0086 - Gangster, Banken und ein G-man

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Autoren: Banken und ein G-man Gangster

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Bande.
    »Geh!«, sagte er rau. »Oder willst du einen Gang riskieren!« Er nahm Boxerstellung ein.
    Er grinste, denn er wusste, dass er nichts zu fürchten hatte. Wenn die Sache schlecht für ihn auszugehen drohte, würde mir der ganze Verein in den Rücken fallen.
    Ich schlug so blitzartig zu, dass wohl kaum einer von den Boys den Schlag sah. Der Schläger brach auf der Stelle zusammen wie ein gefällter Ochse. Bevor einer von den anderen einen Finger rühren konnte, hatte ich die Hand in die Brusttasche gesenkt, als trüge ich dort eine Pistole und sagte: »Hört mal zu, ihr Grünschnäbel. Ich bin kein Cop, sondern ich komme aus Frisco, wo mir der Boden zu heiß wurde. Ich bin nicht so empfindlich wie die Polizisten. Wer sich rührt, dem verpasse ich eine Kugel. Verstanden?«
    Mit dem Heldentum der Jungen ist es gewöhnlich nicht weit her. Wenn es Ernst wird, stellt es sich rasch heraus, dass sie im Grunde nichts anderes sind als Halbwüchsige. Unwillkürlich wichen sie ein paar Schritte zurück, und einige sahen so aus, als wären sie am liebsten fortgelaufen. Alle starrten sie auf Big Boss ihren Führer, aber auch er war unter seiner schwarzen Haut blass geworden. Er rang lange nach Worten, bis er endlich herausbrachte: »Wenn du eine Pistole hast, warum willst du dann noch eine von mir kaufen?«
    »Weil die Bullen genau wissen, mit welcher Knarre ich herumlaufe. Und wenn sie den Mann, auf den ich es abgesehen habe, mit dem passenden Kaliber im Leib finden, interessieren sie sich sofort für mich. Ist das klar, du Anfänger?«
    Er nickte artig.
    »Also?«, fragte ich. »Ich zahle gut. Fünfhundert! Und für jedes Magazin noch fünfzig Dollar extra!«
    Er fühlte, dass seine Autorität zum Teufel war, wenn er nicht auf irgendeine Weise mit mir fertig wurde.
    »Hebt Doggie auf!«, befahl er. Der Niedergeschlagene wurde auf die Beine gestellt. Er hatte eine gute Konstitution und kam rasch wieder zu sich.
    Big Boss fiel in seinen großspurigen Ton zurück. »Okay, ich verkaufe dir mein Feuerzeug. Ich greife einem Kollegen immer mal gern unter die Arme.«
    »Also rück das Ding heraus!«
    »Lass die Dollars sehen!«, verlangte er.
    Ich zeigte ihm den Rest in meiner Brieftasche. Er schnalzte befriedigt mit der Zunge.
    »Gut, wir machen es. Aber nicht hier! Geh mit uns zum Mount Morris Park. Ich möchte nicht, dass ein Cop mich hier mit dir beim Handeln sieht.«
    Ich grinste inwendig. Er wollte mich in eine einsame Gegend locken, und dort wollten sie es noch einmal versuchen. Ich kannte die Mentalität des Burschen genau. Es ging ihm weniger darum, mich übers Ohr zu hauen, aber er hatte das Gefühl, er müsse sein Ansehen in seinem Klub wiederherstellen. Und nichts würde ihn in den Augen seiner Kumpane großartiger erscheinen lassen, als wenn er mir meine Dollar abnahm, ohne den entsprechenden Gegenwert zu leisten.
    »Okay, gehen wir«, stimmte ich zu.
    Big Boss bezeichnete fünf aus seiner Bande, die mitkommen sollten. Auf dem Weg zum Mount Morris Park ließen sie mich Vorgehen. Er flüsterte ganz ungeniert mit ihnen und beriet den Schlachtplan.
    Als wir uns dem Park näherten, holten sie auf. Der Führer setzte sich an meine linke Seite, rechts ging der Bursche, der schon einmal mit meiner Faust Bekanntschaft gemacht hatte und noch ein Boy. Der Rest hielt sich im Hintergrund.
    Der Mount Morris Park ist nur stellenweise beleuchtet. Seine Hauptwege werden zwar von Bogenlampen erhellt, aber die abzweigenden Nebenpfade haben fast kein Licht.
    Big Boss begann einen Schlager zu singen, der gerade in Mode war. Er hatte eine heisere und zugleich plärrende Stimme. Die Hintermänner stimmten ein.
    Wir gingen an zwei der Nebenpfade vorbei. Als wir den Dritten erreichten, brach ich aus. Ich rammte dem Boss den Ellenbogen in die Seite. Er stolperte. Ich packte ihn an den Aufschlägen seiner Lederjacke, und ehe einer seiner Genossen etwas dagegen tun konnte, hatte ich ihn tief in den dunklen Pfad hineingezerrt.
    Er zappelte ein wenig. Ich knallte ihm zwei leichte Sachen. Er hielt sich daraufhin so unbeweglich wie ein Stockfisch, obwohl er nicht Knockout war.
    Ich fand die Pistole in der Innentasche der Lederjacke. Zwei Magazine entdeckte ich in seinen Hosentaschen.
    »Na also«, sagte ich befriedigt. »Jetzt können wir uns wieder ins Helle begeben.«
    Ich stieß ihn vor mir her.
    Auf der Hauptstraße standen nur noch zwei von den »Rotjacken«. Die anderen hatten bereits das Weite gesucht.
    Ich sah mir die Pistole an. Zu