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0073 - Der Satansfjord

0073 - Der Satansfjord

Titel: 0073 - Der Satansfjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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meinte der Superintendent beeindruckt. Auch er schien auf eine Erklärung zu warten, aber ich hatte schon zuviel geredet. Ich wollte endlich schlafen. »Ja, was sagte ich vorhin?« murmelte Sir Powell, als er keine Antwort erhielt. Seine Stimme war klar und deutlich zu hören. »Ach ja, Miss Collins! Sie hat mich eigens aus meinem Club geholt, um ein Empfehlungsschreiben zu erhalten! Das alles wäre einfacher gegangen wenn…«
    »Wenn ich mich rechtzeitig gemeldet hätte«, fiel ich ihm ins Wort. »Ich bin untröstlich, Sir. Übrigens, um ein Haar wären Suko und ich getötet worden. Aber das ist natürlich nicht so entsetzlich wie die Störung in Ihrem Club! Bis morgen, gute Nacht!«
    Ich legte amüsiert auf und sah Sukos fragenden Blick.
    »Jane kommt her«, erklärte ich meinem Freund. »So, Gentlemen, für heute reicht es! Sie wissen, wo Sie mich finden. Und wenn etwas passiert, wecken Sie uns sofort.« Ich wandte mich noch einmal an Gulbranson. Mit seiner natürlichen Art war mir der Lieutenant sympathisch geworden. »Denken Sie an die Rentiere!«
    Wir verabschiedeten uns mit einem Kopfnicken. Vor der Baracke sah Suko mich forschend an.
    »Wann ist Jane denn von London abgeflogen?« erkundigte er sich. »Müsste sie nicht schon hier sein?«
    Ich zuckte die Schultern. »Habe vergessen, Sir Powell danach zu fragen. Sie wußte ja nicht, daß wir in diesem Camp sind. Ich vermute, sie fährt erst einmal zu der Stelle, an der die NORGE verschwunden ist. Irgendwie findet sie uns schon. Jane hat noch jede Spur entdeckt.«
    »Auch wieder richtig«, antwortete mein Freund. Wir konnten ja nicht wissen, was auf der Küstenstraße passiert war. Deshalb schliefen wir auch tief und fest, obwohl sich der Satansfjord ganz in unserer Nähe befand.
    »Was sind das für Dämonen?« fragte Suko am nächsten Morgen. Er kaute mit gutem Appetit, so daß ich ihn kaum verstand. Die norwegische Marine zeigte, was sie zu bieten hatte. Ich vermutete allerdings, daß nicht alle dieses reichhaltige Frühstück vorgesetzt bekamen. »John, woher stammen diese unzähligen Dämonen in Rentiergestalt?«
    »Erdgeister und Seedämonen«, erwiderte ich geistesgegenwärtig. »Erinnere dich daran, wie es in London zuging, als die Todespflanzen kamen! Dieses satanische Grünzeug, das durch die Wasserleitungen, durch Kanäle und Schächte kroch.«
    Suko nickte und grinste trotz der schlimmen Erinnerungen. »Professor Zamorra war eine Wucht, nicht wahr, John?«
    »Ja, ja!« Zamorra, mein Kollege aus Frankreich, hatte uns damals tatkräftig unterstützt. Wer weiß, wie es sonst ausgegangen wäre.
    »He, John, ist dir heute nacht der Polarkreis auf die Birne gefallen, daß du so verklärt in die Welt starrst?« Suko beugte sich vor und sah mir prüfend ins Gesicht.
    »Jane müßte eigentlich schon längst hier sein«, murmelte ich und sah auf die Uhr. »Es geht auf zehn zu. Sonst läßt sie sich nicht so viel Zeit.«
    Mein Partner kaute nachdenklich an seiner Unterlippe. »Du hast recht. Warum hat sie sich…«
    Wir wurden unterbrochen. Lieutenant Gulbranson stürmte ohne anzuklopfen in unsere Unterkunft. »Kommen Sie, es gibt etwas!« rief er. »Auf der Küstenstraße! Es hat mit Rentieren zu tun!«
    Ich raffte hastig meinen Koffer an mich und vergewisserte mich, daß Kreuz und Beretta an ihren Plätzen waren. Ohne Waffen war es in dieser Gegend zu ungemütlich.
    »Was ist denn passiert?« erkundigte sich Suko.
    »Ein Wagen wurde zertrümmert«, erwiderte Gulbranson. »Von den Insassen fehlt jede Spur!«
    Mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Sofort dachte ich an Jane! Hoffentlich war ihr nichts zugestoßen!
    »Es ist ein Reisebus«, ergänzte Gulbranson. »Ein Touristikunternehmen.«
    Ich atmete auf. Damit hatte Jane bestimmt nichts zu tun.
    Vor unserer Unterkunft warteten bereits drei Jeeps. Wir setzten uns mit dem Lieutenant in den vordersten. Ich hielt den Einsatzkoffer auf meinen Knien.
    »Die Polizei kümmert sich schon darum«, berichtete Gulbranson, während wir aus dem Lager rollten und auf die kurvenreiche Küstenstraße einbogen. »Sie hat nichts dagegen, daß wir uns die Sache ansehen.«
    Suko beugte sich von hinten zu mir vor. »Merkst du etwas, John? Wir nähern uns der Stelle, an der sich der Fjord befinden muß!«
    Er hatte recht. Zwischen uns und dem Meer lagen ungewöhnlich hohe und schroffe Berge. Sie verwehrten den Zugang zum Satansfjord.
    »Eines verstehe ich nicht«, murmelte Gulbranson. »Wieso haben wir diesen Fjord

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