter uns kamen schlurfende Schritte heran. Wenn ich mich nicht verhörte, mussten es zwei Männer sein. Kurz darauf fühlte ich auch schon einen unangenehmen Druck in meiner Seite, etwas oberhalb der rechten Hüfte.
    Der Druck kam unverkennbar von einer Pistolenmündung.
    ***
    Roger Cennegan hatte das kleine Sitzungszimmer im vierten Stockwerk des Polizeipräsidiums der New York City Police ausgewählt. In ihm sollte die Besprechung sämtlicher Mitglieder seiner vierten Mordkommission erfolgen.
    Es waren knapp zwanzig Männer, sich hier versammelt hatten. Die meisten hatten beschriebene Blätter vor sich liegen. In einer Ecke saß an einem kleinen Sondertisch eine Sekretärin für das Stenogramm der Sitzung. Zusätzlich hatte man noch ein paar Mikrofone auf dem langen Konferenztisch verteilt, die alle an das gleiche Tonbandgerät angeschlossen waren.
    »Okay, Boys«, sagte Cennegan, als der letzte Mitarbeiter erschienen war, »fangen wir an. Ben!«
    Ein junger Beamter stand auf und erzählte den Beginn der Sache, wobei er seine Notizen zur Hilfe nahm.
    »Am Samstag früh, genau um sechs Uhr einundzwanzig, befand sich das Boot Anthony Twenty-One der Hafenpolizei auf seiner

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