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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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tröpfelte. Wie sah also Jordans Plan aus? S gehört mir. Einer Sache war sie ganz sicher, und diese Sicherheit jagte ihr einen eisigen Schauder über den Rücken: Egal, was passieren würde – Jordan wollte Dante besitzen. Für immer – und von Seattle bis New York pflasterten die Leichen derer seinen Weg, die Elroy Jordan zuvor hatte besitzen wollen.
    Wohin war er unterwegs? Wohin brachte er Dante? S gehört mir. An wen waren diese Worte gerichtet gewesen? An Ronin? An die Bullen?
    Als der starke Duft frisch aufgebrühten Kaffees die Küche erfüllte, rutschte endlich das letzte Stück des Puzzles an seinen Platz.
    Johanna Moore. Die Worte waren an Johanna Moore gerichtet gewesen.
    Jordan wollte sie mit Dante – mit S – konfrontieren und ihr zeigen, dass er ihn jetzt bei sich, in seiner Hand hatte.
    Mit rasendem Herzen stürzte Heather zu De Noir und entriss ihm den Aktenordner. »Ich glaube, ich weiß, wohin sie unterwegs sind«, sagte sie.

    Johanna kehrte mit einem Glas Eierlikör mit einem Schuss Cognac an den offenen Kamin in ihrem Wohnzimmer zurück und setzte sich in einen Sessel. Das Feuer prasselte, die Holzscheite knackten und verströmten ihren Kiefernduft im Zimmer. Sie nippte an dem Glas, klappte ihr Mobiltelefon auf und wählte erneut Giffords Nummer. Sein anhaltendes Schweigen beunruhigte sie.
    Nach dem dritten Klingeln nahm jemand ab. Aber es war nicht Giffords Stimme, die sie am anderen Ende der Leitung hörte. »Hallo? Hallo? Hier Detective Fiske. Wer ist denn da?«
    »Hier Dr. Johanna Moore, FBI. Wieso haben Sie Agent Giffords Telefon, wenn ich fragen darf, Detective?«, antwortete sie.
    »Tut mir leid, Doktor Moore, aber Agent Gifford ist tot.«
    Die schwarze, leere Nacht schlich sich in Johannas Herz und ließ es fast stillstehen. »Wie?«
    »Wir sind noch nicht sicher, was genau passiert ist. Wir haben mehrere Leichen am Tatort«, antwortete Fiske. »Warum war Ihr Agent denn hier?«
    »Er sollte jemanden beobachten.« Das Feuer im Kamin entließ das Aroma von Kürbis und Zimt in die Luft. »Sind die anderen Toten schon identifiziert? Vielleicht ist unser Verdächtiger darunter.«
    »Special Agent Craig Stearns und einer unserer Männer – Detective Trent Collins.« Fiskes Stimme klang belegt und heiser.
    »Das tut mir leid zu hören, Detective«, antwortete Johanna. »Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden, ja?«
    »Wen haben Ihre Leute beobachtet?«
    »Thomas Ronin.«
    »Das Haus hier hat jemand unter diesem Namen angemietet. Ich werde Sie anrufen, wenn ich noch Fragen habe.«

    »Tun Sie das, Detective. Danke Ihnen.« Johanna beendete das Gespräch.
    Sie starrte ins Feuer, und die tanzenden Flammen beruhigten ihr aufgewühltes Inneres. Sie versuchte, sich zu sammeln. Langsam ging sie vom Wohnzimmer ins Arbeitszimmer und blieb hinter dem Schreibtisch stehen. Sie sah auf den GPS-Empfänger. Kein Signal. Wie E war auch S nicht mehr angeschlossen. Hatten sie sich zusammengetan? War Ronin bei ihnen?
    Johanna trat zum Fenster und zog den Vorhang beiseite. Sie berührte die Glasscheibe, die zwischen ihr und der Winterwelt draußen stand, und schloss die Augen. Sie wünschte sich, es würde schneien.
    Stearns und Wallace hatten sie einen guten Mann gekostet, den sie noch viele Jahre vermissen würde. Was war in New Orleans passiert?
    Johanna öffnete die Augen und wandte sich vom Fenster ab. Sie musste ihr schönes blutgeborenes Kind finden, ehe Ronin es korrumpierte und zerstörte – und was, wenn ihr père de sang E und S nach Hause brachte?
    Dann musste sie stark sein. Johanna schlüpfte in ihren Mantel und zog Handschuhe an – eine Gewohnheit, die sie aus ihren Zeiten als Sterbliche beibehalten hatte. Sie trat in die Nacht hinaus, ihr Atem ein blasser Hauch in der Luft, und ging auf die Jagd.
     
    Um sich vor dem kalten, feuchten Wind zu schützen, duckte sich Heather hinter Von und drückte ihr Gesicht gegen seine Lederjacke, während der Nomad mit seiner Harley die Interstate in Richtung des Louis Armstrong International Flughafens brauste. Sie hatte die Arme um Vons Taille geschlungen und war froh, dass ihr Simone Helm und Handschuhe geliehen hatte. Der Wind blies durch Vons Haar und
peitschte seine Mähne immer wieder von einer Seite zur anderen.
    Von lenkte das Motorrad durch den Verkehr und zwängte sich dabei in einer furchterregenden Geschwindigkeit zwischen Autos und Sattelschleppern durch. Die Nacht flog an Heather vorbei, durchzogen von rotsilbernen Schlieren.
    Nachdem Trey

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