01 - So nah am Paradies
Frauen sind bei jedem Rennen dabei."
„Du hast das akzeptiert?"
„Ich habe akzeptiert, dass Chuck nicht treu sein konnte. Für eine Ehe sind zwei Menschen verantwortlich. Und in gewissen Bereichen konnte ich ihm nicht geben, was er brauchte."
„Wovon sprichst du?"
Sie musste ihren Stolz jetzt zur Seite schieben.
„Ich war erst achtzehn, als wir heirateten. Auch wenn ich aus dem Showgeschäft
stamme und immer unterwegs war, bin ich sehr beschützt aufgewachsen. Ich war noch Jungfrau, als ich Chuck heiratete, und er hat mir oft gesagt, ich sei weiterhin eine geblieben. Ich habe im Bett versagt, darum hat er sich anderweitig umgesehen.
Das war vielleicht nicht in Ordnung, aber es war nur natürlich."
„Hör auf, dich so zu demütigen."
Sie hörte die kaum unterdrückte Wut in seiner Stimme und sah ihn an. „Du wolltest Antworten, ich gebe sie dir. Chuck hat mit anderen Frauen geschlafen, weil seine Frau ihn nicht befriedigen konnte."
„Zum Teufel damit! Du musst ein Idiot sein, wenn du das glaubst."
„Dorian, ich weiß, was sich in meinem
Schlafzimmer abspielte, du nicht."
„Ich weiß, was sich in dir abspielt."
„Du hast mich gefragt, ob ich Eis in den Adern hätte. Ich antworte dir."
„O nein." Er zog sie von ihrem Stuhl herunter.
„Jetzt wirst du ..."
Dorian zog Alana dicht an sich. Sein Mund lag auf ihrem, heiß und heftig, bevor sie auch nur daran denken konnte zu protestieren. Die Erregung stieg in ihr auf und kämpfte mit dem heftigen Bedürfnis des Selbstschutzes. In Dorians Art lag etwas Zügelloses und Beängstigendes. Seine Hände in ihrem Haar waren nicht zärtlich, sondern verrieten eher wütendes Besitzergreifen. Langsam gab sie ihm nach.
Er hatte sich die Nacht über nach ihr verzehrt, den Morgen über, aber das jetzt hatte er nicht erwartet.
Ihr Körper war wie ein Bogen angespannt, der sich gegen die Leidenschaft, die er deutlich in ihr aufsteigen fühlte, widersetzte. Ihre Finger gruben sich in seine Schultern. Er konnte fast ihr Herz in ihrer Kehle hämmern hören. Es war Angst, Erregung und Lust.
Und dann entspannte sie sich. Ihre Lippen wurden weich, und ihr Körper schmiegte sich an seinen.
Ihr Herzschlag ließ nicht nach. Er verstärkte sich sogar noch, als sie langsam ihre Arme um ihn schlang. Er spürte den leisen Kitzel ihres Atems an seinen Lippen. Und er strich ihr durchs Haar, zärtlich und beruhigend, weil sie es zu brauchen schien.
Die explosive Flamme in ihm war ausgegangen, doch die Glut war noch da. Er spürte grenzenlose Zärtlichkeit.
„Lass uns nach oben gehen, Alana", sagte er leise an ihrem Ohr, dann an ihrem Mund. „Komm mit mir nach oben."
Sie wollte es. Doch diese Tatsache versetzte ihr einen Schock. Sie hatte sich mittlerweile eingestanden, dass sie sich von ihm angezogen fühlte, doch etwas ganz anderes war es, mit einem Mann ins Bett zu gehen. „Dorian, ich ..."
„Ich will dich." Seine Lippen fuhren über ihr Kinn.
„Und du weißt es."
„Ja." Ihre Stimme war ohne Festigkeit, ihr Körper schien einen eigenen Willen zu haben. Sie durfte es nicht zulassen, dass sie ein zweites Mal mit geschlossenen Augen in etwas hineinstolperte.
„Bitte, Dorian, ich kann einfach nicht. Ich bin noch nicht so weit."
„Du willst mich." Er ließ seine Hände langsam über ihren Körper gleiten, über ihre Hüften und hoch zu ihren Brüsten. „Ich fühle es genau."
„Ja!" Sie konnte es nicht verleugnen. „Aber ich brauche mehr." Sie ergriff seine Hand und legte sie auf ihre Wange. „Und ich brauche Zeit."
Dorian legte seine Hand unter ihr Kinn. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen waren dunkel, und Unsicherheit stand in ihnen. „Ich frage mich, wie schlimm er dich durcheinandergebracht hat."
„Nein." Sie schüttelte den Kopf. „Das hat nichts damit zu tun, was zwischen Chuck und mir gewesen ist."
„Du glaubst das nicht, und ich glaube es auch nicht. Du misst alles an ihm. Früher oder später wirst du erkennen, dass du mich nicht mit ihm vergleichen kannst."
„Ich denke nicht an Chuck, wenn ich dich küsse.
Ich denke dann überhaupt nicht. Ich kenne mich einfach in all diesen Spielen nicht aus, Dorian. Das ist auch der Grund, warum ich schon einmal in ein solches Chaos geraten bin."
Er verstärkte seinen Griff. „Ich bin an Spielen nicht interessiert. Und ich bin auch nicht an deinen Selbstvorwürfen interessiert. Lass uns ein Abkommen treffen."
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und wünschte, sich sicherer fühlen zu
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