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009 - Dämonen-Duell

009 - Dämonen-Duell

Titel: 009 - Dämonen-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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neigte zur Fülle und hatte trotz ihrer 23 Jahre schon recht gut gepolsterte Hüften. Dagegen konnte sie kaum etwas tun. Ihr und ihrem Mann, den sie vor vier Jahren geheiratet hatte, schmeckte das Bier einfach zu gut. George, ihr Mann, konnte ihr nichts vorwerfen. Er war noch breiter als sie, und schleppte einen beachtlichen Bauch vor sich her.
    Es störte sie nicht, wie sie aussahen. Sie liebten einander, führten eine vorbildliche Ehe und ein musterhaftes Familienleben mit den beiden kleinen Kindern, die zur Zeit bei einer Tante auf dem Land waren.
    Vera St. John schob die Buntwäsche in die Waschtrommel. Sie dachte dabei an die idiotischen Fernsehspots der Waschmittelfirmen, die die Zuschauer tagtäglich für dumm verkauften.
    »Die sollen ihr Produkt lieber billiger verkaufen, anstatt ein Vermögen in die Werbung hineinzubuttern«, sagte Vera.
    Sie führte oft Selbstgespräche, wenn sie allein war.
    Sie schloß das Bullauge der Waschmaschine.
    Neben dem Schnappen der Verriegelung vernahm sie noch ein Geräusch. Da sie ein wenig schreckhaft war, zuckte sie zusammen und fuhr herum. Aber es war niemand in der Waschküche.
    Zeitungsberichte geisterten durch ihren Kopf. In Kellern waren schon viele Frauen überfallen worden. Von Sexualverbrechern. Von Lustmördern. Erst kürzlich hatte Vera St. John gelesen, daß ein Mann in solchen Gemeinschaftswaschküchen Frauen überfallen hatte. Zwei hatte er umgebracht. Eine war mit einem Schock davongekommen. Das Ganze hatte sich in einem weit entfernten Stadtteil ereignet, aber niemand konnte wissen, ob der Kerl, den die Polizei noch nicht fassen konnte, sein Tätigkeitsgebiet nicht hierher verlegen würde.
    Das Geräusch, das Vera St. John vernommen hatte, ließ sie nicht mehr zur Ruhe kommen. Sie mußte ihm auf den Grund gehen, sich Gewißheit verschaffen. Nervös sah sie sich um. Womit konnte sie sich bewaffnen? Ihr Blick fiel auf den Besen, der in der Ecke lehnte.
    Sie holte ihn sich.
    Heute morgen hatte sie zu ihrem Mann gesagt, daß sie nur höchst ungern ihren Waschtag einhalten würde.
    Er war wie immer in Eile gewesen, hatte ihr nur mit halbem Ohr zugehört. »Warum denn?« hatte er gefragt und seinen Tee hastig getrunken.
    »Es passiert in letzter Zeit so viel«.
    Er legte seine Hand unter ihr Kinn. »Dir doch nicht. Du bist ein kräftiges Mädchen. Du kannst dich wehren. Gegen dich hat ein Mann keine Chance.«
    »Wenn ich eine Waschmaschine in der Wohnung hätte…«
    »Ist doch kein Platz, Vera.«
    »Wir könnten sie ins Badezimmer stellen.«
    »Dann könnten wir uns aber nicht mehr darin umdrehen.«
    »Dir geht’s ums Geld. Für eine Stereoanlage reicht es allemal, aber wenn ich etwas haben möchte…«
    »Wir reden heute abend darüber, okay? Ich habe jetzt wirklich keine Zeit mehr. Hab keine Angst. Dieser Waschtag wird genauso ereignislos vorübergehen wie alle andern«, sagte er, küßte sie flüchtig und stürmte aus der Wohnung.
    Hab keine Angst, hatte er gesagt. Aber sie hatte welche. War es eine Vorahnung? Witterte etwas in ihr die Gefahr?
    Mit beiden Händen umklammerte sie den Besen. Unruhig näherte sie sich der halb offenen Waschküchentür. Ihre Nerven strafften sich. Redete sie sich etwas ein? Spielte sie ihre Angst grundlos hoch? War alles in Ordnung?
    Sie wollte es genau wissen. Vor der Tür blieb sie stehen. Sie hätte die Möglichkeit gehabt, sich in der Waschküche einzuschließen.
    Aber einmal mußte sie rauskommen. Wenn der Kerl darauf wartete, hatte er sie erst recht.
    Sie nagte an der Unterlippe. Vorsichtig drückte sie die Tür weiter auf. Ihr Herz klopfte heftig gegen die Rippen. Aufgeregt trat sie aus der Waschküche und warf sofort einen Blick hinter die Tür.
    Nichts.
    Die Kellerabteilungen – Holzverschläge – waren teilweise winkelig ineinander verschachtelt. Es gab einige Möglichkeiten, sich zu verstecken. Vera St. John schaute in die erste düstere Nische, war bereit, zurückzuspringen und sofort zuzuschlagen, wenn jemand sich auf sie stürzte.
    Niemand griff sie an.
    Nächste Nische.
    Auch nichts.
    Den Rest schenkte sich Vera St. John. Sie mußte sich das Geräusch eingebildet haben. Erleichtert atmete sie auf und kehrte in die Waschküche zurück. Auf Knopfdruck begann die Waschmaschine zu arbeiten. Wasser schoß in die Chromtrommel. Vera sah, wie es am Bullauge hochstieg.
    Plötzlich hatte sie das Gefühl, nicht allein zu sein. Wieder kreiselte sei wie von der Tarantel gestochen herum, und diesmal sah sie jemanden. Einen

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