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0084 - Er starb an meiner Stelle

0084 - Er starb an meiner Stelle

Titel: 0084 - Er starb an meiner Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er starb an meiner Stelle
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selbst nicht, daß es Ihnen möglich ist, hier herauszukommen, wenn die beiden Polizisten vor der Tür Anweisung haben, Sie nicht aus dem Zimmer hinauszulassen! Das ist doch ganz unmöglich, nicht wahr?«
    Crack lehnte sich zufrieden in seine Kissen zurück.
    »Völlig unmöglich«, nickte er. »Ganz und gar ausgeschlossen.«
    Komischer Kauz, dachte der Arzt. Was soll dieser ironische Unterton in seiner Antwort bedeuten?
    ***
    »In der Erpressersache Lorrence möchte ich vorläufig nichts weiter unternehmen, bis die ersten Ermittlungen der Mordkommission vorliegen«, sagte ich am nächsten Morgen zu unserem Distriktchef. »Es hat wenig Sinn, zweigleisig zu fahren. Und das würde geschehen, wenn wir unabhängig von der Mordkommission uns in den Fall Lorrence hineinknien würden.«
    »Richtig«, sagte Mr. High. »Ich bin der gleichen Meinung. Und wie sieht es mit dem Fall Crack aus?«
    Er rührte an unsere wunde Stelle. Phil rutschte in seinem Sessel hin und her. Er fühlte sich ebenso unwohl wie ich.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Um ehrlich zu sein, Chef: Wir sind keinen Millimeter weiter als gestern morgen. Crack liefert uns keine Hinweise. Die Kugeln aus seinem Körper sind noch in der ballistischen Abteilung zur genauen Untersuchung, weitere Schritte konnten wir noch nicht unternehmen, weil wir gestern abend mit der Mordkommisssion bis gegen neun Uhr am Tatort geblieben sind.«
    »Und was wollen Sie in dieser Sache weiter unternehmen?«
    »Zuerst möchte ich mit Phil Cracks Schwester aufsuchen. Vielleicht kann man von ihr einen Hinweis erfahren. Dann werden wir noch einmal mit Crack sprechen. Ich glaube zwar nicht, daß es Erfolg haben wird, aber wir wollen nichts unversucht lassen. Gestern abend habe ich in der Zentrale noch Nachricht für unsere V-Leute hinterlassen. Wenn es uns nicht möglich sein sollte, etwas über die Bande herauszufinden, die Crack überfiel, dann erfahren vielleicht unsere V-Leute hier oder da etwas von der Gang.«
    »Nun, das sind immerhin drei Ansatzpunkte. Berichten Sie mir morgen früh über Ihre Resultate! Nur wenn etwas Besonderes vorfallen sollte, verständigen Sie mich bitte gleich!«
    »Okay, Chef.«
    Wir gingen und sahen noch schnell einmal in unserem Office nach. Ich hatte Allan Boyd, den Leiter der Mordkommission, gebeten, von allen Schriftstücken Kopien in unser Office zu schicken, damit wir immer unterrichtet waren, was die Mordkommission nach dem neuesten Stand ihrer Ermittlungen wußte. Im Eingangskorb auf dem Schreibtisch lagen denn auch bereits die ersten Protokolle.
    Es waren zwei Protokolle des Spurensicherungsdienstes. Außerdem lag eine Aufzeichnung dabei über das erste Verhör, das mit dem Butler angestellt worden war. Es enthielt keinerlei ernstzunehmende Verdachtsmomente.
    »Nichts Wesentliches«, sagte ich zu Phil.
    Dann fuhren wir mit meinem Jaguar hinaus in die Bronx. Wir kannten die Adresse von Cracks Schwester. Sie hieß Morris, denn sie hatte im Krieg einen gleichnamigen Berufsoffizier geheiratet. Mich wunderte es ein wenig, daß sie in der Gegend der Bronx wohnte, die als ziemlich verrufen galt, aber ich wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen und unterdrückte mein aufkeimendes Mißtrauen.
    Aber es war noch schlimmer, als ich vermutet hatte.
    In einer schmutzigen Straße tobten verwahrloste Kinder umher. Mietskasernen der billigsten Machart ragten schmutziggrau in den Himmel. Überall stank es nach Schmutz, Küchendämpfen und Abfällen.
    Das Haus, in dem Mrs. Morris lebte, glich den anderen bis in die Kleinigkeiten. Es hatte die gleiche graue Fassade, die gleichen ausgetretenen Treppen, die gleichen billigen Hausnummernschilder wie alle Häuser in dieser Gegend.
    Wir stiegen aus und zündeten uns Zigaretten an. Sie halfen ein klein wenig gegen den entsetzlichen Gestank, der durchdringend über allem lag. Schweigend stiegen wir die Treppen bis zum fünften Stock hinauf.
    In jeder Etage gab es drei Wohnungen. Mrs. Morris hatte die mittlere in der fünften Etage, wie ein kleines Schild verriet. Da es keine Klingel gab, klopften wir.
    Schritte näherten sich, und dann wurde die Tür geöffnet. Eine etwa 50jährige Frau stand vor uns. Sie war einfach, aber sauber gekleidet. In ihrem Gesicht zeugten Spuren von einstiger Schönheit. Aber man sah auch die Runen des Leids und eines harten Schicksals.
    »Bitte«, sagte sie mit einer Stimme, die nicht nach Bronxer Slang klang, »was wünschen sie?«
    »Mrs. Morris?« fragte ich, um ganz sicher zugehen.
    »Ja,

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