01 - Suche bissigen Vampir furs Leben
aßen immer allein. Es sei denn, man zählte die Hauptspeise mit. „Seien Sie ruhig ein bisschen gesellig.“
Er erstarrte und seine Miene verfinsterte sich noch mehr. „Ich möchte nicht gesellig sein.“
„Jetzt schauen Sie doch mal ein bisschen freundlich.“
„Ich will aber nicht freundlich schauen.“ Er schüttelte den Kopf. „Hören Sie, am besten verschwinden Sie jetzt. Ich schätze meine Privatsphäre.“ Noch bevor ich auch nur ein weiteres Wort herausbekam, schlug er mir die Tür vor der Nase zu.
Ich klingelte noch mal und die Tür wurde aufgerissen, noch bevor das Ding-Dong verklungen war. „Was?“, stieß er grollend aus.
„Ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht ein paar Kekse möchten.“ „Was?“ Ja, was?
„Ich, ahm, das heißt, ich dachte, Sie nehmen sie vielleicht ins Büro mit, für Ihre, ahm, Kollegen. Oder vielleicht haben Sie ja eine Haushaltshilfe oder einen Gärtner. Also, ich wette, die würden sich über eine Tüte Makronen richtig freuen. Die sind einfach köstlich.“ Als er mich anstarrte, als ob mir gerade ein Heiligenschein gewachsen wäre, sprach ich eilig weiter. „Nicht dass ich das aus eigener Erfahrung sagen könnte, wie Sie wohl wissen. Aber ich habe menschliche Bekannte, die mir immer versichern, dass sie wirklich ganz hervorragend schmecken.“ Okay, das klang ziemlich schwach, aber er sah mittlerweile stinksauer aus, ich war vollkommen nervös ... und irgendwas musste ich doch sagen.
„Sie haben ja gar keine Kekse dabei.“ Sein Blick musterte mich forschend vom Kopf bis zu den bloßen Füßen.
„Ah, nein, aber ich könnte gehen und sie holen. Oder, noch besser, Sie kommen gleich mit. Dann können Sie sich aussuchen, welche Sie haben möchten.“
„Verziehen Sie sich.“ Er knallte die Tür zu.
Ich drückte erneut auf den Klingelknopf. „Ich werte das als ein Nein“, sagte ich, als er die Tür wieder aufriss.
„Verdammt noch mal, nein Die Tür wurde erneut zugeknallt. .
Ich stand kurz davor, ein weiteres Mal zu klingeln, als ich Tys tiefe Stimme hinter mir hörte. „Wo ist sie?“
Ich drehte mich herum und merkte erst dann, dass er so dicht bei mir stand, dass mein Kinn an seine Brust stieß. Ich fuhr zusammen. „Mann, das wird aber auch mal Zeit.“ Ich zeigte auf die Hausecke. „Sie ist da hinten.“
Wir erreichten die Fensterfront gerade rechtzeitig, um Zeuge zu werden, wie der Vampir wieder das Schlafzimmer betrat. Er murmelte irgendetwas von wegen „diese verdammten neugierigen Nachbarn und ihre dämlichen Kekse“.
Ty warf mir einen Blick zu, der deutlich fragte: „Was zum Teufel soll das denn bedeuten?“
Ich zuckte mit den Schultern. „Was soll ich dazu sagen? Ich bin nicht daran gewöhnt zu improvisieren.“
Der Vampir bewegte sich auf das Bett zu und Ty zog eine tödlich wirkende Sig aus der Tasche.
„Damit wirst du bei ihm wohl nichts ausrichten“, bemerkte ich.
„Aber es wird ihn lange genug aufhalten, dass ich ihn überwältigen und mir ein paar Antworten holen kann.“ „Oh.“
„Tritt zurück.“ Er zielte. Der rote Leitstrahl zeigte genau auf die Schulter des Supervamps.
Gerade als Ty den Abzug durchziehen wollte, klingelte es an der Tür.
Danach ging alles sehr schnell.
Der Vampir verfiel regelrecht in Raserei. Er drehte sich herum. Ty betätigte den Abzug. Glas zersprang klirrend. Jemand kreischte.
Und hörte nicht mehr auf zu kreischen.
Ich riss meinen Mund sogar noch weiter auf, als ich Francis im Türrahmen zum Schlafzimmer auftauchen sah. Augenblick mal - Francis? Evie folgte ihm auf den Fersen, der inzwischen verwundete Vampir wandte sich ihnen zu.
Ty sprang durch das zerstörte Fenster, aber er war schon zu weit entfernt. Der verwundete Vampir packte sich Francis und schleuderte ihn gegen die Wand.
Als Nächstes schnappte er sieh Evie. Sie flog durch die Luft und landete wie ein Häufchen Elend in der Ecke.
Frank stand wieder auf. Evie nicht.
Ich erreichte ihren leblosen Körper gerade in dem Augenblick, als Francis einen Gegenangriff startete (los, Francis, mach schon!). Er rannte mit gesenktem Oberkörper auf Mördervampir zu und rammte ihm seinen Kopf genau in den Leib. Dann war auch schon Ty bei ihm.
Ty hielt Mördervampir im Würgegriff fest, während Francis ihm ein paar richtig gute Fausthiebe vor die Kinnlade pfefferte. Es gelang Mördervampir, seine Beine anzuziehen, und so schleuderte er Francis quer durchs Zimmer, dann schlug er seine Hauer in Tys Arm, der um seine Kehle lag.
Ich bin
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