Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0099 - Gangster, Erben und Verwandte

0099 - Gangster, Erben und Verwandte

Titel: 0099 - Gangster, Erben und Verwandte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erben und Verwandte Gangster
Vom Netzwerk:
Ahnung.«
    Er grinste breit.
    »Ich hätte Ihnen gezeigt, wo mein Geld liegt, damit sie wenigstens nicht umsonst gekommen wären.«
    Mir verschlug es die Sprache.
    »Sie hätten ihnen freiwillig Ihr Geld gegeben?«
    »Warum nicht? Wer einbricht, braucht doch Geld, nicht wahr? Sonst würde er doch nicht das Risiko eines Einbruchs auf sich nehmen Na, ich bin ein alter Mann, was ich zum Leben brauche, knöpfe ich meinem Bruder ab. Wenn ein armer Teufel mir ein paar hundert Dollar stiehlt, wird meinem Bruder nichts übrigbleiben, als mir in diesem Monat ein paar Dollar mehr zu geben. Mein Bruder ist nämlich Bankpräsident. Einer von den geplagten Menschen, die für sich selber nie Zeit haben. Er kann sich keine Symphonie anhören, keine guten Bücher lesen, nicht, ins Theater gehen, die Natur nicht beobachten — er kann rein gar nichts, was sich wirklich lohnt, getan zu werden. Immer muß er für andere Leute da sein und für deren Geld. Nun sagen Sie selbst, ist das ein Leben?«
    Ich konterte:
    »Wenn ich Sie recht verstanden habe, könnten Sie Ihr Leben nicht führen, wenn Ihr Bruder nicht durch sein bedauernswertes Dasein das Geld für Sie mitverdienen würde!«
    Er stutzte. Dann klatschte er sich auf den Oberschenkel und brummte:
    »Donnerwetter! Nun bin ich zweiundsiebzig Jahre alt geworden, aber auf diesen Gedanken bin ich noch nicht gekommen. Ich . gebe zu, daß ein Körnchen Wahrheit in Ihrer Frechheit steckt, mein Junge.«
    Er war herzerfrischend, der alte Knabe.
    »Wir müssen jetzt mal ein bißchen ernster werden«, sagte ich. »Ich muß Ihnen eine ziemlich traurige Mitteilung machen.«
    Er runzelte die Stirn.
    »Ja? Was ist denn passiert?«
    »Verdammt viel unangenehme Dinge. Drei Ihnen nahestehende Menschen sind tot, Mr. Blewfield.«
    »Was? Sie, jetzt bleiben Sie aber auf dem Trapez! Da hört sogar bei mir der Witz auf!«
    »Ich scherze nicht! Am Dienstag gegen sechs Uhr wurde Mrs. Blewfield ermordet. Als wir in der Nacht zu Ihrem Bruder kamen, um ihn von dieser traurigen Tatsache in Kenntnis zu setzen, regte er sich so darüber auf, daß er einem Herzschlag erlag. Und Ihr Stiefbruder Henderling wurde am Tag darauf ebenfalls ermordet aufgefunden.« Er schluckte. Eine ganze Weile sagte er gar nichts. Dann murmelte er mit rauher Stimme:
    »Mein Gott, das ist ja furchtbar…« Ich schwieg eine ganze Weile, bis er fragte:
    »Weiß man schon, wer es war?«
    Ich nickte.
    »Ihre Schwägerin wurde von einem gewissen Jeff Mordiek umgebracht, einem mehrfach vorbestraften Gangster.«
    »Hat man ihn?«
    »Er fuhr mit der Leiche Ihrer Schwägerin im Wagen total betrunken gegen einen Träger der Willis Avenue Bridge. Die Steuersäule zerqueschte ihm den Brustkorb.«
    »Fürchterlich«, sagte der Alte tonlos. »Ich kann das noch gar nicht richtig fassen. Und Henderling, sagen Sie, wurde auch —«
    »Ermordet, Ja. Ebenfalls von Gangstern. Ein Kollege und ich konnten sie, dank ihrer Dummheit, Fingerabdrücke zurückzulassen, ziemlich schnell auftreiben. Sie schossen um sich wie die Wilden. Zwei wurden getötet, der Dritte konnte leider entkommen. Aber die Fahndung nach ihm ist in vollem Gange. Ich glaube nicht, daß er sich wird lange halten können.«
    Der Alte sah mich aufmerksam an. »Für unsereinen, der an ein ruhiges Leben gewöhnt ist, klingt das wie ein Schauerfilm«, sagte er. »Sie haben also Ihr Leben riskiert, um die Mörder meines Stiefbruders dingfest zu machen.« Ich zuckte die Achseln.
    »Dafür werden wir bezahlt, Mr. Blewfield. Es hat mich ja niemand gezwungen, zum FBI zu gehen…«
    Er nickte ein paarmal.
    »Sicher«, murmelte er. »Aber trotzdem…«
    »Darf ich Sie um etwas bitten, ohne daß Sie eine Erklärung von mir verlangen?« fragte ich, weil mir die Stimmung bei ihm im Augenblick günstig für meinen Zweck erschien.
    »Natürlich, junger Mann!« nickte er eifrig. »Sie haben, glaube ich, schon verdammt viel für unsere Familie getan. Legen Sie los.«
    »Wäre es Ihnen möglich, sofort wieder zu Ihrem Freund hinauf nach Yonkers zu fahren?«
    Er stutzte, wollte wahrscheinlich fragen warum, besann sich aber, daß er zugesagt hatte, ich brauchte ihm keine Erklärung, zu geben, und sagte statt dessen:
    »Wenn es notwendig ist, wird es sich einrichten lassen. Sie brauchen mir keine Erklärung abzugeben. Ich würde nur gern wissen, was Sie sich davon versprechen.«
    »Ganz einfach: daß Sie die nächsten vier Tage überleben. Dann dürfte vermutlich die Gefahr beseitigt sein.«
    Er rieb sich seine

Weitere Kostenlose Bücher