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0095 - Die Höllenkutsche

0095 - Die Höllenkutsche

Titel: 0095 - Die Höllenkutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nicht, selbst nachzuschauen. Wenn nur dieser Chinese dagewesen wäre. Er mußte den Lärm doch auch gehört haben. Warum kam er denn nicht?
    Ken Willard wurde immer nervöser und auch ängstlicher. Er hielt es kaum in seiner Bude aus, wollte am liebsten wegrennen, oder sollte er jetzt die Polizei benachrichtigen.
    Schritte!
    Willard horchte auf.
    Dumpf hallend drang das Echo an seine Ohren. Der Chinese hatte einen anderen Gang. Vielleicht war es der Kutscher.
    Mein Gott, laß es nicht wahr sein, betete Willard und horchte gleichzeitig angespannt.
    Die Schritte näherten sich seinem Raum, wurden lauter, irgendwie fordernder.
    Wollte der Unheimliche zu ihm?
    Nein, er ging vorbei.
    Willard fiel ein Stein vom Herzen.
    Schwer ließ er sich auf den Stuhl fallen, legte seine Hand gegen die linke Brusthälfte und merkte, wie sein Herz pochte.
    Überlaut…
    Das war die Aufregung. In diesen Sekunden beschloß Ken Willard, den Job an den Nagel zu hängen. Den Streß hielt er einfach nicht mehr durch.
    In der Kanne war noch etwas Kaffee. Hastig kippte Willard ihn in den Trinkbecher. Er war so nervös, daß er die Hälfte verschüttete. Willard setzte an, um zu trinken.
    Er kam nicht dazu.
    Die Schritte kehrten zurück.
    Diesmal von der anderen Seite. Augenblicklich klopfte sein Herz schneller. Hatte es sich der Unheimliche überlegt? Kam er nun zurück, um ihn zu holen?
    »Nicht, nein!« flüsterte Willard. »Bitte nicht…«
    Die Schritte verstummten.
    Vor seiner Zimmertür!
    Sekundenlang geschah nichts. Atemlose Spannung legte sich über den Raum.
    Dann bewegte sich die Klinke nach unten – ein Ruck, und die Tür war offen.
    Auf der Schwelle stand der Unheimliche mit dem Zylinder.
    Ken Willards Angst entlud sich in einem markerschütternden Schrei!
    ***
    Wir starrten uns für Bruchteile von Sekunden an. Dem Vampir und mir wurde klar, daß wir Todfeinde waren.
    Die Beretta steckte in meiner rechten Manteltasche. Ich riß sie hervor und feuerte.
    Genau in dem Augenblick, als der Vampir seinen Schädel einzog. Die geweihte Silberkugel pfiff über ihn hinweg und jagte in den oberen Teil des Fensterkreuzes.
    Dann war der Blutsauger verschwunden.
    Durch das zerstörte Fenster hörten wir die gräßlichen Geräusche. Stöhnen, schreien und wimmern. Dabei konnte einem wirklich angst und bange werden.
    Gleichzeitig mit Bill Conolly lief ich vor bis zum Fenster. Mein Freund wußte Bescheid, stellte keine langen Fragen, sondern senkte die Arme und legte die Hände so gegeneinander, daß ich hinaufsteigen konnte.
    Er baute mir eine Leiter. Das Fenster lag einfach zu hoch, um es normal zu erreichen.
    Ich stieg auf Bills Hände.
    »Hast du’s, John?«
    »Okay.«
    Bill reagierte prompt. Er gab mir Schwung, so daß ich mich hochschnellen konnte und anschließend beide Hände um den unteren Fensterrahmen klammerte.
    Natürlich hingen noch Splitter in dem Fensterausschnitt, und ich mußte höllisch achtgeben, daß mir solch ein scharfer Gegenstand nicht den Hals aufritzte. Mit dem Pistolenkolben schlug ich die gröbsten Stücke beiseite. Dabei stellte ich fest, daß meine beiden Handballen bluteten. Ich hatte in kleine, spitze Scherbenreste gefaßt. Ich drehte mich zur Seite und stieg durch die rechte Hälfte des Fensters ein. Der Vorhang war zurückgeschoben worden. Mein Blick fiel in den großen Raum.
    Grausame Gestalten gaben sich dort ein Stelldichein. Eine Schreckensvorstellung, wie sie sich ein Horrorfilm-Regisseur nicht besser hätte ausdenken können.
    Ein Vampir war ebenso vertreten wie zwei Ghouls und ein Monster, das aus Frankensteins Hexenküche persönlich zu stammen schien. Ich sah auch weibliche Zombies. Bei zwei von ihnen klirrten Kettenreste an den Handgelenken.
    Doch die Monster waren nicht unter sich.
    Zwei Männer lagen am Boden.
    Menschen wie Bill und ich.
    Und die verfluchten Monster waren dabei, die Männer zu töten. Mich interessierte nicht, wie sie in das Schloß gekommen waren, ich wußte nur, daß ich sie retten mußte.
    Ich ließ mich nach vorn fallen und zog noch während des Sprungs meine Pistole.
    Zuerst wollte ich die beiden Ghouls aufs Korn nehmen, denn sie befanden sich in unmittelbarer Nähe ihrer Opfer.
    Es blieb beim Vorsatz.
    Plötzlich und aus dem Nichts kommend, legte sich ein nebulöser Schleier über den Raum, der hin und her tanzte, sich seine Ziele suchte und in die Untoten eindrang.
    Bevor ich den ersten Schuß abfeuern konnte, waren die Horrorgestalten verschwunden.
    Das gab es doch

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