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01 Arthur und die vergessenen Buecher

01 Arthur und die vergessenen Buecher

Titel: 01 Arthur und die vergessenen Buecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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vielleicht so alt wie wir, aber weitaus modischer gekleidet, mit einer bestickten Jeans und einer kurzen weißen Lederjacke. In ihren Ohren steckten die Stöpsel eines MP3-Players – und sie tippte auf ihrem Handy herum.
    Ich drehte mich zurück und trabte weiter neben Larissa her, als mich die Erkenntnis wie ein Blitzstrahl traf.
    » Das ist ihr Geheimnis!«, rief ich.
    Larissa sah mich fragend an.
    »Wir haben uns doch die ganze Zeit gewundert, wie es den Slivitskys immer wieder gelingt, uns zu finden«, erklärte ich aufgeregt. »An dem Abend in Haarlem sind sie immer zufällig da aufgetaucht, wo wir uns gerade befanden. Und hier in Amsterdam haben sie uns auch ohne Probleme ausfindig gemacht, als wir mit dem Boot geflüchtet sind. Dafür gibt es nur eine Erklärung!«
    »Dann sag’s mir, Sherlock, und spann mich nicht auf die Folter!«
    »Sie müssen Helfer haben. Überall, wo wir waren, befanden sich auch immer irgendwelche Jugendlichen in der Nähe, die alle zufällig auf ihren Handys herumspielten.«
    »Na und?« Ihre Stimme klang irritiert. »Das Thema hatten wir doch schon. Jeder hat ein Handy heutzutage.« Sie blickte sich um. »Da, hinter uns, das Mädchen zum Beispiel.«
    »Genau das meine ich doch«, insistierte ich. »Was wäre, wenn die über Handy unseren Standort an die Slivitskys weitergeben? Das würde doch erklären, wie sie uns immer so schnell gefunden haben.«
    Larissa schüttelte den Kopf. »Das passt doch nicht. Wie sollen denn die Slivitskys so viele Jugendliche in Haarlem angeworben haben, wenn sie doch gar nicht wussten, dass wir dorthin fahren würden?«
    »Ich weiß es noch nicht«, räumte ich ein. »Aber erinnere dich nur mal an das Café in Haarlem. Weißt du noch, wie schockiert die Kellnerin war, als wir das zweite Mal auftauchten? Als ob sie ein schlechtes Gewissen uns gegenüber gehabt hätte. Und warum hatte sie das? Weil sie uns bei unserem ersten Besuch verraten hat.«
    Larissa blickte nachdenklich vor sich hin. Wir hatten jetzt beinahe die Amstel erreicht.
    »Na gut«, sagte sie entschlossen. »Fragen wir sie.«
    Wir umrundeten die Ecke, gingen aber nicht weiter, sondern blieben direkt hinter der Hauswand stehen. Wenige Sekunden später tauchte das Mädchen auf. Sie erschrak, als sie uns sah, drehte sich um und versuchte davonzulaufen. Aber Larissa war schneller und hielt sie am Arm fest.
    » Hej! «, rief das Mädchen. » Laat mij gaan! « Sie wollte sich losreißen, und ich ergriff ihren anderen Arm. Zum Glück waren keine Passanten in der Nähe.
    »Du kannst gehen, wenn du uns erklärst, für wen du arbeitest«, sagte ich.
    » Ik kan je niet verstaan «, erwiderte sie. Aha, sie tat also so, als verstünde sie kein Deutsch. Mit Englisch würde sie sich nicht so schnell herausreden können.
    » Whom do you work for? «, wiederholte ich.
    Larissa dauerte das zu lange. Mit einer schnellen Handbewegung riss sie dem Mädchen ihr Mobiltelefon aus der Hand.
    « Hej! «, rief das Mädchen erneut und wollte sich auf Larissa stürzen, aber ich hielt sie fest. Sie zappelte in meinen Armen, während Larissa auf dem Handy herumtippte.
    »Sieh dir das mal an!« Sie hielt mir und dem Mädchen das Telefon hin. Auf dem Display war ein Farbfoto von uns, als wir gerade aus dem Krasnapolsky kamen. Das musste einer von den beiden Slivitskys gemacht haben.
    Das Mädchen gab ihren Widerstand auf und begann zu schluchzen. Auf einmal konnte sie auch ein gebrochenes Deutsch sprechen.
    »Ich wollte euch nichts Böses tun«, jammerte sie.
    »Woher hast du das Foto?«, fragte ich.
    »Das hat man mir gemailt.«
    »Und wer ist man ?«, wollte ich wissen.
    Sie hatte sich wieder ein wenig beruhigt. »Es gibt ein Website, das heißt www.searchingeyes.com . Das ist wie eine Spiel. Du meldest dich an und bekommst die Foto von Leute zugeschickt, die in deine Nähe sind. Dann meldest du mit SMS, wo du sie siehst und bekommst dafür Punkten. Und die kannst du dann eintauschen gegen ring tones, iPods oder Games.«
    Also so machten sie das! Die Slivitskys mussten niemanden in einer Stadt kennen, es lief alles über eine Website. Und das erklärte auch das Wort Augen , das ich bei unserer Flucht über die Grachten gehört hatte.
    Ich fragte mich, wer wohl dahinter stehen mochte. So eine Website mit der entsprechenden Telefontechnik dahinter kostete viel Geld und musste dauernd betreut werden, und ich bezweifelte, dass die Slivitskys die Mittel und die Zeit dafür hatten. Aber darüber konnte ich mir ein anderes

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