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01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut

Titel: 01 Das Hotel im Moor 02 Alles wird gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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zurückgezogen wurden.
      »Sie sind sehr pünktlich, Miss«, sagte die Haushälterin, als sie die Tür öffnete.
      Gemma war die rundliche kleine Haushälterin weit sympathischer als der Drachen von Sekretärin, mit dem sie es am Nachmittag zu tun gehabt hatte.
      »Guten Abend, Mrs. Milton. Paßt es jetzt?«
      »Oh, ja, ich führe Sie gleich hinauf.«
      Mrs. Milton stapfte keuchend und mit rotem Kopf die Treppe hinauf, und Gemma folgte ihr mit etwas schlechtem Gewissen. Wenn sie zurückschaute, konnte sie rechts von der Haustür das Empfangsbüro sehen, und sie wußte von ihrem Besuch am Nachmittag, daß die eigentliche Klinik Erdgeschoß und erste Etage des Hauses einnahm, während im obersten Stockwerk Miles Sterrett seine Privaträume eingerichtet hatte.
      Oben angekommen, klopfte Mrs. Milton an eine Tür, winkte Gemma einzutreten und zog die Tür dann energisch hinter ihr zu. Gemma stand allein auf der Schwelle und fühlte sich ein wenig wie Daniel in der Löwengrube. Nach den grimmigen Versuchen der Sekretärin, sie abzuwimmeln, hatte Gemma einen alten Herrn erwartet, bettlägerig vielleicht, oder im Rollstuhl an ein Krankenzimmer gefesselt.
      Sie befand sich in einem Arbeitszimmer mit Bücherwänden, ledernen Klubsesseln, einem leuchtenden Orientteppich unter ihren Füßen und einem offenen Kamin, in dem ein helles Feuer brannte. Miles Sterrett saß an einem eleganten Schreibtisch, den Kopf über einige Papiere gebeugt. Er sah auf und lächelte, stand auf und kam durch das Zimmer auf sie zu, um sie zu begrüßen.
      »Sergeant James.«
      »Guten Abend, Mr. Sterrett.« Gemma mußte aufblicken, als sie ihm die Hand gab. Er war groß und schlank, mit einem schmalen Gesicht und feinem Haar, das im Feuerschein eher gelblich wirkte als grau. Er trug einen blaßgelben Pullover und eine dunkle Hose. Nur die dunklen Schatten unter seinen Augen und eine leichte Verzögerung seiner Bewegungen verrieten seine Krankheit.
      »Kommen Sie, setzen Sie sich. Mrs. Milton hat uns Kaffee gemacht.« Er wies sie zu einem von zwei Sesseln am Feuer und nahm in dem anderen Platz. Auf einem niedrigen Tisch zwischen ihnen stand ein Tablett mit Tassen und einer Wärmekanne. Als Miles Sterrett nach ihrer Tasse griff, sah Gemma das leichte Zittern seiner Hand. »Soll ich einschenken?«
      Miles Sterrett lehnte sich zurück und legte die Hände auf seinen Knien übereinander. »Danke.« Er nahm seine Tasse und wartete, bis Gemma sich selbst eingegossen hatte, ehe er sprach. »So, und jetzt verraten Sie mir erst einmal, Sergeant, worum es sich eigentlich handelt. Mrs. Milton hat mir versichert, daß es Miss Alcock gut geht?«
      Die letzten Worte endeten im Ton einer Frage, und Gemma hatte den Eindruck, daß sich hinter Sterretts höflicher Zurückhaltung echte Beunruhigung verbarg.
      »Ja, Miss Alcock geht es gut, Sir. Aber in der letzten Woche sind im Followdale House zwei Personen unter verdächtigen Umständen gestorben, und wir sind selbstver-ständlich um die Sicherheit der anderen Gäste besorgt.«
      »Sie wollen doch nicht sagen, daß Hannah...«
      »Nein, nein, aber je eher wir die Sache klären können, desto beruhigender ist es für alle Beteiligten.« Gemma trank einen Schluck Kaffee. »Wissen Sie, ob Miss Alcock Verbindungen irgendeiner Art zu Sebastian Wade oder Penny MacKenzie hatte?«
      Er schüttelte den Kopf. »Ich kann mich nicht erinnern, daß sie je eine der beiden Personen erwähnt hätte.«
      »Hat sie früher schon einmal in diesem timesharing-Hotel Urlaub gemacht? Hat sie zu Ihnen etwas darüber gesagt, weshalb sie sich für dieses Hotel entschieden hat?«
      Sterrett griff nach seiner Tasse, und Gemma fiel auf, daß er nur daraus trank, und sie dann sogleich wieder abstellte. »Sie hat eigentlich kaum etwas darüber gesagt. Ich fand das ziemlich seltsam, weil Hannah und ich schon seit Jahren befreundet sind.« Er lächelte, und das Lächeln milderte die Strenge seines Gesichts. »Hannah kam vor fast fünfzehn Jahren zu mir - mit den besten Empfehlungen von einer Forschungsabteilung der Universität. Ich bin kein Wissenschaftler, und der Erfolg unserer Arbeit hier«, er machte eine kurze, umfassende Geste, »ist in erster Linie Hannahs Brillanz und hartnäckiger Ausdauer zu verdanken. Sergeant...« Er brach ab und sah Gemma mit gerunzelter Stirn an. »Sie sind eine zu schöne junge Frau, um >Sergeant< genannt zu werden, finde ich. Kann ich Sie nicht >Miss< oder

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