009 - Dämonen-Duell
hat keinen Sinn mehr!«
»Denken Sie an Ihre Kinder, George. Sie haben den Kleinen gegenüber jetzt eine große Verantwortung, sie brauchen Sie mehr denn je. Was sollen sie denn ohne ihren Vater anfangen? Wollen Sie, daß sie in ein Heim kommen?«
»Nein… O Gott … Vera …«
Sie führten ihn aus dem Haus. Einige Frauen weinten mit ihm. Er hatte aller Mitgefühl, aber was nützte ihm das. Er hatte das Liebste auf der Welt verloren. Vera war alles für ihn gewesen. Freund, Vertraute, Geliebte…
»Wo nur die Polizei so lange bleibt!« sagte jemand ärgerlich.
»Wenn man sie braucht, ist sie nie zur Stelle. Aber wenn man mal falsch parkt, ist sie gleich da!« schimpfte jemand anders.
Zapor Xant und seine Brüder hasteten durch den Keller. Für Zapor Xant stand fest, daß das Ganze ein Nachspiel haben würde.
Cula würde die Rechnung für all die Aufregungen präsentiert bekommen. Später, nachdem sie sich den Schädel des schwarzen Druiden geholt hatten.
Darauf freute sich Zapor Xant schon. Der Schädel würde ihnen Macht verleihen. Sie würden unumschränkt in der Stadt herrschen.
Die Monteros würden auf der Strecke bleiben.
Zapor Xant sponn seinen Gedankenfaden weiter. Vielleicht sollten sie ihre Isolation aufgeben und Verbündete im Reich des Grauens suchen. Sie, der Druidenschädel, und einige schwarze Verbündete… Das wäre eine unschlagbare Phalanx.
Wer bot sich an?
Phorkys, der Vater der Ungeheuer? Vielleicht sollten sie mit ihm Kontakt aufnehmen, sobald sich der Druidenkopf in ihrem Besitz befand.
Oder war es besser, mit Atax, der Seele des Teufels, dem Herrscher der Spiegelwelt, zu paktieren?
Oder mit beiden?
Und wie stand es mit Rufus, dem Dämon mit den vielen Gesichtern? Nein, Rufus kam nicht in Frage. Rufus hatte etwas gegen sie.
Der Grundstein zu seinem Haß war in grauer Vorzeit gelegt worden. Damals hatte Zapor Xant versucht, Rufus auszutricksen. Er wollte ihn geschickt aufs Kreuz legen und an seiner Stelle in der Dämonen-Hierarchie hochsteigen.
Aber Rufus hatte es gemerkt und sich gewehrt. Wenn Zapor Xant und seine Brüder damals nicht Reißaus genommen hätten, hätte Rufus sie vernichtet.
Nein, Rufus kam als Verbündeter nicht in Frage…
Die drei Dämonen erreichten das Ende des Kellers. Hier gab es eine Tür, die ins Nachbarhaus führte.
»Abgeschlossen!« keuchte Cula.
»Na und? Aufbrechen!« bellte Zapor Xant.
Josin machte es. Mit einem Magiestoß zertrümmerte er das Schloß. Die Tür flog auf. Die Dämonen rannten weiter.
Polizeisirenen!
Zapor Xant fluchte. Er trieb seine Brüder zu größter Eile an. Sie stürmten die Treppe hoch. Ein zweiter Streifenwagen brauste heran. Cula, Josin und Zapor Xant stürzten aus der Haustür. Um die Ecke wurde die Menschenansammlung immer größer.
Niemand sah das Dämonen-Trio, das sich hier aus dem Staub machte. In einem Gewirr von schmalen Straßen tauchten Zapor Xant und seine Brüder unter. Geschafft. Die Polizei hatte sie nicht erwischt. Aber sie waren aufgeflogen. In ihr Haus konnten sie nicht mehr zurückkehren. Sie hatten keine feste Bleibe mehr, und das hatten sie Cula zu verdanken.
Zapor Xant durfte nicht daran denken, sonst stieg in ihm gleich wieder die kalte Wucht hoch.
Sie kamen an einem Brunnen vorbei. Aus einem steinernen Fischmaul schoß ein glitzernder Wasserstrahl in ein ovales Becken.
»Wasch dir das Blut ab!« verlangte Zapor Xant. »Oder willst du für noch mehr Aufsehen sorgen?«
Cula beugte sich über den Beckenrand. Er hatte kein Spiegelbild im Wasser. Mit beiden Händen schaufelte er sich das Naß ins Gesicht. Die mörderischen Krallen an seinen Fingern hatten sich zurückgebildet. Das Blut war auch aus seinen Augen gewichen. Er sah nun wieder halbwegs wie ein Mensch aus. Aber wie ein häßlicher Mensch.
Sobald er sauber war, sagte Zapor Xant: »Weiter!«
»Wohin?« fragte Josin.
»Erst mal fort aus der Gegend. Dann werden wir weiter überlegen.«
***
Vladek Rodensky fiel sichtlich ein Stein vom Herzen. Er atmete erleichtert auf. Ein dankbares Lächeln huschte über seine Züge.
»Das war verdammt knapp.«
Ich stand noch irgendwie unter Schock. Langsam ließ ich die Waffe sinken, mit der ich die Dämonin fertiggemacht hatte.
»Sag mal, du hast sie wohl nicht alle!« stieß ich aufgeregt hervor.
Vladek kam auf mich zu. »Wieso?«
»Du gehst mit mir hierher und hast nicht mal eine Waffe bei dir?«
Der Brillenfabrikant lächelte verlegen. »Sie befindet sich in meiner Villa in Wien.«
Ich
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