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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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hartes, hinterhältiges Lächeln hinter dem goldenen Licht, er sieht, dass sich diese honigbenetzten Lippen verlogen verziehen und das Strahlen ihres Blicks schwächen.
    Eis breitet sich in seinem Inneren aus, gefriert seine Eingeweide und löscht die Glut in seinen Adern.
    »Wie heißt der, den du liebst?«, fragt er, lehnt sich zurück und beobachtet ihr Gesicht.
    Ihre Augen wandern von links nach rechts, suchen seine Miene nach Hinweisen ab, wie sie reagieren soll. Er bleibt ausdruckslos und gibt ihr keinerlei Tipp.
    »Er wird mich holen«, haucht sie schließlich. »Er ist ein Nachtgeschöpf.«

    E schiebt eine zitternde Hand in die Tasche. Kalter Stahl bleibt an seiner eiskalten Haut kleben. Er legt die Finger um den Griff seiner Klinge.
    »Sag seinen Namen.«
    Sie schluchzt. Schließt die Augen. Weiß vielleicht, dass er hineinblicken und ihre Lügen sehen kann. Ihren Verrat. »Er wird kommen …«
    »Um deinetwillen ?«, fragt E. »Nein.« Er holt die Klinge hervor. Das Licht der aufgehenden Sonne lässt sie aufblitzen. »Du bist Dante egal. Warum solltest du ihm etwas bedeuten? Du bist doch nur ein Stück Fleisch.«
    Als sie den Namen hört, den sie nicht ausgesprochen hat, reißt sie die Augen auf. In diesem Moment rammt ihr E das Messer in den Bauch.
     
    E rollte sich auf die Seite, Ginas Strumpf in der Hand – ein Souvenir, um über die Mysterien dieser verlogenen Schlampen nachzudenken, die sich Frauen nannten.
    Sie hatte ihm mit ihrem goldenen Blick Liebe geboten, wollte ihn mit Bewunderung und flehendem Bitten verführen. Aber er war klüger und willensstärker gewesen. Er hatte die Heuchelei gesehen, die sich unter ihrer glatten Haut wand, und unter ihrem Schwarzkirschenduft hatte er Treulosigkeit gerochen – überreif und modrig.
    Er hätte ihr so viel geben können. Er hätte ihr Gott sein können.
    Was ihn zu einem spannenden weiteren Punkt brachte: Wenn er ein Gott war, warum brauchte er dann einen Blutsauger wie Ronin, der ihn führte … ihn kontrollierte?
    Er hatte S schließlich ganz allein und ohne Hilfe geweckt.
     
    Die Kugel schoss aus der Mündung. Der laute Knall hallte im Raum wider, brach sich an den Wänden und zersprengte den
engen Tunnel, auf den sich Heathers Blickfeld reduziert hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde blieb ihr Herz stehen, dann verlor sich alles in rasender Geschwindigkeit.
    Sie rammte Jefferson gegen die Wand. Mit einer Hand packte sie ihn am Handgelenk und riss die Waffe hoch. Davis entwand ihm die Pistole.
    »Heilige Scheiße«, sagte er mit rauer Stimme. »Willst du uns alle umbringen, du Arschloch?«
    »Keine Angst«, sagte LaRousse. »Er hat das Arschloch eh nicht getroffen.«
    Heather sah zur Tür. Dante war nicht mehr da. Stattdessen stand er mitten im Zimmer. Sie sah zu, wie er zur Tür zurückkehrte, die Arme an die Seiten gepresst. Er wirkte bereit, sich auf Jefferson zu stürzen. Schon wieder.
    Heather spürte, wie sich ihre Muskeln wieder lockerten. Sie holte tief Luft und atmete dann langsam aus, spürte, wie die Erleichterung Kräfte zehrte und sie weiche Knie bekam.
    Sie fing Dantes Blick von hinter der Brille auf – oder zumindest glaubte sie das. Sie schüttelte unmerklich den Kopf. Keine Bewegung. Keine weiteren Dummheiten. Er blieb unter der Tür stehen, die Arme verschränkt, der Körper angespannt. Fast glaubte sie das Adrenalin und die Wut riechen zu können, den er ausstrahlte – und das Testosteron. Vergiss das nicht. Die vielen Männer im Zimmer brachten die Luft vor Testosteron nur so zum Knistern.
    Heather wandte sich an Jefferson. »Was zum Teufel sollte das?«
    Jefferson sah sie an, öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Betreten sah er zu Boden.
    »Er hat seinen Partner beschützt, Agent Wallace«, mischte sich LaRousse ein. »Oder tun Sie beim FBI so etwas nicht? Hier tun wir jedenfalls alles, was nötig ist, um einem Partner zur Seite zu stehen.«

    Heather schloss einen Augenblick lang die Augen und drehte sich dann um. LaRousse kniete neben Manning, eine Hand auf dessen Schulter.
    »Prejean war unbewaffnet«, sagte sie gepresst. »Es gab keinen Anlass, die Waffe zu ziehen und abzudrücken, das wissen Sie genau.«
    LaRousse schnaubte. Er schüttelte den Kopf und half Manning auf.
    »Bring ihn zu einem Arzt«, sagte er zu Jefferson, »und schreib einen Bericht.«
    »Es geht mir gut«, sagte Manning mit geröteten Wangen. »Mensch!«
    Jefferson legte einen Arm um seinen Partner und führte den

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