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0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
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Banknotenbündeln, zog eines heraus und zählte es nach, nickte dann und sagte:
    »Und um wen geht es nun eigentlich?«
    Bill Warris zog einen kleinen Zettel aus der Manteltasche.
    »Die Anschrift steht hier drauf. Sein Name ist Jerry Cotton…«
    ***
    Eine Weile blieb alles still. Dann hämmerte Phil noch einmal gegen die Tür. Nach dem dritten Klopfen hätten wir die Tür aufbrechen können, und kein Gericht in den Staaten hätte uns das übelgenommen.
    Aber Phil brauchte' nicht ein drittes Mal zu klopfen. Während ich meine Pistole schußbereit in der Hand hielt und Phil schon wieder die Fäuste hob, öffnete sich plötzlich die quietschende Tür.
    Ein Männchen erschien, das ungefähr fünfzig Jahre alt sein mochte. Es trug eine seit Jahren nicht mehr gebügelte graue Hose, dunkelblaue Hosenträger, ein schmuddeliges Hemd ohne Kragen und Pantoffeln.
    »Ja, zum Donnerwetter!« keifte das Männchen. »Was ist denn los?«
    »FBI«, sagte Phil. »In Ihrem Hause hält sich ein gesuchter Gangster auf. Bitte, führen Sie uns durch sämtliche Räume.«
    Das Männchen kicherte.
    »Sie haben wohl zu wenig geschlafen, wie? Kommen Sit heute nachmittag wieder, wenn Sie etwas wollen.«
    Er wollte sich umdrehen und uns die Tür vor der Nase zuschlagen.
    Ich schob grinsend meinen Fuß dazwischen.
    Er warf sich herum, schneller, als man es seiner Zerbrechlichkeit zugetraut hätte.
    »Sie mögen meinetwegen der Kaiser von China sein«, erklärte er gedehnt, »ohne Haussuchungsbefehl kommen Sie hier nie herein! Und eines verspreche ich Ihnen, wenn Sie jetzt nicht augenblicklich verschwinden, mache ich Ihnen Schwierigkeiten, wie Sie sie noch nie im Leben hatten.«
    Ich ließ meine Pistole um den ausgestreckten Zeigefinger kreisen und sagte sehr freundlich:
    »In besonders dringenden Fällen, für die sich Polizeibeamte nachträglich vor Gericht rechtfertigen müssen, können vorläufige Festnahmen und Hausdurchsuchungen auch ohne Haftbefehl durchgeführt werden. Sie dürfen mir glauben, daß wir in diesem Falle auch noch nachträglich vor Gericht recht bekommen werden.«
    »Interessiert mich nicht!« bellte er. »Ohne Haussuchungsbefehl kommen Sie hier nicht herein!«
    »Na schön«, brummte Phil. »Dann eben ohne Ihre gesegnete Zustimmung.«
    Wir schoben die Tür auf, und ehe sich’s der Alte versah, hatte ihn Phil bereits nach Waffen abgeklopft. Aus dem Sockenhalter an der linken Wade kam ein niedlicher Revolver zum Vorschein. Nicht gerade eines von den Taschengeschützen, aber auf kurze Entfernungen garantiert ausreichend.
    »Sieh an, sieh an«, grinste Phil. »Wenn wir nun jetzt bloß noch den dazugehörigen Waffenschein finden könnten!«
    »Ihr verdammten Schnüffler!« fauchte der Alte. »Ich werde mich…«
    »Vor Dummheit noch an den Galgen bringen«, vollendete ich gelassen, dann gab ich Phil mit einem Kopfnicken zu verstehen, wo wir anfangen wollten.
    Wir durchsuchten die Bude nach allen Regeln, die es für eine solche Tätigkeit gibt. Wir brauchten, da wir es gründlich machten, fast zwei Stunden. Dann hatten wir das Vorderhaus auf den Kopf gestellt und zwei Männer hinaus zu den Streifenwagen gebracht, die sich nicht ausweisen konnten und auch sonst einen recht zweifelhaften Eindruck machten. Die Stadtpolizei würde sich ihrer annehmen, das FBI hat kein Interesse für die kleinen Fische.
    Der Alte wich keinen Augenblick von unserer Seite. Und als wir sein Haus wieder verließen, schrie er hämisch: »Na, wo ist denn der gesuchte Gangster? Hay, ihr Maulhelden?«
    »Im Hinterhaus«, sagte Phil trocken. »Das wußten wir schon vorher. Wir sind nur für Ordnung und Gründlichkeit, deshalb fingen wir vom an. Außerdem dürfte es gewisse zuständige Dienststellen der Stadtpolizei sowieso interessieren, was wir für niedliche Gäste in Ihrem Vorderhaus fanden.« Jetzt wurde der Alte zum erstenmal still.
    »Schließen Sie uns das Hinterhaus auf«, sagte ich.
    Er wich ängstlich einen Schritt zurück. Wenn ich mir vorher noch nicht ganz sicher gewesen war, ob Buck Wright tatsächlich hier abgestiegen war — jetzt wußte ich es.
    Und ich wußte auch, wie unser Empfang ausfallen würde.
    »No, no«, stotterte der Alte entsetzt. »Das können Sie nicht von mir verlangen! Hier, ich gebe Ihnen den Hausschlüssel! Da, helfen Sie sich selbst. Ich — ich habe keine Lust.«
    Er warf uns den Schlüssel zu und verriegelte sofort die Vordertür. Wir standen auf der Terrasse und sahen nachdenklich auf den Schlüssel.
    »Wer geht?« fragte

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