01 - So nah am Paradies
Rennpiste siegen zu müssen, ist deiner Meinung nach ein Grund für die Frauen, die Gelage und die Drogen gewesen?"
„Drogen?" Alana wurde totenblass. Und wenn der Schock, den er in ihren Augen bemerkte, nicht echt war, dann wäre sie diejenige unter den Drillingen, die nach Hollywood gehörte. „Ich weiß wirklich nicht, wovon du sprichst."
„Ich spreche von Kokain." Seine Stimme war schneidend und hart, die Stimme eines Reporters.
Er versuchte, sich nicht dafür zu hassen.
„Nein." Plötzlich klang Verzweiflung aus ihrer Stimme. Sie hielt sich an der Bar fest, und ihre Knöchel traten weiß hervor. „Nein, das glaube ich nicht."
„Alana, ich habe es aus vier verschiedenen Quellen." Seine Stimme war weicher geworden. Sie litt. Sie mochte ihn vorher belogen haben, doch dieser Schmerz war echt.
„Das kannst du nicht schreiben. Du darfst nicht.
Die Kinder." Sie legte die Hände vor die Augen.
„Gütiger Himmel, was habe ich getan?"
Er nahm sie beim Arm. „Setz dich." Sie schüttelte den Kopf, doch er zog sie zum Stuhl. „Setz dich, Alana."
„Du kannst das nicht schreiben. Du kannst auch nicht beweisen, dass es stimmt. Wenn du das in dem Buch bringst, ziehe ich meine Einwilligung zurück. Ich reiche eine Klage ein."
„Du solltest dich jetzt erst einmal beruhigen."
„Beruhigen?" Verzweifelt sah sie ihn an. „Du hast mir gerade eröffnet, dass Chuck ..." Sie schluckte und riss sich zusammen. „Stell das ab", sagte sie ruhig und wartete, bis die Kassette anhielt. „Falls Chuck - falls - er Drogen genommen hat, habe ich es nicht gewusst."
„Hättest du es wissen müssen?"
Sie schloss die Augen. Ein Gefühl von Schwäche stieg in ihr auf und schnürte ihr die Kehle zusammen. „Nein."
„Es tut mir leid." Er berührte ihre Hand und verfluchte sich sofort selbst, als sie sie zurückzog.
„Es tut mir leid. Seine Mutter wusste es. Ich weiß, dass sie ihn zu einem Entzug überreden wollte."
Ein entsetzlicher Gedanke schoss ihr plötzlich durch den Kopf. „Das letzte Rennen. Das Unglück."
„Er war drogenfrei." Er spürte direkt ihre Erleichterung. „Er hat nur die Kurve zu schnell genommen."
Sie nickte und straffte die Schulter. „Dorian, ich will dich um keine Gefälligkeit bitten, aber ich möchte dich daran erinnern, dass zwei unschuldige Kinder mitbetroffen sind. Wenn du darüber ein Wort veröffentlichst, finde ich Wege, um dir das Handwerk zu legen, selbst wenn ich mich deswegen mit Janice zusammentun müsste."
„Wie viel willst du vertuschen, Alana?"
Sie sah ihn entschlossen an. „Frage lieber, wie viel ich tun würde, um meine Kinder zu schützen."
„Wenn ein Stein ins Rollen gekommen ist, dann rollt er. Es wäre klüger gewesen, das Buch von Anfang an zu verhindern."
„Reicht dir denn der Sex nicht?", stieß sie hervor.
Verzweifelt
suchte sie nach einem Strohhalm. „Musst du diese schmutzige Sache auch bringen? Kannst du den Jungen nicht wenigstens einen Rest von Achtung ihrem Vater gegenüber lassen?"
„Willst du, dass ich ein Märchenbuch schreibe?"
Er hätte es ihr verübeln müssen, dass er sich verantwortlich fühlte, aber er konnte nicht. Sie sah so verloren und hilflos aus. „Alana, es ist zu spät, das Buch jetzt zu stoppen. Der Verleger würde dich verklagen, nicht andersherum. Sage mir doch die Wahrheit. Vertraue mir und erzähle."
„Dir vertrauen?" Sie starrte ihn an und wünschte, sie könnte in sein Inneres sehen. „Aber mir bleibt wohl keine andere Wahl, nicht wahr?", fragte sie.
„Nein."
Sie wartete kurz, bis sie sich wieder stark genug fühlte. „Stell den Rekorder wieder an." Sie entzog sich ihm, nicht nur Zentimeter, sondern Meilen. Als sie wieder zu sprechen begann, sah sie ihn mit keinem Blick an. „Chuck hat in meiner Gegenwart nie Drogen genommen. Wir waren vier Jahre lang verheiratet, und ich habe ihn nie Drogen nehmen sehen. Ich glaube auch nicht, dass er jemals welche genommen hat. Chuck war Athlet, und er hat sehr auf Körperdisziplin geachtet."
„Während deiner Ehe habt ihr nur selten zusammengelebt."
„Das stimmt. Jeder von uns hatte gewisse Verantwortungen, sodass es nicht anders ging."
„Meiner Meinung nach hattet ihr eher
Verantwortungen, die euch hätten zusammenhalten müssen."
Sie überhörte das. Sie wollte nicht wieder die Beherrschung verlieren. Sie musste jetzt Zugeständnisse machen und das kleinere Übel wählen. „Um auf deine frühere Frage
zurückzukommen ... Chuck war oft allein. Er war attraktiv, und
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