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0081 - Raumschiff der Ahnen

Titel: 0081 - Raumschiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zeigen. Man sah deutlich, daß an dieser Stelle ein Loch geschaffen und später wieder geschlossen worden war.
    „Dort war es", sagte R-75 und schauderte zusammen, als die Erinnerung ihn überkam. Was er bisher immer nur in Alpträumen erlebt hatte, schien plötzlich Wirklichkeit werden zu wollen. „Aber ich habe keine Arbeitsgeräte bei mir. Wie wollen Sie den Durchbruch schaffen?"
    Ps-5 gab keine Antwort. Der Arzt hingegen hob die Hand mit der Strahlwaffe.
    „Damit!" sagte er entschlossen. „In ihr steckt genügend Energie, die ganze Wand abzuschmelzen. Aber wir haben es ja einfacher. Es genügt, wenn wir die eingesetzte Platte wieder entfernen."
    R-75 nickte unsicher. Er schien plötzlich Bedenken zu haben, aber dann überzeugte ihn ein Blick auf das Gesicht seiner beiden Begleiter davon, daß es kein Zurück mehr gab. Die Entscheidung war gefallen und konnte niemals mehr widerrufen werden.
    A-3 winkte Ps-5 und R-75 zu. „Tretet ein wenig zurück, am besten in die Ecke dort drüben. Es kann sein, daß die Energiestrahlen reflektiert werden. Wir müssen vorsichtig sein. So genau bin ich mit der Waffe nicht vertraut."
    Er wartete, bis die beiden Männer sich in Sicherheit gebracht, hatten, duckte sich hinter einen Metallblock und richtete die Linse gegen die Stelle in der Mauer, die durch die Schweißnaht gekennzeichnet wurde. Der blasse Strahl zerfloß an der Wand, wurde aber nicht reflektiert.
    Schwer begann flüssiges Metall auf den Boden zu tropfen und erstarrte dort zu bizarren Pfützen. Zuerst konnte A-3 nichts sehen, da er zu sehr geblendet wurde, aber dann gewöhnten sich seine Augen an die Helligkeit. Er wußte, daß er überhaupt nichts mehr würde sehen können, sobald er die Waffe ausschaltete. Wenigstens für die nächsten zehn Minuten nicht.
    Das ausgeschmolzene Loch kühlte an den Rändern nur langsam ab. In dieser Zeit hatten die Männer Gelegenheit, sich an das nun wieder herrschende Dämmerlicht zu gewöhnen. R-75 starrte mit verbissener Miene auf die entstandene Öffnung. Schließlich murmelte er: „Wenn ich damals gewußt hätte, was ich dahinter finden würde, wäre ich niemals hindurchgeklettert. Seltsam eigentlich, daß ich damals keine Furcht verspürte. Heute ist das ganz anders."
    „Eine Gefahr, die man kennt, ist keine Gefahr mehr", sagte Ps-5 kaltblütiger, als ihm zumute war. Mit der Hand tastete er über den gezackten Rand des Einstiegsloches. „Es wird allmählich kühl. Ich denke, wir warten nun nicht mehr länger. Wenn es eine Alarmanlage gibt, werden die Wächter bald erscheinen. Wie lange dauerte es damals, R-75?"
    „So genau kann ich das nicht mehr sagen. Ich reparierte die Anlage und sah mich dann erst um. Nun, eine Stunde vielleicht." A-3 sah auf seine Uhr. „Eine halbe Stunde ist vorbei. Wir haben also nicht mehr viel Zeit." Er lächelte plötzlich dünn. „Wer geht voran?"
    Der Psychologe wußte, daß einer von ihnen die Führerrolle übernehmen mußte, wenn das Unternehmen nicht scheitern sollte. Seine letzten Bedenken schwanden, als er das klar erkannte. Nicht eigentlicher Mut beseelte ihn plötzlich, sondern mehr der Gedanke, seinem Schicksal nicht mehr entgehen zu können. Es wurde ihm völlig gleich, was mit ihm geschah, wenn er nur erfuhr, welches Geheimnis im Mittelpunkt des gigantischen Schiffes verborgen war.
    „Ich gehe voraus", sagte er und bückte sich, um durch das enge Loch zu kriechen. „Ihr könnt mir folgen, wenn ihr wollt."
    Ohne eine Antwort abzuwarten, zwängte er sich durch die Öffnung und richtete sich jenseits der Mauer wieder auf, nachdem er einen Schritt zur Seite getan hatte, um den Nachfolgenden Platz zu machen.
    Es war nicht nur dämmerig, sondern auch völlig still. Hier war nichts mehr von den üblichen Geräuschen des Schiffes zu hören, aber die Luft war gut, wenn auch eisig kalt. In der Decke eingelassen, glühten in regelmäßigen Abständen kleine Lampen, die ein trübes Licht verbreiteten. An den Wänden verrieten ausgedehnte Schalttafeln verborgene Anlagen, die einem unbekannten Zweck dienen mochten.
    Der Blick des Psychologen fiel auf die beiden langen Reihen der Glasblöcke. Die Flüssigkeit mußte ein hohes spezifisches Gewicht haben, denn die reglosen Körper der Menschen lagen auf der Oberfläche und waren kaum eingesunken. So etwa lag ein Stück Holz auf Quecksilber.
    „Phantastisch", hauchte eine Stimme neben ihm. Es war der Arzt. „Sähe ich es nicht mit eigenen Augen, ich würde es nicht glauben."
    Ps-5 schien wie

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