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0074 - Das Grauen

Titel: 0074 - Das Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Everson den Paralysator.
     
    *
     
    „Haltet ihn auf!" brüllte der Arzt wild vor Empörung. „Haltet ihn auf, bevor es zu spät ist. Seht ihr nicht, was er für ein teuflisches Spiel mit uns treibt?"
    Später hätte Everson nicht mehr sagen können, was ihn dazu bewegen hatte, zu schießen. Morton taumelte und fiel zu Boden.
    „Er ist nur gelähmt", sagte Everson ausdruckslos. „Schafft ihn da weg."
    „Er sah nicht sehr schuldbewußt aus, Sir", bemerkte Fashong leise.
    „Nicht so schuldbewußt wie ich, meinen Sie?" erkundigte sich Everson.
    „Es ist vollkommen zwecklos, wenn wir uns unausgesetzt gegenseitig mißtrauen", erwiderte der Chinese ruhig. „Wir sollten uns damit abfinden, daß wir die Unterlegenen sind. Wenn wir von diesem Standpunkt aus versuchen, mit unserem Gegner in Kontakt zu treten, lernen wir ihn vielleicht kennen."
    „Nur ein Verrückter kann unser Gegner sein", sagte Everson. „Er verhindert die letzte Transition und verurteilt sich damit selbst zum Tode."
    Er half Mataal auf die Beine, der sich langsam von der Wirkung der Injektion erholte. Der Eppaner musterte die vergrößerte Zahl der Gelähmten.
    „Ihre Situation hat sich inzwischen anscheinend nicht verbessert", sagte er nicht ohne Spott. „Halten Sie mich immer noch für verdächtig?" Everson schüttelte den Kopf. „Ich halte meinen Vorschlag für gut", bemerkte Fashong hartnäckig. „Wir sollten mit unserem gespenstischen Feind Verbindung aufnehmen, es bleibt uns keine Wahl. Kapitulieren wir also."
    Everson sagte: „Den Zeitpunkt der Kapitulation bestimme ich, Fashong. Außerdem wird sich unser Freund erst zeigen, wenn er den Zeitpunkt für geeignet hält."
    Scoobey, der lange Zeit geschwiegen hatte, kam von seinem Platz hoch. Er sprach wie ein Mann, der ausführlich über ein Problem nachgedacht und die beste Lösung herausgefunden hatte.
    „Ich habe einen anderen Plan, Sir", sagte er. „Wir vernichten die Kaulquappe."
    Er wartete, daß einer der Männer etwas sagen würde. Als niemand sprach, fuhr er fort: „Wir lassen die FAUNA im Raum explodieren. Kommandant Everson kann Ihnen bestätigen, daß diese Möglichkeit besteht. Es würde zwar bedeuten, daß wir alle sterben - unser Feind jedoch ebenfalls. Mit einer solchen Aktion locken wir ihn aus seiner Reserve. Er muß etwas tun, wenn er nicht mit uns umkommen will. Er kann seine Taktik, die er bisher verfolgt hat, nicht weiter fortsetzen. Vor allem muß er davon ablassen, einen nach dem anderen von uns auszuschalten, weil ihm mein Plan keine Zeit dazu läßt. Wir zwingen unseren unbekannten Gegner, die Karten auf den Tisch zu legen."
    „Ich stimme Ihnen zu", rief Poul Weiß leidenschaftlich.
    Fashong sagte vorsichtig: „Es klingt etwas endgültig. Ihr Vorschlag läßt uns keine andere Alternative als zu sterben oder, ja über dieses Oder wissen wir nichts."
    „Ich bin ebenfalls dagegen, das Schiff zu gefährden", sagte Everson. „Noch haben wir die Chance, uns auf andere Weise zu helfen."
    Mit zwei Schritten war Scoobey bei Mataal und riß dessen Arm hoch.
    „Hat er nicht auch ein Recht, mit zu entscheiden, was geschehen soll? Sein Leben ist genauso bedroht wie das unsere. Geben wir ihm die Gelegenheit, seine Ansicht zu äußern. Das ist das mindeste."
    „Also gut", sagte Everson, „ich werde Mataal fragen."
    Er schilderte dem Eppaner die Vorfälle in eppanischer Sprache.
    „Vernichten Sie das Schiff", forderte Mataal. „Mit Untätigkeit wurde noch nie ein Feind bezwungen."
    Seine Zähne blitzten, und das gelbe Gesicht verzog sich in grimmiger Entschlossenheit. Everson war sicher, daß Mataal in dem Unbekannten eine Art Ungeheuer sah, das man in der Arena mit dem Schwert besiegen konnte.
    „Sie haben gewonnen", wandte sich Everson an den Ersten Offizier. „Mataal steht auf Ihrer Seite.
    Trotzdem wollen wir Doc Morton fragen, er muß wieder zu sich kommen."
    Scoobey ging zu dem Arzt hinüber und stieß ihn mit der Fußspitze an.
    „Da werden Sie wenig Glück haben, Sir", sagte er tonlos. „Hier liegt ein weiterer Beweis dafür, daß wir nicht länger warten dürfen. Wollen Sie so lange zögern, bis wir alle erstarrt sind?"
    Everson spürte das Verlangen in sich aufsteigen, mit bloßen Fäusten gegen irgend etwas loszugehen.
    „Mortons Zustand lenkt den Verdacht auf mich", gab er zu. „Aus diesem Grund stimme ich jetzt Ihrer Idee zu!"
    Scoobey lächelte. „Sehr gut", sagte er befriedigt. „Sie wissen, was zu tun ist, Sir. Von hier oben können wir die

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