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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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dunkle Gasse.
    Einer der Saints-Fans stand vor Dante und hielt ein Taschenmesser an dessen bleichen Hals, während der andere seine Hände hinter dessen Rücken mit einem Paar Handschellen fesselte. Ein finsteres Lächeln zeigte sich auf Dantes Gesicht, als das Messer seinen Hals ritzte. Blut drang aus dem kleinen Schnitt, rann über die weiße Haut auf den Kragen des Netzshirts.
    Ronin atmete den Duft des Blutes ein, sog ihn in seine Lunge: üppig, voller Pheromone und reif wie Beeren im Sommer. Hunger erfasste ihn. Er presste sich an die Ecke des Hauses, und seine Finger klammerten sich in die wettergegerbten Ziegelsteine, während er zusah.
    »Viens ici«, sagte Dante zu dem Sterblichen, der ihm das Messer an den Hals hielt. »J’ai faim.«
    Der Saints-Fan kniff die Augen zusammen, und sein Lächeln wurde hart. »Was?«
    Sein Kumpel fasste nach Dantes Hüften und drückte sich brutal gegen ihn. »Ist doch egal. Es geht jetzt nicht um Vorträge. «
    »Große Klappe, aber nichts dahinter«, flüsterte der Vampir.
    Er beugte sich vor und knabberte am Hals des Sterblichen, leckte über die Haut, unter der sich eine schnell pulsierende Schlagader befand. Das Taschenmesser glitt von Dantes Hals,
wobei von der Spitze Blut troff. Der Mann schloss die Augen. Dante bohrte die Zähne in sein Fleisch.
    Stöhnend taumelte der Saints-Fan rückwärts gegen die Mauer. Das Messer fiel ihm aus der Hand und schlug mit einem metallischen Klirren auf dem Boden auf. Dante presste sich gegen ihn, wobei er eines seiner Beine zwischen die des Burschen schob und ihn so festhielt.
    Der andere Mann war noch immer zwischen ihnen. Mit einer Hand hielt er Dante an der Hüfte fest, mit der anderen versuchte er, dessen Gürtelschnalle, die sich zwischen ihm und dem ersten Sterblichen befand, zu öffnen.
    Ronins Muskeln spannten sich an, und er begann, schneller zu atmen. Er spürte die unrasierte Haut auf seinen Lippen, schmeckte das warme Blut, das ihm in den Mund schoss. Er schloss die Augen und lauschte seinem eigenen donnernden Herzen.
    Blutgeborener. Schicksal.
    Als er die Augen öffnete, lächelte er und kauerte sich dann hin. Wollen wir doch mal sehen, wie der Blutgeborene, dieses Kind, wieder aus der Gasse rauskommt … allein.
    Der Sterbliche, vom dem Dante trank, begann sich zu wehren. Er hob eine zitternde Hand, fasste Dante an der Schulter und versuchte, ihn wegzustoßen. Aber der bewegte sich keinen Millimeter.
    »Andy«, stotterte der Mann undeutlich und panisch. »Hilf mir …«
    Mit einem entspannten Achselzucken sprengte Dante die Handschellen, die klirrend auf den Boden fielen. Seine Hände legten sich auf die Schultern des Mannes und hielten ihn fest, während er sein Gesicht tiefer in dessen Hals vergrub und die Zähne ins Fleisch stießen.
    Der andere Sterbliche, Andy, sprang zurück, als Dante die Handschellen sprengte. Auf seinem Gesicht spiegelte sich Bestürzung wider. »Was …«

    Dante ließ den ersten Saints-Fan los, der wie ein knochenloser Haufen auf dem Boden zusammensackte, die Augen bereits verschleiert. Er leckte sich das Blut von den Lippen und sah Andy an. Langsam hob er den Arm und blickte bedeutungsvoll auf die Handschellen, die noch um sein Handgelenk hingen.
    Mit einem durchdringenden Schrei wirbelte Andy herum, rannte, was das Zeug hielt … und prallte gegen Dante.
    Ronin schüttelte den Kopf. Dantes Schnelligkeit war wirklich erstaunlich. Er fragte sich, ob der Junge noch andere Überraschungen auf Lager hatte.
    Der Vampir packte Andy und schlang die Arme um ihn, während sich seine Reißzähne in dessen Kehle bohrten. Die Beine des Mannes gaben nach, und beide stürzten, wobei der Sterbliche der Länge nach in der regennassen Gasse zu liegen kam. Dante setzte sich auf seinen Bauch und hielt seine Arme auf den Boden gepresst. Dann trank er und schluckte dabei so viel warmes Blut wie möglich.
    Ronin fiel auf, dass er sich, ohne es zu merken, in die Gasse hineinbewegte. Sein Blick war so von Dantes schlanker, zusammengekauerter Gestalt gefesselt gewesen und seine Gedanken waren von Hunger in Beschlag genommen, dass er die restliche Welt um ihn herum vergessen hatte. Er gierte nur noch nach dem Blut, das in Dantes Adern brannte.
    Schlagartig blieb er stehen, so dass es unter seinen Schlangenlederstiefeln leicht knirschte. Panisch hielt er die Luft an. Hoffentlich hatte Dante ihn nicht gehört.
    Doch, hatte er. Dante blickte auf, und der Blick seiner dunklen Augen erfasste Ronin. Er wischte sich mit dem

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