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01_Der Fall Jane Eyre

01_Der Fall Jane Eyre

Titel: 01_Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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die LitAgs der Grafschaft Yorkshire auf
    das Beweismaterial, das ihnen die Polizei zur Verfügung stellt. LitAgs
    sind keine Polizeibeamten und haben bei einer polizeilichen
    Ermittlung folglich nichts verloren.«
    »Warum, glauben Sie, hat Goliath eigene Ermittler an den Tatort
    geschickt?«
    »Keine weiteren Fragen!« rief Mandias’ Stellvertreter, weil sich
    inzwischen ein ganzer Pulk von Reportern um Lydia und Mandias
    drängte. Die Goliath-Leute waren hiergewesen, mehr durfte die
    Öffentlichkeit darüber nicht erfahren. Die Polizisten eilten weiter, und
    Lydia machte Pause, um endlich etwas zu essen. Sie hatte schon vor
    dem Frühstück mit der Liveberichterstattung begonnen. Kurz darauf
    kreuzten Bowden und ich auf.
    »Sieh mal einer an«, murmelte ich, als ich aus dem Wagen stieg.
    »Wenn das nicht Lydia Startright ist. Morgen, Lyds!«
    Lydia erstickte fast an ihrem SmileyBurger und warf ihn weg. Sie
    schnappte sich ihr Mikrofon und jagte hinter mir her.
    »Obwohl die LitAgs und Goliath offiziell nicht mit von der Partie
    sind«, plapperte sie, während sie mit uns Schritt zu halten versuchte,
    »haben die Ereignisse mit dem Eintreffen von Thursday Next von SO27 eine interessante Wendung genommen. Entgegen ihren üblichen
    Gepflogenheiten haben die LitAgs ihren Schreibtisch verlassen und
    nehmen den Tatort persönlich in Augenschein.«
    Ich blieb stehen, um mich ein wenig zu amüsieren. Lydia
    konzentrierte sich und begann mit dem Interview.

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    »Sagen Sie, Miss Next, was machen Sie hier, fernab Ihres
    Zuständigkeitsbereiches?«
    »Hallo, Lydia. Sie haben Mayonnaise an der Oberlippe.
    SmileyBurger sind verdammt salzig, Sie sollten so etwas nicht essen.
    Was den Fall angeht, kann ich nur sagen: ›Sie werden sicherlich
    Verständnis dafür haben, daß wir die Einzelheiten aus
    ermittlungstaktischen Gründen vorerst bla, bla, bla.‹ Zufrieden?«
    Lydia unterdrückte ein Grinsen. »Meinen Sie, zwischen den beiden
    Diebstählen gibt es einen Zusammenhang?«
    »Mein Bruder Joffy ist ein großer Fan von Ihnen, Lyds; könnten Sie
    mir nicht bei Gelegenheit ein Foto mit Widmung zukommen lassen?
    Joffy mit zwei F. Ich danke Ihnen.«
    »Das nächste Mal kommen Sie mir nicht so leicht davon!« rief sie
    mir nach. »Bis bald!«
    Wir traten vor die Polizeiabsperrung und wiesen uns aus. Der
    diensthabende Constable inspizierte erst unsere Marken, dann uns. Er
    schien nicht sonderlich beeindruckt. Er wandte sich an Mandias.
    »Sir, diese beiden LitAgs aus Wessex wollen sich den Tatort
    ansehen.«
    Mandias kam quälend langsam näher. Er musterte uns von Kopf bis
    Fuß und wählte seine Worte mit Bedacht. »Bei uns in Yorkshire sitzen
    die LitAgs an ihrem Schreibtisch.«
    »Das merkt man. Ich habe die Festnahmeprotokolle gelesen«,
    erwiderte ich ungerührt.
    Mandias seufzte. Vermeintliche »Eierköpfe« im Zaum zu halten,
    besonders wenn diese aus einem anderen SpecOps-Bezirk stammten,
    machte ihm offenbar keinen allzu großen Spaß.
    »Ich habe es hier mit einem Doppelmord zu tun, und da möchte ich
    den Tatort möglichst intakt belassen. Warum warten Sie nicht, bis der
    Bericht vorliegt, und ermitteln dann weiter?«
    »Die beiden Morde sind natürlich tragisch«, antwortete ich, »aber
    hier geht es in erster Linie um Jane Eyre . Deshalb müssen wir den
    Tatort untersuchen. Jane Eyre ist bedeutender als Sie oder ich. Wenn

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    Sie sich weigern, werde ich mich bei Ihrem Vorgesetzten über Sie
    beschweren.«
    Doch Mandias ließ sich durch – mehr oder minder leere –
    Drohungen nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich waren wir in
    Yorkshire. Er starrte mich an und sagte halblaut: »Nur zu, Mädchen,
    beschwer dich, bei wem du willst. Auf solche Büromäuse wie dich
    haben wir gerade gewartet.«
    Ich machte einen weiteren Schritt auf ihn zu, aber er wich nicht von
    der Stelle. Ganz im Gegenteil: Ein weiterer Beamter ging hinter ihm
    in Stellung, um ihm notfalls beispringen zu können.
    Ich war kurz davor, die Beherrschung zu verlieren, als Bowden sich
    zu Wort meldete.
    »Sir«, begann er, »wenn wir uns langsam auf ein Ziel zubewegen
    könnten, wären wir möglicherweise in der Lage, uns sozusagen mit
    kräftigen Krallenhieben aus der Grube zu befreien, die wir uns selbst
    gegraben haben.«
    Mit einem Mal war Mandias wie ausgewechselt. Er lächelte
    feierlich: »Unter diesen Umständen wäre ich eventuell geneigt, Sie
    rasch einen Blick hineinwerfen zu lassen – wenn Sie mir versprechen,
    nichts

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