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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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morgen.«
    Chloe sieht ihn besorgt an. »Dante-Engel …«
    Er schüttelt den Kopf. »Psst. Je suis ici. Komm nicht runter. Nicht heute.«
    Sie nickt bedrückt. Dante wirft ihr eine Kusshand zu und verlässt das Zimmer.
     
    Hier brach der Film ab. Heather dachte einen Moment lang nach – wie alt mochte er da gewesen sein? Zwölf? –, ehe sie
ihre geballte Faust öffnete und auf den nächsten Abschnitt klickte.
    Später verstand sie mit brennenden Augen, warum De Noir gesagt hatte, Dante solle sich besser nicht an seine Vergangenheit erinnern. Sie verstand, dass ihm sonst das Herz brechen würde und warum ihn Stearns ein Monster genannt hatte.
     
    Dante hustete Blut und erwachte.
    Dunkelheit. Motorengeräusche. Schmerz zerriss ihm fast die Brust. Blut füllte seinen Mund. Er drehte sich auf die Seite, wobei die Handschellen klirrten, als er sich bewegte, und spie Blut auf den Boden, bis er Luft holen konnte.
    Benommen lauschte er dem beruhigend gleichmäßigen Brummen des Motors. Er blickte an sich herab. In seiner Brust steckte ein Messer.
    »Wir sind in Alabama«, sagte Elroy. »Fühlt sich das nicht super an?«
    Dante erhaschte Elroys sonnenbrillenbeschirmten Blick im Rückspiegel. Der Perverse grinste.
    »Mach dir nichts aus der Klinge«, sagte er. »Ich konnte nicht widerstehen. Wie fühlt es sich an?«
    Dante hustete und spuckte erneut. »Scheißkerl«, brummte er. »Nimm mir die Handschellen ab, dann zeige ich dir, wie sich das anfühlt.« Er riss die Arme noch weiter hoch und zerrte an den Handschellen.
    Elroy lachte. »So ist er – mein liebes Bad-Seed-Bruderherz.«
    Dante dämmerte wieder weg, während die Kilometer draußen vorbeirollten. Er schlief nicht richtig, sondern war in einem Nebel aus Drogen und Schmerzen gefangen. Erst als der Van langsamer wurde und anhielt, machte er mühsam die Augen auf.
    Der Perverse schaltete den Motor ab und streckte sich. Er stand auf und kam nach hinten, wobei er kurz innehielt, um
einen Vorhang zwischen der Fahrerkabine und dem hinteren Teil des Autos zuzuziehen. Dann ging er seitlich wie ein Krebs auf Dante zu. Er hob eine mitgenommen aussehende schwarze Tasche, öffnete sie und zog eine Mappe voller Papiere heraus.
    »Es ist Zeit, dass du ein paar Dinge erfährst.« Elroy ließ sich auf die Knie nieder und beugte sich über Dante. »Zum Beispiel, wer und was du bist.« Er fasste nach dem Griff der Klinge und zog sie aus Dantes Brust.
    Da er nicht mit Lucien in Kontakt treten wollte, versuchte Dante, seine Verbindung zu Simone und Von zu öffnen. In seinem Kopf rauschte es schmerzhaft, als er es mehrfach probierte und immer wieder auf sich selbst zurückgeworfen wurde. Niemand hörte ihn. Was auch immer der Perverse ihm in die Adern gepumpt hatte, es hatte sein Bewusstsein so stark gedämpft, als wäre es von einer dicken Watteschicht umwickelt worden. Seine Gedanken vermochten sein Hirn nicht zu verlassen und mit den anderen Kontakt aufzunehmen.
    Elroy spielte mit der Klinge, indem er sie in der Luft herumwirbelte. Das Metall schimmerte in der dämmrigen Beleuchtung des Autos. Als er sie erneut einmal um sich selbst gedreht hatte, stieß er sie Dante in den Bauch.
    Dieser schloss schlagartig die Augen. Unerträglicher Schmerz schoss ihm durch den ganzen Körper und raubte ihm die Stimme. Ein weiterer Stoß, und neuer Schmerz setzte seine Brust in Brand und nahm ihm den Atem. Er begann, wieder heftig zu husten.
    »Es ist Zeit, dir alles über S beizubringen«, flüsterte Elroy. »Öffne die Augen.«
    Finger huschten über Dantes Lider. Strichen über seine Lippen. Er roch Blut an Elroys Fingern – sein eigenes. Er öffnete die Augen und sah in Elroys schwitzendes Gesicht. Das Grinsen war verschwunden. Seine Finger hielten noch immer die zweite Klinge umschlossen, die in Dantes Brust steckte.

    Schmerz breitete sich kreisförmig in Dantes Oberkörper aus, und ihm wurde schwarz vor Augen. Er biss sich auf die Lippe, wild entschlossen, nicht zu schreien, um diesem armseligen, kranken Schwächling keine Genugtuung zu geben.
    Dante-Engel?
    Psst. Nicht jetzt, Prinzessin. Muss aufwachen. Muss mit dem Träumen aufhören.
    »Hör zu«, sagte Elroy.
    Dante blinzelte, bis er wieder klarer sah. Er spuckte und hustete. Der Perverse hielt einige Bilder hoch. Dante fixierte sie. Die Fotos zeigten ihn, als er noch jünger war. Sie stammten aus einer Zeit, an die er sich nicht erinnerte. Schmerz flammte hinter seinen Augen auf, stach in seine Schläfen.
    »Du bist Teil eines

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