Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

01 - So nah am Paradies

Titel: 01 - So nah am Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
hatte er es auch für sich selbst gemacht. Und vielleicht war es nur das, was wirklich zählte. Mit einem Lächeln verschlang sie die Finger mit seinen.
    Dorian war solch einfache Gesten von Frauen nicht gewöhnt. Sie hatte einfach nur gelächelt und seine Hand genommen, ohne Koketterie oder Zweideutigkeiten. Wenn er ihre Geste so deuten könnte, wie sie gemeint war, ohne sein Misstrauen Frauen gegenüber, würde er sagen, es war ganz einfach ein Dankeschön.
    So musste es sein, wenn man eine Familie hatte.
    Lärmerfüllte Wochenenden mit klebrigen
    Kindergesichtern, alltäglicher Hausarbeit und einem mit Spielzeug übersäten Wohnzimmer. Ein warmes Lächeln von einer Frau, die glücklich zu sein schien, dass man da war. Tausend Fragen aus
    Kindermündern, die nach Antworten verlangten.
    Und Zufriedenheit von der Art, die ohne Lichtorgeln und heiße Musik auskam.
    Er hatte immer eine Familie gewollt. Er hatte sich einmal eingeredet, dass er Shannon mehr gewollt hatte - Shannon mit ihrem schlan
    ken Körper und dem dunklen, verhangenen Blick.
    Sie hatte etwas in seinem Innern berührt ... Ihn angeheizt, das stimmte schon eher, gestand sich Dorian ein. Sie hatten sich kennengelernt, sich geliebt, geheiratet - ein einziger sexueller Taumel.
    Sie hatten beide im Extremen gelebt und es genossen. Irgendwie war es alles richtig gewesen und irgendwie unglaublich falsch. Sie hatte immer mehr gewollt, mehr Geld, mehr Sinneskitzel, mehr Glanz. Und er ... Er wollte verdammt sein, wenn er wusste, was er gewollt hatte.
    Aber wenn er der Frau, die zwei Kinder von ihm entfernt saß, glauben und vertrauen könnte, dann könnte es sie gewesen sein.

7. KAPITEL
    ine Menge liegen gebliebener Arbeiten half Alana zu vermeiden, dass sie während des Vormittags Dorian begegnete. Schon früh hörte sie das Klappern seiner Schreibmaschine. Es war ein gleichmäßiges Klappern, dessen Fluss nicht von schöpferischen Pausen unterbrochen wurde. Offensichtlich war es reine Routine für ihn, im Leben anderer Menschen herumzugraben und es dann zu Papier zu bringen.
    Der Klang erinnerte sie daran, dass das Wochenende nur eine Verschnaufpause gewesen war. Jetzt war Montag, sie war wieder gesund, und die Fragen würden wieder beginnen. Sie wünschte, sie könnte die Zuversicht von vor einer Woche erneuern, als sie noch fest daran geglaubt hatte, dass sie nur die Fragen beantworten würde, die sie beantworten wollte.
    Die Alltagsroutine beruhigte sie - das Geklapper des Frühstücksgeschirrs, der Geruch von Kaffee, die übliche gehetzte Suche nach einem
    unauffindbaren Handschuh, bis sie ihre Söhne antrieb, damit sie den Schulbus erreichten. Wie jeden Morgen sah sie ihnen nach. Ihre Kinder. Diese zwei angehenden Männer, die in Wollmützen den Weg hinunterrannten, waren ihre. Es war faszinierend, wunderbar und ein wenig

    beängstigend. Aber was auch immer geschah, was ihr auch immer im Leben noch zustoßen mochte, dieses Wunder ihrer Kinder konnte ihr niemand nehmen.
    Auf dem Weg zum Stall hörte sie etwas später ein Motorengeräusch und ging zurück, um zu sehen, wer die Auffahrt hinter dem Haus heraufgefahren kam. Es war Mr. Petrie mit seinem Lastwagen.
    „Ma'am." Er lächelte sie strahlend an und spuckte dann seinen Priem Kautabak aus, nachdem er aus der Kabine gesprungen war.
    „Mr. Petrie. Was für eine wunderbare
    Überraschung! Sind Sie auch wirklich wieder auf dem Damm, um arbeiten zu können?"
    „Sicher, topfit."
    Und so sah er auch aus. Unter seinen Stoppeln zeigte sich eine gesunde, windgegerbte
    Gesichtsfarbe. Er war kaum größer als Alana, war dabei aber robust und unglaublich behände. Er trug alte, schwarze, bis über die Knöchel geschnürte Stiefel.
    ■■HBHHBHi
    „Wenn Ihre Frau Sie wieder hinausgelassen hat, dann können Sie sicher schon wieder etwas Heu aufladen."
    „Diese alte Nörglerin", sagte er liebevoll. „Sie hat mich eine Woche lang mit Senfpflastern geärgert."
    Seine kleinen, etwas kurzsichtigen Augen verengten sich. „Sie sehen aber etwas kränklich aus."
    „Mir geht es gut. Ich wollte mir gerade den Stall vornehmen."
    „Wie geht's den Ladies?"
    Gemeinsam gingen sie zum Stall. „Wunderbar.

    Der Tierarzt war da. Eve und Gladys werden wohl Mütter werden, bevor die Woche um ist."
    Petrie spuckte wieder aus. „War Jorgensen da?"
    „Ja. Er ist sehr interessiert."
    „Lassen Sie sich von dem alten Pferdedieb nicht übers Ohr hauen."
    „Mich haut niemand übers Ohr."
    Er kannte sie seit fünf Jahren und

Weitere Kostenlose Bücher