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0087 - Treibstoff 558

0087 - Treibstoff 558

Titel: 0087 - Treibstoff 558 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Theodor Horschelt
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einer Liste zu blättern. Unsere Anwesenheit schien er vergessen zu haben.
    Unser weiteres Fragen half erst, als ich ihm meinen Ausweis zeigte.
    »Das ist aber seltsam«, sagte er. »Mr. Clarendall ist doch bereits von einem FBI-Beamten abgeholt worden…«
    »Wie bitte?«, erwiderte ich. »Sagen Sie das noch einmal.«
    »Ja, er ist von einem FBI-Beamten abgeholt worden. Der Mann hat doch von hier aus mit Nummer 308 telefoniert, weil Mr. Clarendall ihn ursprünglich nicht empfangen wollte. Und dabei hat er wörtlich gesagt: ›Ich bin G-man Corelli vom New York District‹…!«
    Ich brauche Ihnen wohl erst gar nicht zu sagen, dass es einen G-man Corelli bei unserer Dienststelle nicht gibt.
    »Wie sah denn der Mann aus?«, fragte Phil.
    »Hm - wie sah er aus?«, sagte er nachdenklich. »Nicht sehr groß, schlank. Den Hut hatte er sich ziemlich ins Gesicht gezogen. Deshalb kann ich mich daran nicht mehr so richtig erinnern.«
    »War er mit einem Wagen hier?«
    »Ja, das Auto hat direkt vor dem Eingang gehalten. Es war ein noch ziemlich neuer Cadillac-Eldorado.«
    Ich schärfte ihm ein, falls Mr. Clarendall zurückkommen sollte, diesem auszurichten, sofort unsere Zentrale anzurufen und keinesfalls mehr einem Fremden zu folgen.
    Vor dem Hotel stießen wir auf einen etwa vierzehnjährigen Jungen, der Zeitungen verkaufte. Als er mir eine frische Ausgabe der Herald Tribune hinhielt, wollte ich ihn zuerst ab weisen, überlegte mir die Sache dann doch. Ich nahm das Blatt und fragte:
    »Stehst du schon lange hier?«
    »Etwa eine Viertelstunde, Sir.«
    »Hast du vor ein paar Minuten hier einen Cadillac-Eldorado vor dem Eingang parken sehen?«
    Der Junge nickte eifrig.
    »Klar, Sir, habe ich gesehen. Saß eine Frau am Steuer, glaube ich. Und dann kamen zwei Herren aüs der Halle und stiegen ein.«
    Ich drückte ihm eine Dollarnote in die Hand.
    »Welche Farbe hatte der Wagen?«
    »Schwarz, Sir, und eine New Yorker Nummer.«
    »Hast du sie dir gemerkt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ganz nicht, Sir… Sagen Sie, sind Sie ein Detektiv?«
    Ich nickte lächelnd.
    »Dann nehmen Sie Ihr Notizbuch und schreiben Sie…«
    Ich erfüllte seinen Wunsch, holte mein Taschenbuch hervor und sah ihn erwartungsvoll an.
    »Die Kennziffer links«, erklärte der Knirps eifrig, »war eine 7, den Buchstaben habe ich nicht in Erinnerung. Dann kam eine vierstellige Nummer. Die letzte Zahl davon war eine 3. Mehr weiß ich nicht, Sir.«
    Ich dankte ihm gab ihm noch einen Dollar, und mit eingeschalteter Sirene fuhren wir zum, Districtsbüro zurück. Wir tigerten sofort ins Office von Mr. High und berichteten.
    »Dass man Clarendall entführt hat, dürfte sonnenklar sein«, sagte er bitter.
    Nach kurzem Überlegen gab er Anweisung, sein Tischmikrophon auf die Rundsprechanlage der New Yorker Polizeiorganisation zu schalten. Es dauerte noch keine zwei Minuten, bis die Stimme eines unserer Beamten von der Funkleitstelle aus dem Lautsprecher kam: »Achtung, Mr. High. Ich habe Verbindung hergestellt und schalte Ihr Mikrophon um. Bitte, sprechen.«
    Unser Chef zog das Mikrophon näher zu sich heran. Alles an ihm war kühl und gelassen.
    »Hier spricht John D. High, Chef des FBI-Districts NewYork. Ich rufe die Einsatzleiter der New Yorker City Police und der New Yorker State Police. Ich wiederhole: Ich rufe die Einsatzleiter der New Yorker City Police und der New Yorker State Police. Bitte melden! Äußerste Dringlichkeit, bitte melden!«
    Kurze Zeit später erklang es aus dem Lautsprecher.
    »Hier ist Colonel Canderson von der City Police.«
    »Hier ist Colonel Bright, New-York State Police. Hallo, High, was gibt es?«
    Kühl und sachlich gab unser Chef seine Befehle.
    »Ich brauche sämtliche entbehrlichen Bereitschaftsdienste für einen motorisierten Einsatz. Folgender Wagen ist zu stellen: Schwarzer Cadillac-Eldorado vermutlich neuestes Modell, New-Yorker Herkunft. Ich gebe die Nummer durch soweit sie bekannt ist: 7…2. Am Steuer vermutlich eine Frau. Weiterer Insasse gefährlicher Gewaltverbrecher. Beide haben Halogan Clarendall, San Diego aus dem Hotel ›Three Oaks‹ entführt. Personenbeschreibung Clarendalls: etwa sechzig Jahre alt, groß, schlank und noch verhältnismäßig jugendlich aussehend, weißes, volles Haar mit leichten Naturwellen. Geben Sie die Weisung an sämtliche Fahrzeuge weiter und melden sich wieder, wenn Sie soweit sind.«
    Fünf Minuten später meldete Colonel Canderson, dass er insgesamt 500 Fahrzeuge, Kraftwagen und Motorräder

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