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0085 - Keiner kann entkommen

0085 - Keiner kann entkommen

Titel: 0085 - Keiner kann entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kann entkommen
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Ähnlichkeit mit Bill Warris hat Und das ist doch euer besonderer Freund, nicht wahr?«
    Phil war auf einmal gar nicht mehr müde.
    »Komm, Jerry, los!« drängelte er. »Wenn’s um den sauberen Knaben geht, darfst du mich von der schönsten Silversterfeier abrufen.«
    Ich grinste. Wir fuhren mit dem Lift hinab in den Hof, sagten der Fahrbereitschaft Bescheid und nahmen uns einen neutralen Dienstwagen.
    Eine gute halbe Stunde später hielten wir vor den Headquarters der City Police. Wir fragten beim Pförtner nach. Er hatte bereits Nachricht und schickte uns zu Captain Hywood.
    Na, den riesigen Schreihals kannten wir seit Jahren. Wir suchten ihn in seinem Office auf.
    »Na, da seid ihr ja endlich, ihr beiden Tagediebe!« röhrte er, als er uns sah. Dann drückte er uns beiden die Hand, daß wir verdammt viel Mühe aufwenden mußten, um nicht zu stöhnen. Man sagt, daß Hywood sogar für seinen Stuhl eine Sonderanfertigung benötigt hätte, so groß und schwer war dieser ausgewachsene Bisonbüffel.
    »Laßt euch nieder, ihr Schoßhündchen!« bellte er und zog eine Whiskyflasche aus der Schreibtischlade. »Da, damit ihr munter werdet!«
    Wir tranken eine Lage und wandten uns danach der Sache zu.
    Hywood erzählte:
    »Heute nachmittag gegen halb drei wurde der Bote der Blumenhandlung in der Grand Central Station beim Besteigen seines Wagens von einem Mann angegriffen. Der Mann hatte den Hut tief ins Gesicht gezogen und den Mantelkragen hochgestellt, so daß man so gut wie nichts von seinem Gesicht sehen konnte. Der Bote aber — muß ein verdammt fixer Junge sein, verstehe nicht, warum er nicht bei der Polizei ist —, der Bote jedenfalls erkannte den Angriff noch so früh, daß er mit seiner Aktentasche nach dem Kerl schlagen konnte. Er riß dem Mann den Hut vom Kopf, und dabei kippte auch der hochgestellte Mantelkragen zurück. Eine Sekunde später bekam der Bote allerdings auch schon einen über den Schädel, der nicht von schlechten Eltern war. Die Beule — na ja, ihr habt sie ja nicht gesehen.«
    Hywood machte eine Pause und kippte noch drei Whiskys in die Gläser. Dann fuhr er fort:
    »Well, der Bote kam nach ein paar Minuten wieder zu sich. Er sagte aus, der von ihm gesehene Mann hätte eine Narbe von etwa dieser Form auf der Wange gehabt.«
    Hywood schob uns ein Blatt mit einer Bleistiftzeichnung herüber. Wir brauchten nur einen Blick darauf zu werfen, um zu wissen: Bill Warris.
    »Wie hoch war die Beute?« fragte Phil. »Oder warum wurde der Bote sonst überfallen?«
    Hywood grinste.
    »Kluges ' Kind, kluges Kind! Natürlich ging es um blanke Dollars. Fünfeinhalbtausend Dollar sollte der Bote zur Bank bringen.«
    »Alles schöne kleine Scheinchen, nicht sortiert und keine Nummern aufgeschrieben«, seufzte Phil. »Das ist wieder eine Spur für Hellseher…«
    Hywood wollte etwas sagen, als sein Telefon anschlug.
    »Hywood!« bellte er in den Hörer. Gleich darauf wurde er sehr friedlich, hörte ein paar Minuten lang schweigend zu, dann bestimmte er: »In mein Office, aber sofort!«
    Er legte den Hörer auf und rieb sich die Hände.
    »Das ist der unverschämteste Kerl, der je das Pflaster von New York getreten hat!« schnaufte er. »Heute nacht inszeniert er einen Banküberfall mit einhundertvierzigtausend Dollar Beute, um halb drei holt er im Alleingang fünfeinhalbtausend und jetzt schon wieder der nächste! Na, hoffentlich seid ihr Meisterdetektive endlich imstande, den Halunken zu fangen!«
    »Reden Sie von Warris?« fragte Phil unschuldig.
    »Von wem denn sonst?« bellte Hywood.
    Phil polierte seine Fingernägel.
    »Den hatten wir schon mal«, sagte er gleichmütig. »Aber da wurde er rjur wegen mehrerer Morde angeklagt und postwendend freigesprochen.«
    Das war gut zurückgegeben. Hywood schnaufte wortlos und verdaute den Hieb. Dann klopfte es an seine Tür.
    »Yeah, come in!«
    Die Tür ging auf, ein Cop ließ eine junge Dame vor sich hergehen, die verweint und ziemlich blaß aussah.
    Wir standen auf. Hywood bot der Dame einen Platz an, 'und sie setzte sich zögernd.
    »Das ist Miß Sondridge«, erklärte Hywood. »Nicht wahr, das ist doch Ihr Name, oder habe ich mich am Telefon verhört?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Sie sind die Kassiererin bei diesem Tageskino in der Dritten Avenue, nicht wahr?«
    Hywoods Stimme klang geradezu lieblich. Sieh an, dachte ich. Der alte Schreihals kann also ganz nett säuseln, wenn etwas Rührendes vor ihm sitzt.
    Sie nickte wieder.
    Hywood forderte sie

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