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0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

0098 - Im Labyrinth der grünen Henker

Titel: 0098 - Im Labyrinth der grünen Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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zurückgeben können?«
    »Gut«, sagte Joao da Costa.
    »Diese Arbeit ist sinnlos«, wandte Evita Arajo ein. »In der Fibel steht nichts, was uns weiterhelfen könnte. Der einzige Weg, Cumbacho und Alonzo Gonzeiras zu besiegen und die Macumba-Götter zu retten, ist der, den ich genannt habe. Dazu müssen wir morgen nach Recife.«
    »Nach Nicole Duvals Verschwinden ist alles noch viel komplizierter und gefährlicher geworden«, sagte Zamorra. »Die Gegenseite ist über unsere Schritte informiert. Unsere Aussichten sind sehr schlecht.«
    »Was meinst du, Zamorra. Wo kommen die Knochenmänner her?« fragte Bill Fleming. »Und wie bringen sie es fertig, so spurlos zu verschwinden, als hätten sie sich in Luft aufgelöst?«
    »Es muß insgesamt fünfzig oder sechzig grüne Henker geben, das habe ich inzwischen von Señor da Costa erfahren«, sagte Zamorra. »Ich nehme an, daß einige von ihnen in Rio und Umgebung sind. Sie stehen auf übernatürliche Weise mit Cumbacho in Verbindung, ihrem Herrn und Meister, Seine dämonischen Kräfte ermöglichen es ihnen, sich hinwegzuversetzen.«
    »Warum schickt Cumbacho uns dann nicht einfach seine Knochenmänner auf den Hals, damit sie uns alle umbringen? Damit wäre er aller Sorgen ledig.«
    »Noch sind die Kräfte des Drachens der Finsternis beschränkt. Ich glaube, die Knochenmänner gelangen auf natürliche Weise an den Ort ihres Wirkens. Cumbacho kann sie nicht blindlings an eine unbekannte Stelle befördern, doch er vermag sie wegzuholen und an einen bestimmten Platz zu versetzen. Aber es strengt ihn an, er muß mit seinen Kräften haushalten.«
    Zamorras Erklärung klang logisch.
    »Dann müßten die Knochenmänner Helfer haben«, sagte Bill Fleming.
    »Allerdings.« Zamorra nickte. »Du hast gerade gehört, daß es Cumbacho-Anbeter gibt, seit die Macumba existiert. Menschen, die das Böse und die Mächte der Finsternis verehren und ihnen anhängen.«
    »Teufelsanbeter«, sagte Bill Fleming. »Hier sind wir wirklich in etwas hineingeraten.«
    ***
    Nicole Duval, nur mit dem winzigen Tanga bekleidet, stand Alonzo Gonzeiras gegenüber. Sie befand sich in seinem Palast, als seine Gefangene. Sie erinnerte sich, daß sie sich am Copacabana-Strand befunden hatte, und daß der Knochenmann sie gepackt gehalten hatte. Dann war sie hinwegversetzt worden, und sie hatte sich in Gonzeiras’ Palast wiedergefunden, auf magische Weise dorthin befördert.
    Gonzeiras lächelte. Er fuhr mit der Hand über den Spiegel, den er in der Rechten hielt. Es war, als fliege Rauch über die Oberfläche. Sie hatte die Szene in dem Hotelzimmer in Rio gezeigt, mit Professor Zamorra, Bill Fleming, Evita Ara jo und Joao da Costa.
    »Zamorra wird bald ein toter Mann sein«, sagte Gonzeiras höhnisch. »Der Drache der Finsternis wird ihn verschlingen. Sie wären übrigens auch ein sehr hübsches Opfer für Cumbacho, Nicole. Er mag schöne junge Frauen und Mädchen, das hängt mit magischen Gesetzen zusammen. Ein schönes Opfer, das reinen Herzens ist, ist am besten.«
    »So rein ist mein Herz auch wieder nicht«, sagte Nicole Duval.
    Sie zeigte keine Angst. Sie nahm eine Pose an, die ihren reizvollen Körper gut zur Geltung brachte. Nicole war dem verräterischen Macumba-Oberpriester Alonzo Gonzeiras ausgeliefert. Sie hatte nur ihre weiblichen Waffen zur Verfügung. Wenn sie diese nicht richtig einsetzte, war sie verloren.
    »Jungfrau sind Sie nicht mehr, Mademoiselle«, sagte Gonzeiras in akzentfreiem Französisch, »Aber Sie sind auch kein schlechtes und verdorbenes Frauenzimmer.«
    »Danke für das Kompliment. Darf ich fragen, warum Sie mich hergeholt haben?«
    »Natürlich. Setzen wir uns doch.«
    Alonzo Gonzeiras führte Nicole Duval zu einer Gruppe von Ledersesseln und -hockern. Sie hielten sich in einem großen Wohnzimmer auf, das geschmackvoll eingerichtet war. Durch die beiden Fenster hatte man einen schönen Ausblick auf die Küste und den Atlantik.
    Alonzo Gonzeiras’ palastartige Villa lag auf einem Hügel über der Stadt Recife, der Hauptstadt des Bezirks Pernambuco. Zwei Kronleuchter erhellten das Zimmer. Über der See funkelten die Sterne am samtschwarzen Nachthimmel.
    Nicole hatte mehrere Stunden in einer engen Kammer zugebracht, vor deren Tür ein Knochenmann Wache stand. Dann war sie zu dem Hausherrn geführt worden. Alonzo Gonzeiras entsprach Nicoles Vorstellungen in gar keiner Weise.
    Sie hatte einen dämonischen und stockhäßlichen Finsterling erwartet. Aber Alonzo Gonzeiras sah blendend

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