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0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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Polizeichef des Ortes gewesen und hatte dort eine Abfuhr bekommen. Der Beamte war nicht bereit gewesen, eine Hausdurchsuchung bei Creux vorzunehmen.
    Er erhob sich aus dem bequemen Sessel, warf einen prüfenden Blick zu dem offenen Kamin, in dem ein knisterndes Feuer prasselte, und durchquerte den riesigen Wohnraum, um ins Arbeitszimmer zu gelangen.
    Draußen war es bereits stockdunkel. Professor Zamorra warf unwillkürlich einen Blick zu der antiken Barockuhr, die über seinem Schreibtisch hing.
    Es ging bereits auf zwanzig Uhr zu.
    Als er den Hörer abgehoben und sich gemeldet hatte, vermeinte er seinen Ohren nicht zu trauen.
    »Sie, Creux?« Der Parapsychologe konnte seine Verwunderung nicht unterdrücken. Daß ihn der Alte anrief, damit hatte er wirklich nicht gerechnet.
    »Hören Sie, Professor!« schnarrte eine rauhe, keuchende Stimme.
    Zamorra setzte sich auf die Ecke des Schreibtisches, da er annahm, daß das Gespräch länger dauern würde.
    »Sie wollen doch etwas über den Fluch wissen?« fragte der heisere Gesprächspartner.
    »Ja, natürlich, Monsieur Creux!« gab Zamorra hastig zurück.
    Sollte sich der Alte wirklich entschieden haben, sein Geheimnis preiszugeben?
    »Können Sie vielleicht zu mir kommen, Professor? Es muß rasch sein!« drängte Creux.
    »Ja, sicher!«
    »Gut, aber nicht in mein Haus. Ich möchte Ihnen gern etwas zeigen. Ich erwarte Sie draußen auf dem Friedhof, am Eingang!«
    Bevor Zamorra noch etwas fragen konnte, hatte Creux aufgelegt. Ein leises Knacksen, dann das Freizeichen, das war das Einzige was noch aus dem Hörer drang.
    Nachdenklich ließ ihn Zamorra auf die Gabel zurücksinken.
    »Was ist denn?« Nicole Duval stand in der Tür.
    »Creux hat gerade angerufen!«
    »Was, Creux? Nachdem er dich heute hinausgeworfen hat, noch bevor du überhaupt mit ihm reden konntest?« zweifelte Nicole.
    »Ja, Creux! Er sagt, daß er mir etwas über den Fluch erzählen möchte und mir bei der Gelegenheit gleich etwas zeigen möchte. Draußen am Friedhof!«
    »Und du gehst hin?« Furcht um Zamorra schwang in ihrer Stimme mit.
    »Ja!«
    Für einige Sekunden sah sie ihn ängstlich an, doch sein ernster Blick genügte, um sie wissen zu lassen, daß sein Entschluß unwiderruflich war.
    »Dann laß mich mitkommen!«
    »Ich weiß nicht. Alles kommt mir reichlich komisch vor. Möglich, daß er mir eine Falle stellen will!«
    »Eine Falle? Creux? Ja, um Himmels willen, warum denn?« Nicole machte einen ziemlich verwirrten Eindruck.
    »Er hat gesehen, daß ich das Amulett habe und ihm gefährlich werden kann!« sagte Zamorra.
    »Aber das Kleinod hat doch gestern nicht auf ihn angesprochen!« gab Nicole zurück.
    »Gestern nicht, aber heute, Nicole! Heute!«
    »Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Nein, noch nicht. Deshalb will ich ja hinkommen! Vielleicht hat er es sich wirklich überlegt!« Der letzte Satz klang nicht sehr überzeugend.
    Irgend eine Stimme sagte ihm, daß an der Sache etwas faul war. Auch Nicole war der Meinung. Sie wollte aber unbedingt mitfahren und bekam Zamorra so weit, daß er einwilligte.
    ***
    Der kleine Friedhof, der die spitztürmige, gotische Aufbahrungskapelle umgab, lag am anderen Ende des Ortes. Und etwa dreihundert Meter davon entfernt stand Creuxs Haus.
    Zamorra drosselte die Geschwindigkeit in den engen, winkeligen Gassen.
    Zamorra stoppte den Wagen vor dem hohen, schmiedeeisernen Eingangstor. Eine mannshohe Ziegelmauer umrahmte den Friedhof, die Rückseite bildete eine steile, zur Loire hin abfallende Böschung, auf der sich Unkraut und kleine Büsche breitmachten.
    Das Wetter hatte sich nicht gebessert. Feuchte, dichte Nebelschwaden krochen schemenhaft durch die Nacht. Nieselregen benetzte unangenehm Gesicht und Hände, fraß sich langsam, aber sicher durch die schützende Kleidung.
    Der Wind hatte sich fast gelegt. Säuselnd strich er durch die hohen Gräser, die bereits vom ersten Reif gebrannt worden waren.
    Zamorra versperrte sorgfältig das Auto.
    Nicole Duval stellte fröstelnd den Kragen ihrer Pelzjacke hoch, schmiegte ihr Gesicht in das wärmende, rotbraune Fuchsfell.
    Sie hielt sich hinter ihrem Chef, der bereits das Tor erreicht hatte.
    Zamorra drückte die Klinke nach unten.
    Das Tor knarrte in den ungeölten rostigen Angeln.
    Die Einwohner von Roulens schienen nicht viel für ihre Begräbnisstätten übrig zu haben, doch auch das würde sich bald ändern. Die Baugesellschaft Moulaux und Co. wollte hier einschreiten.
    Es war stockdunkel. Der Schein der

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