Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0082 - Die Falle im Todesschloß

0082 - Die Falle im Todesschloß

Titel: 0082 - Die Falle im Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
Vom Netzwerk:
Creux hatte sich umgewandt und war ins Haus getreten.
    Als der Parapsychologe in den Wagen stieg, wurde ihm plötzlich die Wärme auf seiner Haut bewußt!
    Das Amulett!
    Seine Hand fuhr unter den Mantel, seine Finger tasteten nach dem geheimnisvollen Kleinod, das die Gefahr signalisierte.
    Ja, als ich Creux gegenüberstand, hatte ich auch ein seltsames Gefühl! dachte Zamorra. Gestern hat das Amulett nicht auf Creux angesprochen, heute spricht es an!
    Professor Zamorra überlegte für einige Sekunden, was er unternehmen sollte.
    Er beschloß erst einmal, mit dem Wagen aus Creuxs Blickfeld zu verschwinden.
    Der Parapsychologe kurvte auf den Hauptplatz von Roulens und parkte den Citroën, bevor er in das Gasthaus ging, um bei einem kräftigen Frühstück erst einmal gründlich nachzudenken.
    ***
    Der Mann mit den beiden Futtereimern schlurfte langsam den langen Gang entlang. Links und rechts von ihm befanden sich die vergitterten, abgeteilten Hundezwinger.
    Der Mann hörte schon gar nicht mehr das vielkehlige Gekläffe und Gekeife der teils herrenlosen, teils konfiszierten Hunde, die hier ihr bescheidenes Dasein führten.
    Das Tierschutzhaus befand sich in der nächst größeren Stadt, etwa zehn Kilometer von Roulens entfernt gelegen.
    Der Wärter füllte die Futtertröge der Tiere mit frischem Fleisch, sah einige Sekunden lang zu, wie sich die Hunde bellend und knurrend auf das Fressen stürzten.
    Er öffnete die Tür, die den Hunde- vom Katzentrakt trennte. Hinter dem Tiertrakt lag das Verwaltungsgebäude. Ein alter, wuchtiger Bau, von dem bereits der Verputz zu bröckeln begann.
    Als der Mann auch die Katzen gefüttert hatte, marschierte er in den Hundetrakt zurück, um die Futtereimer auszuwaschen, denn die Wasserleitung befand sich nur hier.
    »He, was machen Sie denn da?« rief er verblüfft aus, als er die Gestalt gewahrte, die vor einem der Zwinger stand und sich am Riegel zu schaffen machte.
    Der Wärter ließ die Eimer zu Boden fallen, rannte auf die hünenhafte Gestalt, die ihm den Rücken zukehrte, zu.
    Schon riß der Unheimliche die Gittertür auf, sechs graue Wolfshunde, wahre Prachtexemplare, stürzten aus dem Zwinger.
    Jaulend und schwanzwedelnd umschlichen sie ihren Herrn, witterten mit ihren Schnauzen an den Hosenbeinen des Eindringlings.
    In diesem Augenblick drehte sich der Fremde um. Ein faltiges, bleiches Gesicht, glühende Augen, weißer Vollbart, langes weißes Haar, das war das einzige, was der Wärter von der Gestalt mitbekam, bevor der Unheimliche seine Hunde auf ihn hetzte…
    ***
    »Mein Gott!« rief der Tierwärter aus. Nur seiner Reaktion verdankte der Mann sein Leben. Instinktiv warf er sich herum und hetzte in langen Sätzen auf die Tür zu.
    Hinter sich das Jaulen und Kläffen der hetzenden Hundemeute!
    Der Mann rannte, wie er noch nie in seinem Leben gelaufen war. Sein Spurt war beinahe olympiareif.
    Als er den Eimer, den er vorhin fallen gelassen hatte, erblickte, bückte er sich hastig, hob ihn auf, drehte sich um und schleuderte ihn nach der Bestie, die ihm am nächsten gekommen war.
    Der Wolfshund zuckte unter dem Aufprall zusammen, hielt für einige Sekunden inne, schüttelte benommen den Kopf.
    Nur diesem Umstand war es zu verdanken, daß der Gehetzte die Tür, die den Hunde- vom Katzentrakt trennte, erreichte, öffnete und sie hinter sich ins Schloß warf.
    Er stemmte sich mit seinem gesamten Körpergewicht gegen das Holztor.
    Draußen sprangen die jaulenden Hunde hechelnd dagegen.
    Da! Plötzlich ein Heullaut der das Gekläffe bei weitem übertönte.
    Der Wärter meinte, sein Blut müsse ihm in den Adern gefrieren!
    Sekunden später, als der hallende Heullaut verklungen war, ließen die sechs grauschwarzen Wolfshunde von der Tür ab.
    Der Gehetzte konnte später nicht mehr sagen, wie lange er mit angehaltenem Atem, das Ohr fest an das rissige Holz gepreßt, gelauscht hatte, ehe er es wagte, vorsichtig die Tür zu öffnen.
    Er atmete erleichtert auf, als er feststellte, daß von dem Unheimlichen und seiner Meute nichts mehr zu sehen war.
    Hastig eilte er ins Freie, blickte sich jedoch vergeblich nach dem spukähnlichen aufgetauchten Fremden um.
    Dann rannte er ins Verwaltungsgebäude, um sein Erlebnis im Büro zu berichten.
    ***
    Nicole Duval hatte einen traumhaft starken Kaffee gebraut, als das Telefon in Zamorras Arbeitszimmer anschlug.
    Zamorra, der gerade genüßlich das Getränk schlürfte, zerbiß einen Fluch zwischen den Zähnen. Er hatte sich geärgert, war noch bei dem

Weitere Kostenlose Bücher