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01 Nightfall - Schwingen der Nacht

01 Nightfall - Schwingen der Nacht

Titel: 01 Nightfall - Schwingen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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dieses Arschloch war nicht gestorben. Blut hatte sich auf dem schicken Hemd ausgebreitet und tiefrote Flecken gebildet, und dann …
     
    Grinst dieser Bastard.
    Etwas in E zerbricht beim Anblick dieser gebogenen weißen Reißzähne, etwas, das sich in seinem Magen verkrampft und seine Gedanken erstarren lässt. Ein widerlicher Gestank steigt ihm in die Nase, fast so, als sei er irgendwo in Hundekot getreten. Aber die schwere Wärme in seiner Hose belehrt ihn bald eines Besseren: Er hat in die Hose gemacht.
    Dann greift er den grinsenden schwarzen Bastard erneut mit seinen Klingen an … und findet sich lang ausgestreckt auf dem Boden wieder, seine Klingen nicht mehr in den Händen, sondern in denen des Vampirs, zwischen seinen langen Fingern hin und her wirbelnd wie geschärfte Splitter aus Mondlicht.
     
    Ja. Eine Offenbarung. Sobald sich E beruhigt und von seinem eigenen Gestank gereinigt hatte, hatten er und der Vampir sich hingesetzt und ein langes, ausführliches Gespräch geführt.
    E stieß sich vom Jeep ab und schlenderte langsam über die Straße. Vampire sind unter uns. Zum Teufel, das waren sie schon immer, und Tommy-Boy zufolge würden sie das auch immer sein, und sie werden sich bis zum Ende der Welt von uns nähren. Amen.
    E lief auf das schwarze Eisentor zu, wobei er sich bemühte, so leise wie möglich zu sein. Dann schlich er aufs Grundstück, wo er sich sogleich gegen die Hausmauer presste und auf die
andere Seite des Gebäudes huschte. Er trat behutsam auf, vermied raschelndes Laub, die Kieswege oder alte herausstehende Wurzeln. Sein Herz schlug etwas schneller. Er war erregt. Er liebte es, durch die Nacht zu schleichen. Einen Augenblick lang blieb er neben einer alten verwachsenen Eiche stehen und strich mit der Hand über die raue Rinde.
    Ronin hatte ihm erklärt, er, E, sei etwas ganz Besonderes – eine Tatsache, die E schon lange bekannt gewesen war. Er wusste, dass er auf Erden einen bestimmten Zweck erfüllte. Er war nicht einfach nur dazu geboren, ein Teil der Schafherde zu sein. Nein, er war dazu geboren worden, diese Herde zu reißen .
    Geduckt hastete E durch den ungepflegten Garten zum nächsten erleuchteten Fenster und ging daneben leise in die Hocke.
    Tommy-Boy hatte ihm auch erklärt, man habe ihn programmiert – programmiert, eingestellt, vermessen und vorausberechnet. Dann hatte man ihn freigelassen.
    E biss die Zähne fest aufeinander, so dass sie knirschten. Vorausberechnet? Programmiert? Verdammt – nein! Tommy-Boy hatte ihm die Chance gegeben, zu der Frau zurückzukehren, die dumm genug war, zu glauben, sie kontrolliere ihn. Die Chance, vor ihr zu stehen, mit den Klingen in den Händen.
    Er wollte ihm die Chance geben zu sagen: »Ich bin wieder da. Hast du das auch vorausberechnet?«
    E reckte den Kopf und sah ins Fenster. Das schimmernd blaue Licht eines schmalen Monitors erhellte das Gesicht einer Person, die in einem schwarzen Ledersessel saß und die Augen mit einer Schutzbrille verdeckt hatte. In wahnwitziger Geschwindigkeit rasten Informationen über den Bildschirm. Finger mit Metallkuppen sprangen und zuckten durch die Luft. Auf dem Bildschirm flimmerten die Daten. Die Dreadlocks
hingen dem jungen Mann bis zur Taille und berührten fast den Boden, schwankten bei jeder Bewegung wie Tentakel hin und her. Ein dünnes Kabel reichte vom Computer bis zu seinem Schädel und verschwand unterhalb des Nackenmuskels unter den Dreadlocks.
    Heilige Scheiße! Dante hatte nicht nur einen eigenen Netzwerk-Runner, sondern offenbar einen Vampir-Runner. Mit seinen Reflexen und – wie Tom-Tom behauptete, auch wenn E noch nicht überzeugt war – seiner überlegenen Intelligenz konnte dieser Blutsauger damit die ganze verdammte Welt beherrschen. Oder Computer in einer bemerkenswerten Geschwindigkeit an ihre Grenzen bringen. E hielt Letzteres für wahrscheinlicher.
    Die blonde Vampirin aus dem Club drückte sich durch die halboffene Tür und ging neben dem Sessel des Computerfreaks in die Hocke. Ihr Minirock betonte ihren Hintern, und ihre Beine steckten in schwarzen Strümpfen. Sie berührte seinen Arm und sprach mit ihm, und E verstand genug, um zu begreifen, dass es sich um Französisch, Cajun oder etwas Ähnliches handelte und sie ihn außerdem beim Namen nannte: Trey.
    Trey fuhrt fort, die Blondine zu ignorieren. Seine Finger sprangen durch die Luft. Im Gesicht der Frau zeigte sich nach einer Weile eine gewisse Frustration.
    E zog den Kopf wieder ein und legte sich dann bäuchlings

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