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010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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etwas viel Schlimmeres verdient", schimpfte Blake.
    „Weshalb lassen Sie Dominick nicht in Ruhe? Er liebt seine Frau."

    „Dominick liebt Anne?" fauchte sie. „Das soll wohl ein Witz sein."
    Er bot ihr den Arm und hakte sie unter. „Kommen Sie mit." Es klang wie ein Befehl.
    Felicity hatte nicht die Absicht, ihm zu gehorchen. Sie wehrte sieh heftig, als er sie energisch mitzog - weg von Do-minick. Darm riß sie sich zusammen, denn etliche Gäste wurden schon auf sie aufmerksam. Sie merkte, daß sie dunkelrot wurde. Außerdem war ihr Oberteil bedenklich verrutscht. Sie wagte nicht, Blake eine Szene zu machen. Deshalb gab sie für den Augenblick nach und versuchte, mit ihm Schritt zu halten. Es war nicht ganz einfach, angesichts ihrer hohen Absätze. Ihr Puls begann gefährlich zu rasen.
    Blake führte sie durch die Bibliothek, in der sich einige Paare unterhielten, und sie traten auf einen kleinen Balkon.
    Felicity erriet sofort, was er vorhatte. Sie waren ganz allein, und es war dunkel. Sie hatte seinen ersten und einzigen Kuß im Garten von Waverly Hall nicht vergessen.
    Wider Willen wartete sie sehnsüchtig auf den Moment, wo er die Lippen auf ihren Mund preßte, und blickte zu ihm auf. Er sah sie wissend an.
    Plötzlich runzelte sie die Stirn, denn ihr fiel wieder ein, daß Dominick im Ballsaal war - ohne Anne. „Lassen Sie mich sofort los."
    Blake gab sie frei.
    „Sie können froh sein, daß ich Ihnen nicht erneut ins Gesicht schlage."
    Er ließ sich von ihren Worten nicht beirren, sondern stützte sich mit der Hüfte an das schmiedeeiserne Geländer und beobachtete sie aufmerksam. „Und Sie können froh sein, daß ich Sie nicht über das Knie legte und Ihnen den Hintern versohle, wie Sie es verdient hätten."
    Sie sah ihn sprachlos an und bekam keinen Ton heraus.
    Blake lächelte sinnlich. „Ich wette, es würde Ihnen sogar gefallen. Habe ich recht?"
    Felicity bekam kaum noch Luft. „Nein." Sie war nicht sicher, ob es gelogen war. Sie hatte noch nie Prügel bezogen, nicht einmal als Kind. Die Vorstellung, daß Blake der erste wäre, war äußerst reizvoll.
    Eine ganze Weile sprachen beide kein Wort.
    „Ich könnte es einrichten", brach Blake das Schweigen, und seine dunklen Augen bekamen einen merkwürdigen Glanz. „Noch heute nacht, wenn Sie möchten."
    Endlich fand Felicity ihre Sprache wieder. „Nein. Sie sind einfach ..."
    „Unmöglich?" ergänzte er.
    Sie feuchtete ihre Lippen an und stellte sich seine große kräftige Hand auf ihrem Gesäß vor. „Ihr Ruf ist äußerst gerechtfertigt. Daran zweifle ich nicht."
    Er lächelte sinnlich. Es war ein phantastisches Lächeln. Aber er war auch ein phantastischer Mann. „Ja, das stimmt."
    „Und Sie sind außerordentlich stolz darauf!"
    Er zuckte achtlos mit den Schultern. „Möchten Sie sich davon überzeugen, ob ich tatsächlich so männlich bin, wie man behauptet?"
    Unwillkürlich glitt Felicitys Blick zu seinen Lenden. Blake trug eine schwarze Abendhose. Außerdem war es nach Mitternacht und stockdunkel. Sie konnte unmöglich etwas sehen.
    Er bemerkte es und lachte leise. Es klang sehr sinnlich und ausgesprochen belustigt.
    Felicity raste vor Zorn und wollte sich an ihm vorüberschieben. Einen Moment streifte ihre Hand den erstaunlich kräftigen Beweis seiner Männlichkeit. Blake war tatsächlich voll erregt. Unwillkürlich blieb sie stehen und sah über die Schulter zurück. Ihre Blicke begegneten sich.
    Blake tippte mit dem Finger an die Schläfe und salutierte lächelnd.
    So schnell sie konnte, eilte Felicity durch die Balkontür und die Bibliothek in den Saal zurück.
    Anne hörte Dominick kommen.
    Es war zwei Uhr morgens. Die vergoldete Uhr auf dem Kaminsims hatte vor kurzem geschlagen. Sie konnte nicht schlafen. Eine Gaslampe brannte auf dem Nachttisch neben ihrem Bett, und Belle lag auf der Liege im Ankleidezimmer. Anne hatte kein Risiko eingehen wollen, falls sich erneut ein unerwünschter Besucher in ihr Zimmer schleichen würde.
    Anne straffte sich unwillkürlich. Sie drückte ihr Kissen an sich und horchte auf die Schritte, die immer näher kamen und lauter wurden. Ihr Herz blieb beinahe stehen.
    Sie konnte sich nicht rühren, und ihr stockte der Atem. Seit Stunden wartete sie auf Dominicks Rückkehr.
    Die Schritte hielten nicht vor ihrem Zimmer an, sie wurden nicht einmal langsamer.
    Im Grunde hatte Anne auch nicht erwartet, daß Dominick versuchen würde, mit Gewalt bei ihr einzudringen. Erst recht nicht, um ihr weh zu tun.
    Weiter

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