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0073 - Die drei Deserteure

Titel: 0073 - Die drei Deserteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf, Suttney!" Suttney drehte sich um, und Chellish fuhr fort: „Er will den einzigen Mann umbringen, der dieses Fahrzeug lenken kann."
    Walter Suttney sah Lauer herankommen und erkannte an seinem Blick, worauf er aus war.
    „Ruhe!" brüllte er. „Lauer, bleib, wo du bist! Und steck die Waffe ein!"
    Ronson Lauer erschrak und gehorchte. „Er hat uns verraten", zischte er. „Seinetwegen werden wir hier ein paar Tage im Raum liegen müssen."
    „Ich könnte Sie dafür töten", sagte Suttney ruhig.
    Chellish kostete seinen Triumph aus. „Nein, das können Sie nicht", gab er zurück. „Es sei denn, Sie wollten für immer hier liegenbleiben. Sie verstehen zwar ein bißchen von Technik, und Lauer ein wenig von Galakto-Mathematik, aber beides zusammen genommen reicht nicht aus, um eine Gazelle zu steuern."
    Das hatte Suttney offenbar schon selbst bedacht; denn er war nicht überrascht. Er nickte und meinte: „So haben Sie sich das also gedacht." Dann sah er sich um und fragte: „Was tun wir mit ihm?"
    Ronson Lauer machte eine heftige Armbewegung. „Oliver! Los, mach ihn fertig!" Suttney trat einen Schritt zurück. Chellish sah ihn lächeln.
    „Ja, das ist vielleicht das Richtige", gab er zu. „Leg die Pistole hin, Oliver, und zeig ihm, daß er mit uns keine Spaße treiben kann."
    Oliver Roane ließ die Pistole auf das Polster seines Sessels fallen. Dann stand er auf und kam langsam näher. Gunter Chellish war aufgestanden. „Komm her. Kleiner!" grinste Roane. „Sonst fällst du am Ende auf das Schaltpult und machst alles kaputt." Chellish rührte sich nicht. „Hol mich!" brummte er. Ronson Lauer trat zur Seite. Es schien, als hätte Chellish seine Aufmerksamkeit auf Roane allein gerichtet, aber in Wirklichkeit sah er, wie Lauer sich ihm an zwei Sesseln vorbei in den Rücken schlich.
    „Komm her, sag ich!" drohte Roane. Fast im gleichen Augenblick schrie Lauer triumphierend: „Ich schick ihn dir!"
    Chellish hörte direkt hinter sich einen hastigen Schritt. Blitzschnell trat er zur Seite und ließ Ronson Lauer, der ihn mit aller Kraft hatte nach vorne stoßen wollen, ins Leere laufen. Während Lauer an ihm vorbeischoß, griff er hinter ihm her und packte ihn am Halskragen seiner Montur. Damit hatte er sein Ziel halb erreicht. Indem er Lauer am Kragen und am Hosenbund festhielt, machte er zwei, drei rasche Schritte auf Roane zu und schleuderte ihm dann Lauer entgegen. Das alles war blitzschnell gegangen.
    Oliver Roane hatte die Fäuste kampfbereit nach oben genommen, als Lauer ihm zurief, er wolle ihm Chellish schicken. Jetzt reagierte er zu langsam. Als Lauer auf ihn zugeschossen kam, schlug er zum erstenmal zu. Der Schlag traf Lauer voll und mit ganzer Wucht. Lauer drehte sich einmal um seine Achse und fiel auf den Boden.
    Chellish sah eine Chance. Bevor Roane sich von seiner Verwirrung erholt hatte, war er bei ihm und bearbeitete ihn mit den Fäusten. Roane wich erschrocken und überrascht zwei Schritte zurück. Chellish setzte ihm nach und trommelte auf ihn ein. Roane torkelte weiter rückwärts und fand erst an der Metallwand einer großen Schalttafel wieder Halt. Chellish nagelte ihn dort fest, mit dem Vorsatz, dem Kampf so schnell wie möglich ein Ende zu machen - und dann beging er seinen großen Fehler.
    Er hatte nicht mehr an seine Finger gedacht, die Oliver Roane mit einem gut gezielten Schuß aus der Thermopistole stark verletzt hatte. Sie schmerzten nicht mehr; unter dem Einfluß einer regenerierenden Salbe waren dünne Häute über die Wunden gewachsen. Aber jetzt, als Chellish seinen halb bewußtlosen Gegner an der Montur packte, um ihn zu sich heranzuziehen und ihn mitten in seinen letzten Schlag laufen zu lassen, da blieb er mit der rechten Hand an einem metallischen Magnetverschluß hängen und riß sich die Wunden wieder auf.
    Eine Welle brennenden Schmerzes fuhr ihm durch den Körper. Er taumelte. Er sah nichts mehr vor lauter Tränen, die ihm in die Augen schossen. Roane spürte, daß der Gegner von ihm abgelassen hatte, hörte ihn schreien. Er wußte nicht, was geschehen war, aber er nahm die Chance wahr. Torkelnd kam Roane von der Wand weg. Chellish sah ihn auf sich zukommen. Er wollte sich wehren, aber der Schmerz ließ ihm keine Kraft mehr. Roanes beide Schläge trafen ihn ungedeckt am Kopf. Den dritten Schlag nahm er kaum mehr wahr. Er spürte, wie der Schmerz, der von den Fingern ausging, ihn wie in einem feurigen Meer ertränkte. Dann war fürs erste alles zu Ende.
     
    *
     
    Der

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