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0096 - Asmodinas Reich

0096 - Asmodinas Reich

Titel: 0096 - Asmodinas Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rotglühenden Farben auf, als würde in der Hölle ein Feuer entfacht.
    Oft heulte und wimmerte der Wind zwischen diesen Zeugen der Vergangenheit. Dann glaubte man, die Steine sprechen zu hören, denn es ging auch die Mär um, daß sie einmal vier Riesen gewesen waren, die vor unendlich langer Zeit auf der Erde gelebt und gekämpft hatten, bis ein Dämon sie verfluchte und zu Stein erstarren ließ.
    Es rankten sich zahlreiche Geschichten und Legenden um diese Insel, dem Hort der Meeresgeister und anderer schrecklicher Geschöpfe.
    Asmodina konnte dieser Stützpunkt nur recht sein. Sie hatte sich im Innern des Hügels ihr Leichenhaus errichtet.
    Direkt hinter dem Eingang begann eine andere Welt, so daß der Besucher den Eindruck haben konnte, nicht mehr auf dem Planeten Erde zu sein.
    Ein düsteres, violettes Glosen strahlte von den Wänden aus und schuf eine beklemmende Atmosphäre, die sich steigerte, je tiefer man in dem Gang war. Ihn schien der Teufel selbst in den Hügel getrieben und mit seinem höllischen Atem angereichert zu haben.
    Der Gang war nicht sehr lang. Er endete schon bald vor einer Treppe, die im Halbbogen in die Tiefe führte. Sie war der direkte Zugang zu einem Horror-Gewölbe ohnegleichen.
    Die Treppe bestand aus Stein. Breite Stufen, ausgetreten und an den Ecken mit Spinnweben übersät, brachten den Ankömmling zu den fünf Särgen. Sie standen mit ihren Kopfenden jeweils an der Wand und stachen längs in das Gewölbe hinein. Ein eisernes Geländer begleitete die Treppe entlang der Wand. Gegenüber gab es keinen Halt, man konnte direkt von den Stufen aus in das Gewölbe hineinspringen.
    Freiwillig begab sich bestimmt niemand dorthin, denn die Särge waren nicht leer.
    Darin hausten schreckliche Gestalten.
    Ghouls, Zombies und Skelette. Dämonischer Abschaum, ebenso widerlich wie ekelhaft.
    Manche von ihnen trugen Lumpen. Die zerfetzte Kleidung und auch die grauenhaften Gestalten verströmten einen ekelhaften Modergeruch, der kaum noch auszuhalten war.
    Einige Wesen hockten aufrecht in ihren Särgen und starrten mit hervorquellenden Augen auf die Frau, die in dieses Gewölbe eigentlich gar nicht hineinpaßte.
    Und doch fühlte sich Asmodina hier wohl.
    Denn sie war nur von Getreuen umgeben.
    Ihr langes rotes Haar fiel bis auf die nackten Schultern und umrahmte das von einer kalten Schönheit gezeichnete Gesicht. Als Zeichen ihrer höllischen Abstammung und ihres dämonischen Daseins wuchsen auf ihrer Stirn die beiden Teufelshörner. Asmodina trug ein weißes Oberteil, das wie ein Bikini geschnitten war. Unterhalb des Bauchnabels begann der lange weiße Umhang, der Ähnlichkeit mit einem eng geschnittenen Rock aufwies. Er wurde von einer knallgelben Schärpe gehalten, deren Teile in der Mitte durch einen Totenkopf befestigt waren. Auch er schimmerte gelb.
    Asmodina fühlte sich wohl. Ihr machte es nichts aus, zwischen all den schmatzenden und geifernden Gestalten zu stehen, denn sie empfand sich als Königin. Diese Horrorwesen dienten ihr, und Asmodina gewährte ihnen Schutz.
    Sie hatte sich um diejenigen gekümmert, die bisher abgelehnt worden waren.
    Doch sie war nicht allein gekommen, um sich ihre Diener anzuschauen. Sie erwartete einen Bericht, und den sollte ihr der Dämonensammler geben.
    Er war auch schon eingetroffen und wartete unter der Treppe.
    Ihm zur Seite stand Grimes, der Ghoul.
    Er schmatzte und schlürfte, wobei er sich ununterbrochen die Hände rieb, so daß ein quietschendes Geräusch entstand.
    Mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand gab Asmodina dem Dämonensammler einen Wink. Der Nagel war schwarz lackiert. Wer genau hinschaute, der entdeckte auch durch das Rot der Lippen den bläulichschwarzen Schimmer.
    Der Kutscher kam. In unterwürfiger Haltung blieb er vor Asmodina, seiner Herrin, stehen.
    »John Sinclair ist da?« fragte Asmodina.
    »Ja, Herrin!«
    Die Teufelstochter stieß ein hohles, häßlich klingendes Lachen aus, das von den kahlen Wänden widerhallte. »Ich hoffe, er wird mein Leichenhaus finden.«
    »Das Monster wird ihn herbringen.«
    Asmodina nickte zufrieden. »Ja, dagegen kommt er nicht an.«
    »Warum tötest du ihn nicht selbst, Herrin?« wagte der Kutscher zu fragen.
    »Weil meine Kräfte noch nicht voll entwickelt sind«, erwiderte sie. »John Sinclair ist stark, ich aber brauche noch meine Zeit. Zudem muß ich mich erst um einen anderen kümmern, den Schwarzen Tod. Wenn ich ihn vernichtet habe, ist die Bahn frei. Deshalb will ich von keinem gestört

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