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008 - Im Bann der Hexe

008 - Im Bann der Hexe

Titel: 008 - Im Bann der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gimone Hall
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Mitchell – und zumal Sie nicht zum ersten Mal in einen Mordfall mit okkultem Hintergrund verwickelt sind – müssen wir Sie bitten, sich zu unserer Verfügung zu halten, so dass wir Sie jederzeit erreichen können.“
    Sie waren fort. Einen Augenblick war sie überrascht, dass man sie nicht sofort verhaftet hatte, dann stürzte sie ins Schlafzimmer, warf die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel um.
    Karen hämmerte gegen die Tür. „Beth, lass mich ein! Um Himmels willen, jemand muss dich doch gesehen haben.“
    „Niemand“, schluchzte sie hysterisch.
    „Aber Marq – hat er denn nicht gesehen, wie du hinaufgegangen bist?“
    „Ja, aber er kann nicht bezeugen, dass ich oben geblieben bin.“
    Schluchzend warf sie sich aufs Bett und bearbeitete die Kissen mit ihren Fäusten, ohne auf Karens flehentliche Bitten zu antworten.
    Stunden später klopfte es wieder an die Tür.
    „Beth?“
    Sie hatte nicht gedacht, dass sie Jim Sanders je wieder sehen würde, aber jetzt war er da und hielt sie fest in seinen starken Armen. Sie hatte gar nicht gewusst, wie müde sie war und wie sehr sie ihn brauchte.
    „Jim! Wieso kommst du her?“
    Er sah sie nur an und zog eine zusammengefaltete Zeitung aus der Tasche.
    „Als ich das sah, wusste ich sofort, dass man dich verdächtigen würde.“
    Die Überschrift auf der ersten Seite lautete:
     
    HOCHZEITSKLEID MITTELPUNKT BEI GEHEIMNISVOLLEM GIFTMORD
     
    Der Artikel berichtete, dass bei der Hausdurchsuchung in einem Wandschrank neben dem Eingang ein in eine Schachtel verpacktes Brautkleid gefunden worden sei, das mit Samenperlen südamerikanischer Herkunft bestickt war. Die Einfuhr dieser Perlen sei vor kurzem verboten worden, da sie hochgradig giftig sein sollten. Die Samenkörner enthielten ein Phyllotoxin, das das Blut zum Gerinnen brachte, Fünf Hunderttausendstel eines Grammes konnten bereits tödlich wirken.
    Die Polizei folgerte nun, dass jemand eine Perle von dem Kleid als Mordwaffe benutzte, da man im Blut der toten Mrs. Hillburton Spuren des Giftes gefunden habe.
    Sie starrte auf die Zeitung und schien ihn nicht zu hören. Der Moschusgeruch, die Kopfschmerzen. Konnte sie wirklich verrückt sein? Hatte sie sich die Treppen hinunter geschlichen, um Mrs. Hillburton den Giftbecher zu reichen?
    „Beth! Du wirst doch nicht ohnmächtig? Das darfst du jetzt nicht werden.“
    Er hielt ihr ein Glas Wasser an die Lippen. Sie schauderte.
    „Es ist genauso wie mit Peter!“ jammerte sie. „Und ich kann mich wieder an nichts erinnern.“
    „Sei nicht albern! Versuche lieber darüber nachzudenken, wer es gewesen sein könnte. Du warst ein paar Mal im Haus der Hillburtons. Hast du jemand in Verdacht?“
    „Da wäre nur Ramon.“
    Sie erzählte ihm alles, was sie von dem Bräutigam wusste, und noch ehe sie geendet hatte, rief er aufgeregt dazwischen:
    „Natürlich, Ramon! Ramon ist Südamerikaner. Ihm waren die Samenperlen wahrscheinlich bekannt. Hast du der Polizei von ihm erzählt?“
    „Nein.“
    „Dann wirst du es jetzt sofort tun.“
    Bei der Polizei wurden sie zur Mordkommission geschickt, wo sie mit einem Detektiv sprachen. Er hörte sich an, was Beth zu sagen hatte, bedankte sich, dass sie gekommen waren, erklärte ihnen dann aber, dass Ramon Garza ein einwandfreies Alibi hätte.
    „Er war die ganze Zeit mit seiner Braut zusammen, und sie hat seine Aussage bestätigt.“ Als er ihre mutlosen Gesichter sah, fügte er eindringlich hinzu: „Wenn Sie einen Anwalt haben, Mrs. Mitchell, rate ich Ihnen, sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Wie wir herausgefunden haben, sind Sie der einzige Mensch, der ein Motiv für den Mord hatte, und Sie sind nicht in der Lage, ein Alibi beizubringen.“
    Beth ging betäubt durch den Korridor und die Treppe hinunter, und als sie auf die Straße kamen, konnte sie den Gedanken, gegen den sie die ganze Zeit angekämpft hatte, nicht länger zurückhalten.
    „Effie hat es getan!“ Ihre Stimme klang fest und überzeugt. „Effie hat diese ganze Katastrophe geplant. Sie hat mir den Mord an Peter in die Schuhe geschoben, und jetzt macht sie mich für Mrs. Hillburtons Ermordung verantwortlich.“
    „Aber du hast doch Effie gar nicht gesehen?“ Er starrte sie entgeistert an.
    „Nein, ich habe Effie nicht gesehen, aber sie muss wissen, dass ich aus der Anstalt entlassen wurde, und dass ich Starla zurückfordern werde. Ich wette, dass sie gedacht hat, dass ich für alle Zeiten aus dem Weg geräumt sei. Aber ich bin wieder da, und sie

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