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0073 - Der Satansfjord

0073 - Der Satansfjord

Titel: 0073 - Der Satansfjord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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wenigstens diesen schicken Schlitten«, erklärte Suko.
    »Okay!« Ich öffnete meinen Einsatzkoffer und holte die Ersatzberetta heraus. Sie war ebenfalls mit Silberkugeln geladen. »Die Gnostische Gemme wäre auch nicht schlecht«, sagte ich überlegend und händigte meinem Partner den grünlich schimmernden Stein aus, auf dessen Oberfläche eine Schlange abgebildet war, die sich in den Schwanz biss. Suko hängte sich die Gemme, eine ebenfalls sehr wirksame Waffe gegen das Böse, an dem Lederriemen um den Hals.
    »Hals- und Beinbruch!« wünschte ich ihm und kletterte in den Hubschrauber. Wir brauchten uns nicht weiter abzusprechen. Es war klar, worum es ging.
    Gulbranson schloß sich mir an. Außer uns befand sich nur noch der Pilot in der Maschine.
    Während wir abhoben, legte Suko einen Raketenstart auf die Wiese. Hinter dem Geländewagen spritzten Erde und Gras hoch. Mein Freund war ein rasanter Fahrer. Jetzt zeigte er, daß er auch mit einem solchen Fahrzeug umgehen konnte.
    »Bleiben Sie auf Sichtkontakt mit dem Wagen«, bat ich den Piloten.
    Er nickte und drosselte die Geschwindigkeit, damit Suko nicht zu weit zurückfiel. Ich nahm Gulbranson das Fernglas ab und beobachtete die Spur. Sie verlief schnurgerade über den Hügel, und ich vermutete, die Herde hinter der Erhebung zu sehen.
    Irrtum!
    Das Terrain war wie leergefegt. Einer breiten Straße gleich, lief die Spur schnurgerade auf die blaue Bergkette am Horizont zu.
    »Die müssen ein ganz schönes Tempo vorgelegt haben!« rief Gulbranson. »Sonst ziehen Rentiere nicht so schnell!«
    »Gibt es überhaupt so große freilebende Herden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Habe noch nie davon gehört. Es sind immer Hirten dabei. Auch in unserem Land gehört alles irgend jemandem.«
    Auch das sprach dafür, daß wir es mit einer Dämonenherde zu tun hatten und nicht mit normalen Tieren.
    Ich probierte die Sprechfunkverbindung zu Suko aus. Sie klappte einwandfrei. Einweisen mußte ich meinen Freund nicht. Er hielt sich ebenfalls auf der deutlich sichtbaren Spur.
    Eine halbe Stunde verging, eine ganze.
    Langsam begann ich daran zu zweifeln, daß wir die höllische Herde überhaupt noch einholen konnten. Wir waren den Bergen bereits so nahe, daß ich mir mit Schaudern vorstellte, wie die in Rentiere verwandelten Dämonen die steilen Felswände hochgeklettert waren mit ihren Gefangenen oder gar toten Opfern!
    »Suko!« sagte ich in das Mikrofon. »Jetzt wird es ungemütlich für dich! Es geht ab in die Berge.«
    »Unter meinen Vorfahren war eine Gämse«, antwortete er aufgekratzt. Trotz der schlimmen Lage, in der wir uns befanden, machte es ihm offenbar Freude, den Wagen durch das Gelände zu jagen. »Wir schaffen es, John!«
    »Dein Wort in Gottes Ohr!« erwiderte ich. Es war ein gut gemeinter Versuch, mich aufzumuntern.
    Der Hubschrauberpilot deutete nach unten und gab uns durch Gesten zu verstehen, daß er sich nicht mehr genau an die Spur halten konnte. Gleich darauf sah ich auch den Grund.
    Die Herde hatte ein schmales Schluchttal passiert. Es wäre lebensgefährlich gewesen, mit dem Hubschrauber zwischen den senkrecht aufragenden Wänden zu fliegen. Wir mußten höher gehen, aber auch so sahen wir die Spur noch sehr genau.
    »Wir müssen bald umkehren«, sagte Gulbranson düster. »Der Treibstoff reicht nicht bis Moskau!«
    Verbittert starrte ich nach unten. Wohin waren die Dämonen denn noch gezogen?
    »He, John, ich habe etwas entdeckt!« drang Sukos Stimme aus dem Funkgerät. »Hier hat jemand einen Schuh verloren. Einen Damenschuh. Der Absatz ist gebrochen, und die Sohle ist total durchgelaufen.«
    Ich schluckte, als mir klar wurde, was das in letzter Konsequenz bedeutete. Die Menschen lebten noch, aber sie mußten zu Fuß gehen! Bestimmt befanden sie sich in einem erbarmungswürdigen Zustand. Hätte ich nur die Absicht der Dämonen durchschaut!
    Die Schlucht mündete in ein breites Tal. Die Spur schwenkte scharf nach Süden und zwei Meilen weiter wieder in Richtung Küste.
    »Die führen uns ganz schön an der Nase herum«, kommentierte Suko, als ich ihm die Richtungsänderung ankündigte.
    Ich schwieg dazu, denn jedes Wort wäre verloren gewesen. Schon wollte ich die Hoffnung aufgeben, daß wir die Herde und somit Jane Collins wiederfanden, als mich Gulbranson aufgeregt am Arm rüttelte.
    Ich schreckte auf und riß das Mikro an die Lippen.
    »Wir haben sie, Suko!« brüllte ich begeistert. »Endlich haben wir sie!«
    Bald darauf mußte ich einsehen, daß

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