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010 - Skandal in Waverly Hall

010 - Skandal in Waverly Hall

Titel: 010 - Skandal in Waverly Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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inne.
    Vielleicht wußte Dominick es noch gar nicht. Möglicherweise hatte er noch nichts von Rutherfords Maßnahme gehört. Zwar sann Anne auf Rache, aber von ihr durfte er auf keinen Fall erfahren, daß er nicht der Besitzer dieses Hauses war. Er würde ziemlich ungehalten darüber sein - gelinde ausgedrückt.
    Dominick stützte sich mit einer Hüfte auf die Armlehne ihres Sofas und trank einen weiteren Schluck. „Weshalb bist du so nervös, Anne?"
    „Ich bin nicht nervös."
    Er lächelte belustigt. „Du bist meine Frau, zumindest vor dem Gesetz. Es ist nichts dagegen einzuwenden, daß du dich in meinen Räumen aufhältst."
    Anne sprang erschrocken auf und vergoß den Sherry über ihre Hand. War ihr Unbehagen so offensichtlich? Es war ein Fehler gewesen, Dominick in seiner Suite aufzusuchen. Zu schmerzlich erinnerte es sie daran, daß sie einmal davon geträumt hatte, diesen Mann ganz für sich allein zu haben.
    „Ich bin nur gekommen, um mit dir über die Verwaltung des Gutes zu reden", erklärte sie steif.
    „Wirklich? Was gibt es da zu besprechen?"
    „Wir haben keinen Gutsverwalter. Mr. Harvey hatte Geld unterschlagen. Deshalb ist ihm vor einem Jahr gekündigt worden - mit Zustimmung deines Vaters."
    Dominick sah sie verblüfft an. „Wie ist das Gut dann geführt worden, wenn es hier seit einem Jahr keinen Verwalter mehr gibt? Hat sich alles von allein geregelt?"
    Anne wurde rot. Es galt als äußerst undamenhaft und unschicklich für eine Frau, ein Gut zu leiten und die Konten zu führen. Im Dorf waren ihre Tätigkeiten eine ständige Quelle für Spott und Klatsch. „Ich habe die Vorgänge anstelle deines Vaters und des Gutsverwalters überwacht."
    Dominick verzog keine Miene. „Tatsächlich?"
    Ihre Wangen röteten sich noch stärker. „Dein Großvater wußte davon. Natürlich hat er mir sehr geholfen. Philip war es gleichgültig. Ich glaube, er war sogar erleichtert, daß er diese Verantwortung los war."
    Dominick stellte sein Whiskyglas ab. „Das ist ja faszinierend. Dann war der Pfarrer doch nicht so betrunken, wie ich glaubte."
    Anne verstand ihn nicht, weder seine Worte noch seinen Blick. „Und ... Und was hast du jetzt vor?"
    Er sah sie fest an. „Ich habe vor, dich zu küssen."
    Sie riß erschrocken die Augen auf und zuckte im nächsten Moment zusammen.
    Dominick legte die Hände auf ihre Schultern und zog sie näher. „Ich muß den Verstand verloren haben, daß ich vier Jahre fortgeblieben bin", murmelte er. „Was war bloß in mich gefahren?"
    Anne traute ihren Ohren nicht. Eine wilde, absolut unsinnige Hoffnung keimte in ihr auf.
    Dominick zog sie enger an sich. Ihre Knie berührten seine Beine, und ihre Brüste streiften seinen Oberkörper. „Ich hatte mir ein Versprechen gegeben", sagte er ernst, und seine Augen glühten. „Aber ich kann es unmöglich halten. Ich müßte verrückt sein, wenn ich es täte."
    „Nein." Endlich fand Anne ihre Sprache wieder. Sie erinnerte sich an die Vergangenheit und seinen Treuebruch. „Was soll das Ganze?" Ihre Worte klangen vor Angst heiser. „Das kannst du nicht tun!"
    „Natürlich kann ich das", antwortete er ungerührt und legte die Arme um sie. „Ich bin dein Ehemann." Bevor Anne sich versah, hatte er sie an die Brust gezogen und die Lippen auf ihren Mund gepreßt.
    Annes Puls raste wie wild, und ihr Verstand wehrte sich mit aller Kraft. Sie traute diesem Mann nicht. Sie würde ihm nie wieder trauen können. Aber es war so lange her, daß sie in den Armen gehalten, liebkost und geküßt worden war.
    Dominick war warm, stark und außerordentlich männlich. Mühelos öffnete er ihre Lippen und versuchte, die Zunge zwischen ihre Zähne zu schieben. Anne klammerte sich an seine Schultern und war keines klaren Gedankens mehr fähig. Ihre Knie wurden weich, und sie überließ sich restlos seinen Liebkosungen.
    Dominick bog sie weit über seinen Arm zurück und drang immer wieder mit der Zunge zwischen ihre Lippen. Irgendwie war es ihm gelungen, seine muskulösen Schenkel zwischen ihre Beine zu schieben. Anne trug keine Krinoline. Erschrocken und fasziniert zugleich, spürte sie die Intimität seines festen männlichen Körpers, der sich an sie drängte, und sie bekam kaum noch Luft. Ihr Verlangen wuchs und verzehrte sie beinahe. Leidenschaftlich stöhnte sie an Domi-nicks gierigen Lippen. So heftig waren die Gefühle, die er in ihr hervorrief, daß die Vergangenheit plötzlich keine Rolle mehr spielte.
    Dominick machte sich los und sah sie

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