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01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis

Titel: 01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Dunn
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Brasilien, wo es schreckliche Schlangen und Eingeborene mit vergifteten Pfeilen und diese fürchterlichen Fische gibt, die einem in weniger als einer Minute das Fleisch bis aufs Skelett abnagen können.«
    »Eigentümlich, daß er sich dann doch nicht für Dartmoor entschieden hat«, sagte Alec ironisch, »wenn er kein Mörder ist, der eigentlich gehängt werden müßte, wie Sie sagen.«
    »Er hätte sich ja fast dafür entschieden, aber ein Verfahren vor Gericht hätte Annabel einem Gemetzel in den Skandalblättchen preisgegeben.«
    »Sie sollten wissen, daß seine Abwesenheit den Prozeß nicht verhindern wird. Lady Wentwaters Schuld als Komplizin nach der Tat, wenn nicht schon vor der Tat, ist noch offensichtlicher als Ihre.«
    »Ach, es erschien mir alles so einfach!« jammerte sie auf.
    »Das ist es keineswegs. Es erstaunt mich sehr, daß ein schlauer Vogel wie Sir Hugh bei Ihrem verrückten Plan mitgespielt hat.«
    »Gilt das auch als Beihilfe? Er glaubt immer noch, daß Geoffrey nur ein bißchen im Eis herumgehackt hat. Von dem Rest haben wir ihm nie was erzählt.«
    »Höchste Zeit, daß Sie mir davon berichten. Wie haben Sie es eigentlich herausgefunden?«
    »Als Constable Piper ging ... Sie sind ihm doch nicht böse, daß er mir davon erzählt hat, was der Gerichtsmediziner gesagt hat?«
    »Wie könnte ich das denn, wo er doch nur meinem Beispiel gefolgt ist?«
    »Gut. Mir erschien es genauso offensichtlich wie Ihnen, daß Astwick in seiner eigenen Badewanne ertränkt worden war. Natürlich war es ziemlich wahrscheinlich, daß Geoffrey es getan hatte, aber ich konnte mir nicht sicher sein. Also bin ich hinauf ins Badezimmer gegangen, um herauszufinden, ob jemand anderes da hätte hineinkommen können.«
    Alecs konnte es einfach nicht fassen. »Mein liebes Mädchen, haben Sie noch nicht einmal einen Funken gesunden Menschenverstands? Ist Ihnen denn nicht aufgefallen, daß Sie sich damit in eine tödliche Gefahr gebracht haben?«
    »Ich hatte dann auch ein bißchen Angst, als Geoffrey hereingekommen ist«, gestand sie, »aber eigentlich stand es ja nicht im geringsten zu befürchten, daß er mir etwas zuleide tun könnte. Er war übrigens sehr erleichtert, es sich alles von der Seele reden zu können.«
    »Und Sie haben ihm jedes Wort geglaubt?« fragte er skeptisch.
    »Vielleicht hätte ich ihm nicht geglaubt, wenn Annabel die Geschichte nicht bestätigt hätte. Aber die beiden haben die Geschichte gemeinsam erzählt, und es gab nicht die geringste Unstimmigkeit dabei. Ich kann einfach nicht glauben, daß die beiden einen Plan gefaßt haben sollen, sich eine so fürchterliche Geschichte auszudenken.«
    »Sie haben immerhin einen Plan gefaßt, sich einer Leiche zu entledigen.«
    »Hören Sie mir doch einfach mal zu! Astwick hat den Schlüssel von der Korridortür zu Annabels Badezimmer gestohlen. Das befindet sich genau gegenüber von seiner Schlafzimmertür, müssen Sie wissen. Er ist hineingegangen und hat sie angefallen, als sie aus ihrer Badewanne stieg. Geoffrey hat sie schreien gehört. Er ist hineingesaust und hat Astwick einen Kinnhaken verpaßt, genau wie bei James. Dann ist er Annabel in ihr Boudoir gefolgt, um ihr zu versprechen, daß er sie immer beschützen wird. Und als er dann zurück ins Badezimmer gegangen ist, hing Astwick über den Rand der Badewanne, den Kopf unter Wasser, ertrunken. Sie haben daraus geschlossen, daß er gestolpert ist, als Geoffrey ihn geschlagen hat, sich dann den Kopf an den Wasserhähnen geschlagen hat und zu benommen war, um sich zu retten. Also sehen Sie«, sagte sie ernsthaft, »sein Tod war vollkommen unabsichtlich.«
    »Das ist die ganze Geschichte?«
    »Es fehlt noch der Teil, wie sie versucht haben, es wie einen Unfall beim Schlittschuhlaufen aussehen zu lassen. Ich hab Ihnen nur das grobe Gerüst erzählt, nicht all die schrecklichen Details, die ich sowieso lieber vergessen möchte.«
    Er konnte der Versuchung nicht widerstehen: »Bestätigende Details, die einer ansonsten kahlen und wenig überzeugenden Erzählung Wahrscheinlichkeit verleihen sollen?« zitierte er.
    Sie hob hilflos die Hände. »Ich kann Sie nicht zwingen, mir zu glauben, daß es kein Mord war.«
    »Ich hab Sie ja nur necken wollen. Zu einem unpassenden Augenblick, das gebe ich zu. Alles in allem neige ich dazu, diesem Bericht Glauben zu schenken. Allerdings ist auch Totschlag ein Kapitalverbrechen, das schwer bestraft wird. Das Gesetz ist schließlich das Gesetz.«
    »Glauben Sie, daß dieses

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