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0093 - Mord in der Mumiengruft

0093 - Mord in der Mumiengruft

Titel: 0093 - Mord in der Mumiengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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würde eingehen in eine Dimension, die für Menschen nicht sichtbar war.
    Ich aber mußte mich nun um mich selbst kümmern, denn ich steckte immer noch in diesem Sumpfloch fest. Unter mir befand sich der weiche Boden. Er erinnerte mich dabei an Treibsand, der mich immer weiter in die Tiefe zog.
    Meine Angst wurde größer.
    In den Sekunden zuvor hatte ich sie verdrängen können, da mußte ich gegen die Mumie kämpfen. Sie hatte ich besiegt, den Sumpf jedoch nicht.
    Es hingen zwar zahlreiche Lianen in der Nähe, doch leider konnte ich sie mit der Hand nicht erreichen, dazu waren sie zu weit entfernt, Und einen Ast bekam ich auch nicht zu fassen.
    Ich sank weiter.
    Jetzt spürte ich die Brühe am Kinn. Ich atmete durch den offenen Mund. Gierig sog ich die Luft ein, weil ich das Gefühl hatte, ersticken zu müssen, denn das Wasser bedeckte fast meinen gesamten Körper.
    Sollte ich hier in diesem Sumpfloch mitten im Dschungel von Yucatan sterben?
    Noch einmal riß ich alle Kräfte zusammen. Ich schrie um Hilfe.
    Meine Stimme klang dumpf, längst nicht mehr so kräftig wie sonst, und es war die Frage, ob Bill oder Suko mich überhaupt hören würden. Warum kamen sie nicht, warum half mir niemand?
    Als ich zum zweitenmal schreien wollte, drang Wasser über meine Unterlippe und in den Mund ein. Ich keuchte und spuckte.
    »Johnnnn!!!!«
    Ein gellender Schrei.
    Bill Conollys Stimme!
    Etwas klatschte, ich hörte seine Rufe, und plötzlich war ein Schatten neben dem Sumpfloch.
    Suko!
    Er ging in die Knie. Seine Hände tauchten in das Wasser. Dann spürte ich sie unter den Achselhöhlen und hörte die beruhigende Stimme: »Okay, John, keine Panik, du hast es gleich überstanden.«
    Suko und Bill hievten mich gemeinsam aus der mörderischen Falle. Sie stellten mich hin, ich schaute sie an, und plötzlich drehten sich ihre Gesichter vor meinen Augen. Ich konnte mich nicht mehr halten und fiel hin.
    Bill fing mich auf.
    Er legte mich auf den Rücken. Gierig saugte ich die feuchte Luft ein. Mein Herz pumpte wild. Es schlug unregelmäßig, und jeden Schlag spürte ich als hartes Pochen gegen meine Rippen.
    Bill Conolly und Suko sprachen über die tote Mumie, doch ich war zu schwach, um ihnen Erklärungen zu geben. Ich mußte erst einmal wieder zu Kräften kommen.
    Meine Kleidung dampfte. Ich fror trotz der feuchten Hitze. Hoffentlich holte ich mir keine Lungenentzündung.
    Über mir sah ich die besorgten Gesichter meiner Freunde. Ich grinste ihnen entgegen.
    »Keine Angst, ich bleibe euch erhalten.« Ich streckte meinen rechten Arm aus. »Zieht mich mal hoch.«
    Suko packte meine Hand und zog mich hoch.
    Ich nahm meine Machete und hängte sie in den Gürtel. »Jetzt möchtet ihr sicher wissen, was mit der Mumie los war?« fragte ich.
    Suko und Bill nickten.
    »Sie wollte mich töten«, erklärte ich. »Sie wollte mich so töten, wie sie wahrscheinlich auch Sam Kettering umgebracht hat, doch ich konnte ihr den Kopf abschlagen. Diese Mumie war ein ehemaliger Hohepriester, der sicherlich die Schuld an dem Tod von Hunderten von Menschen getragen hat.«
    »Die Pyramide der grausamen Priester«, flüsterte Bill.
    »Genau, mein Freund«, gab ich ihm recht. »Hier haben wir einen aus der Pyramide der grausamen Priester. Er wird uns nicht mehr gefährlich werden können, denn sein unseliges Leben ist zerstört.« Ich trat näher an den Torso heran und stieß mit der Fußspitze dagegen. Es hörte sich an, als hätte ich gegen Kork getreten.
    »Wie eine Schale«, sagte Suko.
    Ich ging in die Knie, um die Mumie genauer zu untersuchen. Wo ich den Kopf vom Rumpf getrennt hatte, befand sich eine glatte Schnittstelle. Ich konnte aber in den Körper hineinschauen. Für mich war der Halsstumpf wie eine Tunnelöffnung, in die ich meine Hand stecken konnte.
    »Begreifst du das?« fragte Bill.
    »Kaum.« Ich hob die Schultern. »Wir wissen aber von den alten Ägyptern, daß sie ihre Pharaonen, bevor sie mumifiziert würden, ausgenommen haben. Wahrscheinlich haben die Mayas hier das gleiche getan.«
    Ich schaute mir die grüne Schicht an, die mich irgendwie an eine Farbe erinnerte. Mit dem Messer kratzte ich ein wenig davon ab.
    Etwas Weißes schimmerte durch.
    Haut!
    Die helle Haut eines Körpers.
    Unwillkürlich mußte ich schlucken. Damit hatte ich weiß Gott nicht gerechnet. Die Haut fühlte sich zwar fest an, sie war aber nicht so zusammengeschrumpft wie das bei den ägyptischen Mumien der Fall war.
    Wieder ein Rätsel.
    »Zwei sind noch übrig«,

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