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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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kann, der einem noch einen Gefallen schuldet.“
    „Verstehe. Du kratzt seinen Rücken und er kratzt deinen.“
    „Genau.“
    „Genau.“
    Ich leckte über meine Lippen und schmeckte ihn. Mir drehte sich der Magen um und mein Herz schlug zweimal rasch hintereinander. Ich verspürte das plötzliche Verlangen, ihm sein Hemd vom Leib zu reißen und ihn selbst ein wenig zu kratzen. Wenn ich ihm seinen Rücken kratzte, wäre er vielleicht seinerseits geneigt, mir meinen zu kratzen ... und dann könnten wir -
    „Weißt du, das ist auf so vielen Ebenen das absolut Falsche“, stieß ich hervor, bevor ich noch einen Millimeter weiter in das Land der Durchgeknallten vordringen konnte. „Du ... ich ... Das kann einfach nicht funktionieren. Du weißt das. Ich weiß das. Es geht nicht.“
    „Du hast recht. Es geht nicht.“ Er zwinkerte. „Jedenfalls nicht heute Nacht.“
    Niemals, wollte ich hinzufügen, aber ich brachte es nicht übers Herz, die Worte auszusprechen. Nicht wenn er dieses angedeutete, halbe Lächeln lächelte, so als ob er etwas wüsste, das ich nicht wusste. Die Augenwinkel seiner neonblauen Augen kräuselten sich und in seiner dunklen, beschatteten Wange tauchte ein Grübchen auf.
    Doch dann verschwand der Ausdruck genauso schnell wieder, wie er gekommen war, und er runzelte die Stirn. „Du hättest das nicht riskieren dürfen“, sagte er mit kühler, präziser und stinkwütender Stimme. „Wenn es sich tatsächlich um den Kidnapper gehandelt hätte, hättest du die Lage noch verschlimmern können. Am Ende hätte er diesmal zwei statt nur ein Opfer haben können.“
    Ich brachte ein sarkastisches Lachen zustande, auch wenn ich (a) ihm lieber einen Schlag auf die Nase versetzt hätte, dafür, dass er es wagte anzudeuten, ich könnte nicht auf mich selbst aufpassen, und (b) ihn am liebsten an mich gezogen und geküsst hätte, bis er wieder lächelte. „Ich kann durchaus auf mich selbst und auch so ziemlich auf jeden anderen, der zufällig in meiner Nähe ist, aufpassen.“ Ich setzte meine selbstgerechte Miene auf, die ich in jahrelanger Arbeit zur Perfektion gebracht hatte. „Ich bin immerhin ein Vampir, wie du weißt.“
    „Ich bin bestimmt nicht derjenige, der das dauernd vergisst.“ Er starrte auf die Dose, die zu Boden gefallen war, als er so urplötzlich hinter mir aufgetaucht war. Er bückte sich und hob den kleinen Behälter auf. „Was hattest du denn damit vor? Wolltest du ihm eine neue Frisur verpassen?“
    „Du kannst nicht beweisen, dass sie mir gehört.“
    „Stimmt. Vermutlich gehört sie dem Obdachlosen da drüben. Er kann sich zwar keine Wohnung leisten, aber ein Zwanni für Designer-Haarspray ist doch immer drin.“
    „Es kostet fünfundzwanzig - und nur weil ich Handschellen-Heini nicht gleich in Stücke reißen wollte, wenn er denn der Kidnapper gewesen wäre, so heißt das noch lange nicht, dass ich es nicht könnte.“ Ich entblößte für einen kurzen Moment meine Fangzähne und schnappte mir die Dose. „Das muss aus meiner Handtasche gefallen sein, als ich nach oben geschwebt bin.“
    „Aber sicher doch.“
    „Hast du nicht noch einen Rücken zu kratzen?“
    „Ruf an, falls du irgendjemanden anders verdächtigst.“
    Das falls nagte an mir, als ich Ty hinterhersah, wie er die Straße entlangging.
    Mein ganzer Körper bebte und meine Brustwarzen standen in Habtachtstellung. Meine Haut juckte und fühlte sich sowohl gespannt als auch sehnsuchtsvoll an.
    Nur ein einziger Drink, und ich würde mich gleich besser fühlen.
    Mein Blick wanderte zu dem Obdachlosen, den Ty erwähnt hatte. Er saß gegen das Gebäude gelehnt da, die Augen geschlossen, eine leere Weinflasche in der Hand. Das gleichmäßige Pochen seines Pulsschlags dröhnte mir in den Ohren. Der warme, einladende Duft von Blut überwältigte den Geruch von schalem Bier und altem Thunfisch und zog mich magisch an. Ba-bumm. Ba-bumm. Ba-bumm.
    Ich kniete mich neben ihm hin und befahl ihm in Gedanken, die Augen zu öffnen.
    Seine Lider zuckten. Sein Blick wurde langsam klarer, ein Wiedererkennen leuchtete in seinen Augen auf, die sich vor Angst weiteten.
    „Was zum ...“, lallte er.
    Doch dann berührte ich ihn, und schon der leichte Druck meiner Fingerspitzen auf seinem Arm reichte aus, um seine Furcht zu zerstreuen.
    Seine Miene spiegelte schon bald die reine Wonne.
    Ich beugte mich zu ihm und er beugte sich zu mir und ...
    „Na los, komm schon“, nuschelte er, da er mich von Augenblick zu Augenblick mehr

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