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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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Portland, Boise, Salt Lake City und Helena. Heather runzelte die Stirn und durchsuchte die Zeilen nach Parallelen oder Ungereimtheiten. Sie war sicher, dass Jordan und Ronin als Team arbeiteten. Aber bislang gab es keine Beweise dafür.
    Nach dem Mord in Helena in Montana wiesen Ronins Kreditkartenbelege und Mietautobenutzungen darauf hin, dass
er in New York gewesen war – und zwar vor dem Tod Byron Hedges. Nicht danach.
    Wenn, wie Stearns sagte, Johanna Moore Psychopathen geschaffen hatte, um diese zu beobachten, dann stellte sich die Frage, ob Ronin für sie arbeitete. Woher sonst sollte er wissen, wie er Dante dazu bringen konnte zu handeln, wie er das wollte? Warum wollte er das? Welchen Vorteil zog er daraus? Oder arbeitete Ronin vielleicht gegen Moore und falls ja – wieso? Wieder stellte sich die Frage, welchen Vorteil er daraus zog.
    Heather blickte auf das Blatt Papier und betrachtete dann noch einmal die Seite zu Jordan. Man konnte die beiden nicht miteinander in Verbindung bringen, was die Morde in Omaha, Chicago oder Detroit betraf – Ronin tauchte in keiner der Städte vor den jeweiligen Morden auf. Aber er war in New York gewesen, ehe Byron umgebracht wurde. Kurz danach waren Ronin und Jordan zusammen in New Orleans aufgetaucht.
    Der nächste Mord? Der an Daniel Spurrell.
    Aus irgendeinem Grund hatte Ronin Jordans Weg gekreuzt und so den Pfad von Johanna Moores wanderndem Psychopathen gestört und ihn nach New Orleans gelockt, und zwar zu Dante.
    Also … war Elroy Jordan vielleicht doch allein der CCK. Wie sah dann Ronins Rolle aus? Entweder er oder Etienne hatten Jay auf dem Gewissen. Jordan war schließlich nicht mal da gewesen.
    Heather rieb sich mit einer Hand übers Gesicht. Ihre Aufregung ließ nach. Nichts ergab so recht Sinn. Sie musste unbedingt schlafen, aber zuerst musste sie Dante finden.
    Leder knirschte, als sich Simones Bruder in seinem Liegesessel bewegte. Seine Finger zuckten durch die Luft, ordneten Daten und wühlten sich durchs Netz. Der Geruch heiß gelaufener Schaltkreise und Ingwer vermischte sich in dem schlecht gelüfteten Zimmer.

    »Danke für die Hilfe, Trey«, sagte Heather und stand auf.
    Trey erwiderte nichts. Man hörte nur nochmals das Leder knirschen, als seine Finger mit den Metallkappen durch die Luft fuhren. Seine Dreadlocks streiften den Boden. Heather bezweifelte, dass er sie gehört hatte. Sie fragte sich, ob Trey auf seine eigene Art ebenso verloren war wie Annie. Möglicherweise hatte seine Verwandlung in einen Vampir nicht solche Wunder bewirkt, wie das Simone vermutlich gehofft hatte. Heather verließ das Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
    Stearns’ Autoschlüssel klimperten in ihrer Tasche, als sie den Flur entlanglief und dabei an ihren Chef dachte, der festgebunden in der Küche saß.
    Was hast du vor, Wallace? Willst du ihn gefangen halten? Wie lange? Sie dachte an die Akte über Dante in seinem Auto.
    Sie faltete den Ausdruck. Er will Dante. Er hält ihn für ein Monster. Sie blieb unter der Küchentür stehen, die angelehnt war, und sah hinein. Stearns saß noch auf dem Stuhl. Er war eingeschlafen. Sein Kinn war nach vorn gesackt, er hatte die Augen geschlossen.
    Was, wenn er Recht hat?
    »Ich gehe jetzt die Akte holen«, sagte Heather.
    Stearns hob den Kopf und sah sie mit wachen Augen an. Er hatte also nur getan, als schlafe er. »Ausgezeichnet.«
    »Danach«, fügte sie hinzu und trat in die Küche, »möchte ich, dass Sie verschwinden.«
    »Rufen Sie mich an, wenn Sie die Akte gelesen haben?«
    »Ich kann nichts versprechen.« Sie legte den gefalteten Ausdruck auf den Küchentisch.
    Dann trat sie zu ihrem Stuhl, über dessen Rückenlehne ihr Trenchcoat hing. Sie suchte in der Tasche nach ihrer Waffe. Ihre Finger glitten über das kühle Metall von Stearns’ Glock und legten sich um ihre Achtunddreißiger. Sie zog sie heraus
und schob sie in den Hosenbund. Die harte Form der Pistole auf ihrer Haut hatte etwas Beruhigendes. Dann zog sie den Pulli darüber glatt.
    »Bis gleich«, sagte sie.
    An der Haustür griff Heather gerade die Hand nach dem Türknauf, als jemand ihre Schulter berührte. Sie drehte sich um und sah Simone in ihre dunklen Augen.
    »Ich begleite Sie«, sagte sie. Ein tiefrotes Minikleid aus Latex schmiegte sich um ihre Kurven, wobei man durch den seitlichen Schnüreinsatz ihre blasse Haut sah. Ihre langen blonden Locken fielen ihr über den Rücken.
    »Danke, aber ich brauche keinen Personenschutz«, antwortete

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