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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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nicht ins Bockshorn jagen. Deutlich konnte sie die Spannung in seinen Schultern sehen und bemerkte die bis zum Zerreißen gehende Angespanntheit seiner Muskeln.
    »Gütiger Himmel.«
    Heather blickte zu Jefferson, der unter die Tür getreten war. Er stand wie erstarrt da und starrte auf die gefesselte Tote und die Botschaft an der Wand. Sein Mund öffnete sich, während er die Ausdünstung des Blutes und des Todes in sich aufsog. Er wurde kreidebleich und schluckte mehrfach hörbar.
    »Kotz bloß nicht da rein, du Idiot«, sagte eine Stimme.
    Zwei weitere Männer stießen zu ihnen. Der, der gesprochen hatte, drängte an Jefferson vorbei und betrat das Zimmer. Seine Zurechtweisung, der zerknitterte Anzug und der lockere, selbstbewusste Gang signalisierten Heather, dass dieser Kerl Detective war – ebenso wie der Mann, der ihm folgte. Zweifellos Partner. Sein gelangweilter Blick wanderte über den Tatort, seine Lider waren wie zwei Kameraverschlüsse, nahmen jedes Detail wahr, sogen jeden Schatten und jede Blutspur in sein Gedächtnis.
    Sein Partner nickte Heather zu, ein unangezündete Zigarette zwischen den Lippen, eine Kamera in den Händen. Er betrat das Zimmer mit der Toten, blieb aber gleich neben der Tür stehen. Die Kamera klickte, als er zu knipsen begann.

    Manning und sein blutjunger Partner stellten sich auf beiden Seiten der Tür auf, um den Tatort zu bewachen. Jefferson wirkte grün um die Nase. Er hielt den Blick starr auf den Boden gerichtet.
    »Sie müssen die FBI-Agentin sein, von der mir Collins erzählt hat«, sagte der erste Detective.
    »Die bin ich«, antwortete Heather. Sie kam ins Zimmer und drängte sich an dem Mann mit der Kamera vorbei. »Special Agent Heather Wallace – und Sie?«
    »LaRousse«, sagte er und wandte sich Heather zu. »Morddezernat. « Er wies mit dem Kopf in Richtung seines Partners. »Das ist Davis.«
    »Hi«, sagte Davis und klemmte die Kippe hinter sein Ohr. Er hängte sich die Kamera um den Hals, fasste in die Hosentasche und holte einen Notizblock mit einem daran geklemmten Kugelschreiber heraus. Als er sich Notizen zu machen begann, konnte Heather den Stift über das Papier kratzen hören.
    LaRousse musterte Heather von Kopf bis Fuß, wobei er mehrfach blinzelte. »Collins hat gar nicht erwähnt, dass Sie ein ganz schöner Hingucker sind.« Er zwinkerte. »Schätze, er wollte das für sich behalten.« Grinsend schüttelte er den Kopf, so dass ihm das braune Haar in die Augen fiel.
    »Das muss der Profi in ihm sein«, entgegnete Heather ruhig. »Könnte auch sein, dass er sich mehr dafür interessiert, einen Mörder zu fassen, als jemanden anzumachen.«
    LaRousses Lachen verschwand. Er wies mit dem Daumen in Dantes Richtung. »Würde sich der Rockgott für die Rolle des Mörders eignen?«
    Heather sah Dante an. Er stand in der Tür, seine Jacke in einer Hand, den verdeckten Blick auf sie und LaRousse gerichtet. Hätte er das Mädchen töten können, ehe ihn De Noir im Van nach Hause brachte? Konnte das der Grund sein, weshalb
De Noir hinsichtlich seiner Anwesenheit im Club gelogen hatte?
    Sie ist noch warm.
    Blut, das auf den Teppich troff.
    Der bestürzte Ausdruck seines bleichen, bleichen Gesichts.
    Zu viel Zeit war seit Dantes Eintreffen in dem Plantagenhaus und ihrer gemeinsamen Rückkehr zum Club vergangen. Die Balkontür hatte offen gestanden. Kalte Luft hätte den Körper ausgekühlt. Das Blut wäre inzwischen geronnen. Nein – Gina war getötet worden, als Heather Dante nach Orleans gefahren hatte.
    Ihr Blick wanderte zu LaRousse und seinen traurigen Augen. Seine übertriebene Freundlichkeit war verflogen und hatte einer eisigen Kälte in seinen blassblauen Pupillen Platz gemacht.
    »Nein«, entgegnete sie. »Aber ich will ihn noch befragen.«
    Sie zog ein kleines Aufnahmegerät aus der Handtasche und steckte es an den Kragen ihres Trenchcoats. »Dante, warum warten Sie nicht unten? Ich will …«
    »Das können wir besser«, unterbrach LaRousse sie und wies mit dem Finger auf Dante. »Manning, bringen Sie Prejean aufs Revier. Ich bin sicher, dass wir noch ein paar alte Haftbefehle ausgraben können.«
    »Was zum Teufel haben Sie vor?« Heather starrte LaRousse ungläubig an.
    »Hausfriedensbruch. Vandalismus«, sagte der, den Blick auf Dante gerichtet. Ein hässliches Lächeln zuckte um seine Lippen. »Der sprüht doch überall dieses verdammte Anarchiezeichen hin.«
    Dante ließ seine Jacke fallen. Ein leises Klirren von Metall war zu hören, als sie auf

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