009 - Dämonen-Duell
einem Griff. Sie ging über zwei Seiten, zeigte einen Aufriß und einen Grundriß von der noch intakten Burg.
Die Freunde traten durch das Nordtor ein. Sie machten sich kaum Gedanken über das unangenehme Gefühl, das sie dabei beschlich, vermuteten, daß es von ihrer hochgradigen Aufregung kam.
Schattige Winkel, düstere Nischen, Mauerteile, die wie warnend erhobene Finger Richtung Himmel ragten. Dazwischen Torbögen, kurze Gänge, Stufen, die entweder hinauf oder hinunter führten.
Ian Ekenberry und Bruce Perkins orientierten sich mit Hilfe des Plans.
»Ziemlich ungenau«, brummte Ekenberry.
»Das macht nichts. Die ungefähre Stelle, an der der Schatz vergraben ist, kennen wir. Sollte der erste Versuch fehlschlagen, graben wir daneben weiter. Sollten wir auch da kein Glück haben, rücken wir noch ein Stück weiter. Wenn es sein muß, graben wir hier alles um, Ian. Eines steht fest, mein Freund: Diese Ruine verlassen wir nicht ohne den Schatz!«
***
Zapor Xant und seine Brüder legten sich in der Nähe des Bestattungsinstituts auf die Lauer. Sie standen in der Einfahrt eines baufälligen Backsteinhauses und peilten aufmerksam die Lage.
»Wie gehen wir’s an?« wollte Cula wissen.
Zapor Xant warf ihm einen grimmigen Blick zu. »Du weißt, daß du eine Menge gutzumachen hast!«
»Ich werde mir Mühe geben«, versprach Cula.
»Was haltet ihr davon, einfach hineinzugehen und über die Monteros herzufallen?« fragte Josin.
Zapor Xant schüttelte unwillig den Kopf. »Im Institut sind sie uns gegenüber im Vorteil. Das Bestattungsunternehmen ist ihr schwarzer Stützpunkt. In ihm können sie sich besser entfalten als wir. Aggressoren haben dort drinnen nur geringe Chancen. Besser, wir warten, bis sie herauskommen.«
»Das kann Stunden dauern«, sagte Cula.
»Na wenn schon«, herrschte Zapor Xant ihn an. »Wir haben doch Zeit, oder?«
»Ich dachte, wir wollen noch nach Death Stone.«
»Es genügt, wenn wir um Mitternacht da sind.«
»Hoffentlich bleibt der Himmel ohne Wolken«, sagte Josin und richtete seinen Blick nach oben.
»Hey«, sagte plötzlich Zapor Xant aufgeregt. Die DämonenBrüder zogen sich rasch zurück. Faku trat soeben aus dem Bestattungsinstitut. Er schaute nach rechts und links und ging dann die Straße entlang.
Zapor Xants häßliches Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Wenn ich ein Mensch wäre, würde ich sagen: Den schickt uns der Himmel. Wir heften uns natürlich sofort an seine Fersen, und bei der erstbesten Gelegenheit fallen wir über ihn her und machen ihn fertig. Mort Montero hält große Stücke auf ihn. Der Verlust wird ihn erschüttern.«
Das Dämonen-Trio trat aus der Hauseinfahrt und folgte dem Feind.
***
Faku befand sich in einer Hochstimmung. Er konnte es kaum erwarten, bis die Nacht anbrach. Sie würden sich den Schädel des schwarzen Druiden holen und von diesem Moment an unschlagbar sein. Er bedauerte, daß Mira Montero diesen Triumph nicht mehr miterleben konnte, und sein Haß richtete sich gegen Tony Ballard, der das Mädchen vernichtet hatte. Aber die Strafe, die ihm Mort Montero zugedacht hatte, würde grausam genug sein.
Miras Verlust traf Faku dennoch nicht so schmerzhaft wie Poll, denn der hatte sich Chancen bei dem Mädchen ausgerechnet.
Vielleicht hätte es im nächsten Jahr eine Dämonenhochzeit gegeben.
Nun, daraus würde nichts mehr werden.
Poll würde sich nach einer anderen Dämonenbraut umsehen müssen.
Wenn sie erst mal den Druidenkopf besaßen, würden sie in der Dämonenhierarchie weit nach oben steigen, und weibliche Dämonen würden sich um sie reißen, um an ihrer Seite die Macht genießen zu dürfen.
Faku bog um die Ecke.
Die kommende Nacht war eine Nacht der großen Entscheidungen. Mort Montero würde den Kopf des schwarzen Druiden bestimmt sofort gegen Zapor Xant und seine Brüder einsetzen, damit dieses lästige Übel endlich aus der Welt geschafft war.
Faku lachte in sich hinein.
Das Dämonen-Trio war jetzt schon so gut wie verloren. Aber Zapor Xant, Cula und Josin wußten nichts davon, und das war gut so.
Faku warf beiläufig einen Blick zurück.
Da blieb ihm sein schwarzes Dämonenherz vor Schreck stehen.
Er sah das verdammte Trio, an das er soeben gedacht hatte. Die Dämonen-Brüder waren hinter ihm her, darüber gab es keinen Zweifel.
Faku fluchte und fing an zu laufen.
Zapor Xant und seine Brüder hetzten hinter ihm her. Er jagte in eine schmale Straße hinein, warf einen Gullydeckel hoch und hoffte, im
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