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01_Der Fall Jane Eyre

01_Der Fall Jane Eyre

Titel: 01_Der Fall Jane Eyre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jasper Fforde
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Network, live aus Chiswick.«
    Ich schaltete die Glotze ab; die Fernbedienung war am Nachttisch
    festgekettet. Ich setzte mich aufs Bett, zog den Gummi aus meinem
    Haar und massierte mir die Kopfhaut. Ich schnupperte unschlüssig an
    meinen Haaren und entschied mich gegen eine Dusche. Ich hatte
    Landen vor den Kopf gestoßen, ohne es zu wollen. Trotz aller
    Differenzen hatten wir immer noch genug Gemeinsamkeiten, um gute
    Freunde zu bleiben.

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    11.
    Polly, Wordsworth und Narzissen
    Ich glaube, Wordsworth war genauso erstaunt, mich zu
    sehen, wie ich ihn. Es passiert schließlich nicht alle Tage,
    daß man zu seiner liebsten Erinnerung zurückkehrt, und
    es ist schon jemand da und bewundert die Aussicht.
POLLY NEXT
    - aus einem Exklusivinterview mit der Owl on Sunday
    Während ich mich wegen Landen plagte, arbeiteten mein Onkel und
    meine Tante fieberhaft in Mycrofts Werkstatt. Wie ich später erfuhr,
    lief es prächtig. Zu Anfang jedenfalls.
    Mycroft fütterte seine Bücherwürmer, als Polly die Werkstatt betrat;
    sie hatte eben einige unglaublich komplizierte mathematische
    Berechnungen für ihn angestellt.
    »Schatz, ich habe die Lösung, die du gesucht hast«, sagte sie und
    saugte an einem abgenagten Bleistiftstummel.
    »Und die lautet?« fragte Crofty und kippte seinen Bücherwürmern
    Präpositionen in den gierigen Rachen.
    »Neun.«
    Mycroft murmelte etwas Unverständliches und schrieb die Zahl auf
    einen Notizblock. Er öffnete den Deckel des großen,
    messingbeschlagenen Buches, auf das ich am Abend zuvor nur einen
    flüchtigen Blick hatte werfen dürfen, und legte ein
    Großdruckexemplar von Wordsworths Gedicht ›Die Narzissen‹ in die
    Vertiefung in der Mitte. Dann gab er eine Handvoll Bücherwürmer
    hinzu, die sich eifrig ans Werk machten. Sie glitten über den Text,
    wobei ihr kollektives Unbewußtes jeden Satz, jedes Wort, jeden Vokal
    und jede Silbe in sich aufnahm. Sie gingen den historischen,
    biographischen und geographischen Anspielungen auf den Grund,

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    erforschten die in Metrum und Rhythmus verborgenen Bedeutungen
    und jonglierten geschickt mit Subtext, Inhalt und Metaphern. Danach
    dichteten sie selbst einige Verse und übersetzten sie in Binärcode.
    See! Narzissen! Einsamkeit! Erinnerung! wisperten die Würmer
    aufgeregt, als Mycroft das Buch vorsichtig zuklappte und verschloß.
    Er steckte das Starkstromkabel in die Buchse an der Rückseite des
    Buches und legte den Netzschalter um; dann machte er sich an den
    unzähligen Knöpfen und Reglern auf dem Deckel des Buches zu
    schaffen. Obwohl es sich bei dem ProsaPortal im wesentlichen um
    einen Biomechanismus handelte, mußten vor Inbetriebnahme des
    Gerätes zahlreiche Regler eingestellt werden; und da das Portal noch
    sehr kompliziert war, blieb Mycroft nichts anderes übrig, als die
    genaue Abfolge der einzelnen Schritte in einem Vokabelheft
    festzuhalten, von dem es – zum Schutz gegen ausländische Spione –
    nur dieses eine Exemplar gab. Er starrte eine Weile angestrengt in das
    kleine Heft, bevor er an Reglern drehte, Knöpfe drückte und langsam
    die Stromzufuhr erhöhte, wobei er in einem fort vor sich hin
    murmelte: »Binometrik, Spherik, Numerik. Ich bin …«
    »Drin?«
    »Nein«, antwortete Mycroft traurig. »Doch, warte … jetzt! «
    Er lächelte zufrieden, als auch die letzte Warnleuchte erlosch. Er
    nahm die Hand seiner Frau und drückte sie zärtlich.
    »Möchtest du mir die Ehre erweisen«, fragte er, »und als erster
    Mensch ein Wordsworth-Gedicht betreten?«
    Polly sah ihn ängstlich an. »Und es kann mir auch sicher nichts
    passieren?«
    »So sicher, wie zweimal zwei vier ist«, beruhigte er sie. »Ich war
    vor einer Stunde im ›Wrack der Hesperus ‹.«
    »Wirklich? Und? Wie war’s?«
    »Naß – und ich glaube, ich habe meine Jacke dort vergessen.«
    »Die, die ich dir zu Weihnachten geschenkt habe?«
    »Nein, die andere. Die blaue mit den großen Karos.«

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    »Das ist die, die ich dir zu Weihnachten geschenkt habe«, schimpfte
    Polly. »Wo hast du nur immer deine Gedanken? Was wolltest du noch
    gleich von mir?«
    »Rühr dich nicht von der Stelle. Wenn alles gutgeht, brauche ich
    jetzt bloß noch auf den großen grünen Knopf zu drücken, und die
    Würmer öffnen dir die Tür zu William Wordsworths geliebten
    Narzissen.«
    »Und wenn nicht alles gutgeht?« fragte Polly leicht nervös. Sie
    mußte jedesmal an Owens’ Ableben als riesiges Baiser denken, wenn
    sie sich ihrem Mann als

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