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0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ohren.
    Schwer fiel das Monster zur Seite, wurde von der Fliehkraft herumgewirbelt und verschwand über dem Rand.
    Jetzt hatte ich nur noch eine Untote vor mir.
    Arme schossen vor, Hände wollten nach meiner Kehle greifen, ich konnte nicht so schnell reagieren, und die Totenklaue schlug mir die Waffenhand zur Seite.
    Dabei prallte die Kette in mein Gesicht und riß mir die kalte Haut auf.
    Ich verbiß mir den Schmerz, denn die kleine Wunde tat weh. Dann schoß meine linke Faust hoch.
    Die Untote wurde getroffen und fiel zurück. Bis gegen den Sarg, der jedoch weiterrutschte, das Übergewicht bekam und nach unten fiel.
    Abermals ein stummer Zeuge unserer Höllenfahrt!
    Der Kutscher fuhr unbeirrt weiter. Er kümmerte sich gar nicht um den Kampf, obwohl er wissen mußte, was hier oben geschah.
    Mir sollte es egal sein, ich mußte sowieso erst einmal mit der Untoten fertig werden.
    Obwohl dieses Wesen kein Gedächtnis besaß, hatte es doch so etwas wie Instinkt. Und es wußte, daß ihm die Pistole gefährlich werden konnte, deshalb versuchte es, nach meiner rechten Hand zu greifen, um mir die Waffe zu entreißen.
    Ich nahm den Arm zur Seite.
    Wieder bekam ich einen Schlag. Diesmal jedoch prallte die Kette gegen meine Schulter, und die wurde durch den Mantel geschützt. Knurrend versuchte das Wesen, sich auf mich zu werfen. Ich roch den fauligen Grabesgestank, sah die eingefallene Haut und das schiefe Gesicht.
    Blitzschnell winkelte ich den Arm an und rammte den Ellenbogen hoch. Der Schlag traf die Kinnspitze.
    Das untote Wesen kippte zurück.
    Jetzt hatte ich freie Bahn und schoß noch im Liegen. Das Silbergeschoß traf tödlich. Der weibliche Zombie wurde von dem Einschlag zurückgeworfen und kippte über das Dach.
    Ich hatte gesiegt.
    Zwar nicht auf der ganzen Linie, aber immerhin. Ein Anfang war gemacht. Lang legte ich mich hin und erholte mich – erst einmal. Der Kampf hatte mich ganz schön geschlaucht. Meine Lungen arbeiteten wie Blasebälge, aber da war noch der Kutscher, denn ihn wollte ich auch packen.
    Ich drehte mich auf dem Koppelschloß und kroch zum vorderen Rand der Kutsche.
    Als ich ihn erreichte, konnte ich auf den Bock schauen.
    Allerdings machte das Gefährt wieder einen Sprung, so daß ich zurückgeschleudert wurde.
    Noch einmal das gleiche, diesmal jedoch nur die Hälfte der vorherigen Strecke.
    Die Ablaufrinne umzog das gesamte Kutschendach. Wieder fand ich einigermaßen Halt.
    Diesmal jedoch griff ich mit der linken Hand stärker zu, denn in der rechten hielt ich nach wie vor die Beretta. Ich wollte sie nicht erst noch hervorholen.
    Vorsichtig schob ich mich weiter.
    Mein Haaransatz glitt über den Rand der Kutsche, meine Stirn, die Augen…
    Da traf es mich wie ein Donnerschlag.
    Der Kutschbock war leer!
    ***
    »Das gibt es doch nicht!« flüsterte Bill Conolly und wischte sich über die Augen.
    Er war keiner Halluzination erlegen, das Monster stand dort tatsächlich.
    »Was ist denn?« Shao fragte es. Sie war wach geworden und rieb sich die Augen.
    »Ach nichts, ich…«
    Plötzlich schrie Shao auf. Jetzt hatte auch sie den Frankenstein-Verschnitt gesehen. Die Chinesin begann zu zittern, ängstlich starrte sie den Reporter an.
    Bill spürte warmen Atem in seinem Nacken. Harry Salem hatte sich vorgebeugt und schaute zwischen Shao und Bill durch die breite Frontscheibe des Bentleys.
    »Das Monster!« hauchte er.
    Auch Bill rieselte eine Gänsehaut über den Rücken, denn er wußte, daß sie gegen den Unheimlichen keine Chance hatten.
    Frankenstein setzte sich in Bewegung. Schwerfällig, mit plumpen Schritten ging er auf die lange Kühlerschnauze zu. Die Arme hatte er angewinkelt, die schaufelgroßen Hände zu Fäusten geballt. Damit konnte er einen Pfahl ungespitzt in die Erde rammen.
    Obwohl sich Bill der großen Gefahr bewußt war, in der sie schwebten, fragte er sich doch, woher dieses Monster kam. Das war normalerweise unmöglich, denn es hatte mit mir in der Kutsche gesessen. Oder es war ausgestiegen.
    Nur – weshalb?
    Bill brauchte sich darüber nicht mehr den Kopf zu zerbrechen, denn Frankenstein drosch zu.
    Die Faust sauste von oben nach unten und krachte mit ungeheurer Wucht auf die Kühlerschnauze. Das Blech bog sich durch, bekam eine Mulde, aber das schien dem Monster Spaß zu machen.
    An der Fahrerseite des Wagens kam er entlang, blieb direkt vor dem Spiegel stehen und hob die rechte Hand.
    Weit riß Shao die Augen auf, und Bill zog den Kopf ein.
    »Nein!« schrie die Chinesin. Sie

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