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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht
Autoren: Adrian Phoenix
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Jordan geplant, einen Tod, der seine eigenen Klingen und seine eigene Haut beinhalteten.
    Er blieb neben dem Transformator in der Luft stehen und ließ blaue Flammen über den Himmel züngeln.
     
    Eine laute Explosion erschütterte das Gebäude. Die Lichter erloschen. Heather starrte ins Dunkel und fasste in ihren BH, wo sie neben der warmen Rundung ihrer Brust die Nagelfeile ertastete, und zog sie heraus.

    Sie tappte zur Tür. Kein rotes Licht mehr. Keine Verriegelung. Gab es kein Sekundärsystem? Falls doch, musste sie jetzt schnell sein, ehe es ansprang. Sie warf sich gegen die Tür, und sie ging auf. Mit rasendem Pulsschlag trat Heather aus der Gummizelle in den dunklen Gang hinaus. Dort presste sie sich an die Wand und lauschte, während sie ihren Augen Zeit gab, sich an die Finsternis zu gewöhnen.
    Rote Lichter gingen an und ließen den Flur unheimlich erglühen. Mit der Nagelfeile in der Hand machte sich Heather auf. Während sie den Gang entlangeilte, fragte sie sich, wer wohl eingetroffen war. Jordan? Dante? De Noir musste bei Dante sein. Lebte Jordan überhaupt noch?
    Sie dachte an Dantes Worte: Ich komme dich holen, chérie.
    Ich bin hier, rief Heather in Gedanken. Ich bin hier.
    Ein Bild Dantes erschien vor ihrem inneren Auge und ließ alle Sorge und Angst verschwinden. Ihr wurde schwindlig, und sie kam ins Stolpern. Gerade noch rechtzeitig stützte sie sich an der Wand ab, um nicht zu fallen. Schwer atmend schloss die Augen. In ihrem Körper flackerte ein Feuer.
    Dante hatte sie gehört und geantwortet.
    Er war auf dem Weg.
     
    E zitterte am ganzen Körper, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Seine Hände und Füße waren taub vor Kälte, doch sein Herz stand in Flammen – ein Inferno. Ein Inferno, in das er seinen trügerischen Bad-Seed-Bruder reißen wollte. Er grinste hasserfüllt oder versuchte es zumindest. Aber auch sein Gesicht war steif vor Kälte. Möglicherweise zeigte sich auf seiner Miene aber doch ein Grinsen und würde dort bis in alle Ewigkeit festfrieren.
    Er ließ sich hinter einen Busch nieder und beobachtete, wie sich De Noir – Wow. Schwingen. Verdammte Scheiße! – in die
Luft erhob und Dante mit sich nahm. Noch etwas, das Ronin zu erwähnen vergessen hatte. Wichser.
    E kam vor Wut die Galle hoch, und er schluckte. Er dachte an die Spritze, die in seiner Schlinge steckte. Dann fielen ihm der Duft der Schwarzkirschen und Ginas letzte Worte ein. Er wusste, dass Dante ihn nicht verlassen würde, ohne sie zu erfahren.
    Wumm!
    Es Herz hämmerte in seiner Brust, und er warf einen entsetzten Blick über die Schulter. Die Lichter im Forschungszentrum waren aus. Ohne zu zögern sprang er auf, drehte sich um und rannte auf die Eingangstür und die Wärme im Inneren zu. Noch im Laufen spürte er, dass Dante im gleichen Moment wie er das Gebäude betreten würde.
    Ein Wettbewerb – genau das war es. Mochte der bessere Bad-Seed-Bruder gewinnen!
    E griff nach der vereisten Klinke, riss die Tür auf und stürmte hinein.
     
    Dante riss die Tür auf und rannte ins Haus. Dann blieb er stehen. Er fühlte sich plötzlich seltsam unbehaglich, und Furcht kroch ihm das Rückgrat hoch. Er atmete den Gestank von Pinien-Antiseptikum und Ammoniak ein. Sein Erinnerungsvermögen setzte ein.
    Eine Frau mit blauen Augen, die vor Faszination und Begeisterung fast schwarz waren, beobachtete ihn, während sie ein Messer in seine Seite rammte …
    Nein, das war der Perverse … oder …
    Wespen dröhnten und stachen zu, um ihr Gift unter die Haut zu spritzen. Ich war schon mal hier. Schon oft. Dante verdrängte den Gedanken und versuchte, die Erinnerung zu vergessen, doch sie ließ sich nicht abschütteln. Zersplitterte Bilder wirbelten durch seinen Kopf: Fesseln, die in seine Handgelenke,
seine Knöchel, seine Brust schnitten; ein Tropfen an der Spitze einer Injektionsnadel; weiße Wände, blutbeschmiert.
    Das Dröhnen ließ nach, und Dante erschauderte. Heather. Verdammt, konzentrier dich auf Heather. Brich jetzt verdammt nochmal nicht zusammen. In seinen Schläfen und hinter seinen Augen pochte es. Er schob den Schmerz beiseite.
    Rote Lampen gingen an. Unheimliches Licht erfüllte den Gang.
    Heathers Stimme flüsterte in seinen Gedanken: Ich bin hier. Ich bin hier.
    Dante lauschte auf ihr Herz, auf den ebenmäßigen, ruhigen Rhythmus. Da. Weißes Licht flackerte am Rand seines Sichtfelds auf.
    Er rannte, wie er noch nie gerannt war.
     
    Johanna trat auf den Gang. Die Notfallbeleuchtung schaltete sich
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