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009 - Mordaugen

009 - Mordaugen

Titel: 009 - Mordaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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waren erloschen. Nicht der geringste Lichtschein sickerte durch
die vergitterten Fenster unterhalb der Decke.
    Offenbar war
die Stromversorgung in diesem Stadtteil ganz ausgefallen. Das war nicht das
erstemal. Das überlastete Stromnetz New Yorks kippte manchmal um...
    Milran konnte
keinen Schritt mehr tun.
    Die Hand aus
der Dunkelheit schoß plötzlich vor und riß ihn herum. Der Arzt konnte nicht
mehr schreien. Die großflächige Hand legte sich auf seinen Mund und erstickte
seinen Schrei.
    Mit der
Knochensäge wollte Milran um sich schlagen und dem Angreifer zu Leibe rücken.
    Nur einer
konnte es sein, auch wenn er es in seinem tiefsten Innern nicht wahrhaben
wollte.
    Die Leiche
des Augenlosen hatte sich erhoben - und hielt ihn fest!
     
    ●
     
    Das Licht
zuckte auf, als Larry durch den langen, gefliesten Korridor ging. Einen Moment
erlosch es - dann ging es wieder an. Der Stromausfall währte noch keine fünf
Sekunden.
    Larrys Ziel
war der Sezierraum, wo Dr. Milran ihn erwartete.
    Er lag ein
Stockwerk höher, am Ende des langen Korridors. Larrys Schritte hallten durch
die Stille.
    An der Tür
angekommen, klopfte er flüchtig und trat ein.
    Der
Operationstisch stand in der Mitte des Raumes.
    In der
hinteren Ecke befand sich die Bahre, wo Flatchers zugedeckte Leiche lag. Da das
Laken
    zu kurz war,
ragten die braunen Wildlederschuhe hervor. An ihnen erkannte der Agent, daß es
sich um Flatcher handelte.
    Der Mann auf
dem Operationstisch war der unbekannte Augenlose. Auch er war zugedeckt.
    »Dr.
Milran?!« fragte Larry in den lichtüberfluteten Raum hinein, verwundert, daß
der Arzt nirgends zu sehen war.
    Hatte Milran
etwas vergessen und noch nicht mit der Arbeit begonnen?
    Seit ihrer
Anwesenheit im Leichenschauhaus waren schon zwanzig Minuten vergangen...
    Da sah er die
Knochensäge.
    Blut und
Knochenmehl klebten daran.
    Sie war also
benutzt worden.
    Mechanisch
hob Larry Brent das Tuch an, mit dem der tote Unbekannte zugedeckt war... und
prallte zurück!
    Er meinte,
das Blut in seinen Adern würde gefrieren.
    Da lag nicht
der Augenlose!
    Da lag - Dr.
Milran!
    Und er war -
operiert...
    Die
Schädeldecke war abgenommen, sein Hirn freigelegt.
    Milran war
tot, ihm konnte niemand mehr helfen...
    Von Grauen
erfüllt, suchte er nach der verschwundenen Leiche.
    Der
Unbekannte war nicht tot gewesen - oder er war hier im Leichenhaus zu neuem,
unfaßbarem Leben erwacht!
    Larry sah
sich in dem kleinen Sezierraum um. Da gab es keine weitere Tür und kein
Fenster, durch das ein ausgewachsener Mensch hätte kriechen können.
    Um das
Leichenschauhaus zu verlassen, hätte der Fremde den mittleren Korridor und das
Hauptportal benutzen müssen. Doch diesen Weg war er nicht gekommen.
    Fazit - er
steckte noch im Gebäude und verbarg sich irgendwo.
    Der
unheimliche Mörder, der nicht davor zurückgeschreckt war, Dr. Milran zu
sezieren, mußte gefunden werden.
    Allein die
Suchaktion zu starten, würde viel Zeit kosten. Und damit die Chance des Täters
erhöhen, doch noch und endgültig wieder unterzutauchen.
    X-RAY-3 raste
in die Portiersloge zurück, rief erneut das Headquarters an und ließ dabei die
Tür zum Korridor weit offenstehen, damit ihm ja nichts entging.
    »Ich brauche
Verstärkung. Fünfzig Mann. So schnell wie möglich...
    Die
Zusammenarbeit mit der New Yorker Polizei klappte wie am Schnürchen.
    Eine
Viertelstunde später schon fuhren die Wagen vor. Cops eilten im Laufschritt
durchs Hauptportal. Der Zugang draußen wurde durch bewaffnete Beamte gesichert.
    Ebenfalls
bewaffnete Cops wurden auf den einzelnen Korridoren und in den beiden Etagen
verteilt. Immer in Vierergruppen waren sie unterwegs, um den Untergetauchten zu
suchen.
    »Er muß noch
hier sein«, schloß Larry seine Ausführungen. Er hatte die Einsatzleitung
übernommen. Captain Topman hatte sie an Brent weitergegeben.
    Die
Legitimation als CIA-Agent befand sich in Larrys Händen, war praktisch mit dem
Eintreffen der Cops von einem Boten überbracht worden.
    »Laßt kein
Stockwerk, keine Ecke, keinen Winkel aus... Und - seid auf der Hut, keine
Nachlässigkeit, wenn einer ihn entdeckt... In allen Fällen mag richtig sein,
erst anzurufen und dann zu feuern. In diesem Fall ist das garantiert falsch.
Der Mann, den wir suchen, ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein lebender Toter,
ein Wiedergänger, kein lebendes, atmendes Wesen mehr. Der Schuß aus meiner
Waffe hat ihn allem Anschein nach nur betäubt. Vielleicht gelingt es, ihn durch
einen weiteren Schuß erneut

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