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01 - Wie Feuer im Blut

01 - Wie Feuer im Blut

Titel: 01 - Wie Feuer im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Sutcliffe
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helfen. Gut,
dass der Ball morgen abend stattfindet.«
    Bonnie
sah den Modistin nach, bis sie den Raum verlassen hatte. Dann zog sie sich
rasch um, während Madame Rousseau vor dem Ankleidezimmer leise mit Kate und
Marianne sprach und sie in ihr Büro bat.
    Bonnie
studierte die Stoffe und Bänder, die in der Nähe des Fensters ausgestellt
waren, bis eine Bewegung auf der Straße ihren Blick ablenkte.
    Sie sah
auf und erstarrte. Er stand regungslos da und lächelte. Sie hatte Angst, sein
Lächeln zu erwidern, aber sie tat es dann doch. Schließlich hatten sie sich
seit dem Wochenende auf Schloss Blenheim nicht mehr gesehen - für Bonnie
war das wie eine Ewigkeit. Sie fragte sich, was schlimmer war - mit ihm
oder ohne ihn zu leben? Beides war offenbar eine Qual für sie.
    Damien
drehte sich um, und eine Sekunde später spazierte er mit William durch den Vordereingang.
Bonnie schloss ihre Finger um die Bänder und bemühte sich, gleichmäßig zu atmen.
    »Hast
du etwas gefunden, was dir gefällt?« fragte Damien.
    »Die
Bänder sind sehr schön«, erwiderte sie höflich, von dem warmen Ton seiner
Stimme überwältigt. Wo war sein Zorn? Der Sarkasmus? Er schien ehrlich erfreut
zu sein, sie zu sehen. »Ich habe eine Schwäche für Bänder - wie meine Mutter.
Mein Vater hat ihr immer welche geschenkt, wenn er es sich leisten konnte.«
    »Welche
Farbe gefällt dir am besten?«
    Bonnie
schloss die Augen. »Die Entscheidung würde mir schwerfallen. Sie sind alle
schön.«
    »Dann
wirst du dir von allen ein paar Ellen abschneiden lassen,«, sagte Damien.
    Bonnie
wirbelte herum. »Aber ich wollte doch damit nicht sagen, dass ich ... «
    »Ich
weiß. Aber nimm das Geschenk trotzdem an.« Er lächelte wieder. »Bitte«, setzte
er leise hinzu.
    In
diesem Moment kamen Kate und Marianne. Kate schien ein bisschen blass um die
Nase zu sein, Marianne hingegen strahlte über das ganze Gesicht. Kate lief zu ihrem
Mann und sagte: »Du bist heute aber früh zurück, William.«
    »Richtig.«
Er warf einen Blick auf Damien. »Damiens Mission ist beendet. Das Parlament hat
dafür votiert, die Bevollmächtigten der Konföderierten zu empfangen.«
    Kate,
Bonnie und Mari starrten Damien an. Sein Gesicht war ausdruckslos. Offenbar war
er entschlossen, ihre stumme Frage zu übergehen. Er räusperte sich und sagte:
»Plündert ihr wieder mal meine Brieftasche, meine Damen? Soll ich mich um einen
Kredit bemühen, damit ich das alles bezahlen kann?« Die Modistin kam durch die
Tür, und er setzte hinzu: »Bitte, schneiden Sie doch von all diesen Bändern
ein paar Ellen für Bonnie ab.«
    Bonnie
drehte sich um und sah Madame Rousseau beim Abmessen und Schneiden der Bänder
zu. In ihrem Kopf hörte sie jedoch immer wieder Williams grausame Neuigkeit. Er
verlässt uns ... er verlässt
uns, schien
er zu ihr zu sagen, und sie spürte, wie ihr bei jeder Wiederholung ein wenig
übler wurde. Ihre Knie wurden weich, und sie hörte die Stimmen im Raum nur noch
als fernes Summen. Sie hielt sich an einem Tisch fest und betete zu Gott. dass
dieser Schwächeanfall rasch vorübergehen möge; aber als ihr die Modistin die
Bänder in die Hand drückte, schloss sie die Finger darum, und gleichzeitig
verlor sie die Kontrolle über ihren Körper.
    »Bonnie!«
schrie Mari, als das Mädchen zu Boden sank.
    »Mein Name ist Dr.
Blackstone, Bonnie. Fühlen Si? sich jetzt besser?«
    Bonnie
versuchte zu nicken, aber die schrecklichen Kopfschmerzen trieben ihr die
Tränen in die Augen.
    »Sie
haben sich den Kopf angeschlagen, als Sie ohnmächtig wurden. Haben Sie große
Schmerzen?«
    »Ja«,
hauchte sie mit schwacher Stimme.
    »Ich
gebe Ihnen ein Pulver, das die Schmerzen lindert.«
    »Wo bin
ich?« fragte sie.
    »Zu
Hause.«
    »Wo
sind die anderen?«
    »Sie
warten draußen. Sie sind sehr um Sie besorgt.«
    »Darf
ich sie sehen?«
    »Gleich.«
Er setzte sich aufs Bett und nahm ihre Hand. Sein Lächeln war gütig, als er
sagte: »Bonnie, ist Ihnen bewußt, dass Sie ein Kind erwarten?«
    Sie
drehte den Kopf zur Seite, weil sie ihm nicht ins Gesicht sehen konnte.
    »Sie
scheinen mindestens im vierten Monat schwanger zu sein. Haben Sie schon eine
Bewegung gespürt?«
    »Ich
weiß es nicht.«
    »Es ist
so wie ein leichtes Kitzeln ... hier.« Er legte die Hand auf die Schwellung über ihrem
Schambein. In diesem Moment bewegte sich das Kind in ihrem Leib.
    »Ja.«
Sie lächelte. »Es ist wie ein Schmetterling in meinem Bauch.«
    Dr.
Blackstone stand auf. »Weiß der Vater

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