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0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht

0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht

Titel: 0098 - Ich und die Tote ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Tote ohne Gesicht
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berichten gibt’s nicht, Jerry«, antwortete Westhanger. »Ich habe das Paar schon vier oder fünf Monate nicht mehr gesehen. Sie lebt sehr zurückgezogen und fährt mitunter nach New York rüber. Er kommt nur zum Wochenende hierher.«
    »Vertragen sich die beiden?«
    »Anzunehmen. Jedenfalls habe ich noch nichts Gegenteiliges gehört. Aber von Robert Harker wäre mehr zu sagen, Jerry. Ein Obergauner, mit allen Wassern gewaschen und allen Salben gesalbt. War früher arm wie eine Kirchenmaus, wird dann Leibadvokat von Donkey-Marr, der dir wohl kein Unbekannter sein dürfte.«
    »Ich bin darüber informiert«, sagte ich. »Bei euch hier scheint kein Blumentopf für mich herauszuspringen, alter Junge.«
    »Warte mal«, meinte Alan, »vielleicht ist doch was für dich wichtig. Vor etwa drei Jahren wurde einer meiner Überfallwagen zur Ferret-Villa gerufen, vom nächsten Polizeiposten. Etwa sieben oder acht Burschen hatten eine Straßensperre gebaut und die gegen Mitternacht von der Villa herauskommende Limousine eines Besuchers angehalten. Die Gangster waren dabei den Besucher aus seinem Wagen zu zerren und mit ihm zu verschwinden. Zufällig - für ihn zum Glück - kam eine Patrouille die Straße herunter. Weißt du, wer der Besucher war?«
    »Etwa eine Dame in einem dunkelblauen Buick mit der Nummer 4K7133?«
    »Nichts von einer Dame, Jerry, auch nichts von einem Buick. Es war ein gewisser Kid Stones, der von Frisco nach hier gekommen ist und eine Polizeiakte hat, so lang wie die Golden-Gate-Bridge in seiner Heimatstadt.«
    »Was war denn los?«, fragte ich interessiert.
    »Von den Gangstern wurden zwei geschnappt und verhört. Sie hatten von einem Unbekannten, wie sie sagten, pro Nase fünfzig Dollar bekommen, dafür sollten sie den Kerl irgendwo hier in der Gegend abliefem. Ich war selbst mit meinen Leuten dort.«
    »Natürlich niemand zu sehen.«
    »Und der Auftraggeber?«
    Alan zuckte mit den Schultern. »Jeder der beiden Kerle behauptete, ihn bis dahin nicht gesehen zu haben. Sie wussten auch nicht seinen Namen. Wenn du willst, kannst du die Akte einsehen.«
    »Kein Interesse«, sagte ich. »Von-Wichtigkeit ist nur, dass Kid Stones aus Frisco mit Donkey-Marr und seinem Rechtsberater Robert Harker zusammenarbeitet.«
    Alan starrte in sein Glas. »Hör mal, Jerry«, sagte er, »was will denn diese Jana Harker von euch?«
    Der Barkeeper kam an unseren Tisch.
    »Sie werden am Telefon verlangt, Mister Westhanger«, sagte er. Alan erhob sich'seufzend und verschwand in der Kabine.
    Wird eine dienstliche Sache sein, dachte ich. Das war es auch, aber sie ging mich genauso viel an. »Stelle dir vor«, rief Alan mit allen Zeichen der Aufregung, »Donkey-Marr hat in meinem Büro nach mir verlangt, und meine Zentrale hat ihn mit dieser Kneipe verbunden. Gut, wenn man immer hinterlässt, wo man sich herumtreibt.«
    »Donkey-Marr?« Ich staunte nicht schlecht. »Was zum Teufel, wollte denn der alte Gauner von dir?«
    »Er scheint Kummer zu haben. Und weißt du, warum? Seine Tochter ist nicht nach Hause gekommen.«
    »Was hast du denn damit zu tun?«, fragte ich.
    »Lyons Farms gehört noch zu meinem Bezirk. Und dort wohnt Red Marr. Natürlich besitzt er auch ein Haus in der City.«
    »Das ist mir neu. Nun los, Alan. Die Sache beginnt interessant zu werden.«
    »Die hübsche Susan, so sagte der Alte, ist in Hawaii gewesen. Ferien oder was Ähnliches. Heute Mittag rief sie ihn plötzlich von Idlewild an, dem Flugplatz. Donkey-Marr war ordentlich erstaunt, weil er keine Ahnung hatte, dass das Mädchen schon wieder zurückgekommen war. Also fragte er nach dem Grund für den überstürzten Rückflug. Susan erwiderte, sie hätte ein Telegramm von Jana Harker bekommen, dass diese sie unbedingt sehen müsste, und war ausgerechnet heute Nachmittag in der Villa Ferret. Susan erklärte ihrem Vater am Telefon, sie würde den Wagen in der Stadtwohnung nehmen und direkt raus nach Middleville fahren. Gegen 16 Uhr werde sie in Lyons Farms sein. Bis jetzt ist sie aber noch nicht beim Papa eingetrudelt, und der alte Knabe bekam es mit der Angst zu tun. Umso mehr, weil er dauernd in der Villa Ferret anrief und nie Antwort bekam. Es hätte den Anschein, als ob niemand dort wäre. So weit mitgekommen, Jerry?«
    »Klar«, sagte ich.
    »Du fährst ja sowieso gleich zur Ferret-Villa«, meinte Alan, »dann rufst du mich an, was los ist. Schließlich habe ich als Polizeichef ein Recht darauf, zu erfahren, was in meinem Bezirk vor sich geht.«
    »Okay«;

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