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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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immer noch nicht die Wohnung aufgesucht haben«, sagte' er.
    »Hast du gesagt, daß wir hingehen werden?«
    »Nein, ich sagte, daß du es für zu gefährlich hältst. Er schwor, daß die Cops nichts von der Wohnung wüßten.«
    »Das glaube ich gern« antwortete Freeman, »aber Cols weiß davon und auch der Bursche, der mit uns vor dem Shelton-Hotel war.«
    Die Wohnung, von der sie sprachen, waren zwei Zimmer in der 157. Straße, nahe dem Harlem-River. Sie war vor zwei Monaten gemietet worden, um nötigenfalls ein Versteck zu haben. Als sie in der vergangenen Nacht sicher gewesen waren, daß kein Polizeiwagen ihre Spur gehalten hatte, hatte der Mann, der in dem Mercury das Kommando führte, sie in der 157. Straße abgesetzt.
    »Bleibt hier und haltet euch ruhig. Sobald wir wissen, was die Bullen zu unternehmen gedenken, werden wir weitersehen.«
    Freeman und Razzoni hatten gewartet, bis der Mercury verschwunden war. Dann hatte Pen Freeman den Jüngeren am Arm gefaßt und ihn mit sich gezogen.
    »Warum?« fragte Razzoni erstaunt.
    »Ich bin ein alter Hase«, antwortete Pen. »Wenn man dabei gewesen ist, wie einer ein Ding gedreht hat, das ihn auf den elektrischen Stuhl bringen kann, dann muß man sich nicht vor der Polizei vorsehen, sondern auch vor diesem Mann, selbst wenn es sich um einen alten Kollegen handelt.«
    Sie hatten in einem kleinen Hotel übernachtet. Am Morgen sahen sie die Steckbriefe.
    Freeman rief Morgan an. Cols Morgan schimpfte mörderisch, daß sie die Nacht nicht in der Wohnung zugebracht hatten.
    »Woher weißt du das?« fragte Freeman.
    »Ich habe nachsehen lassen. Wir wollten euch sprechen.«
    »Mit ’ner Kanone in der Hand, was? Cols, ich werde mich hüten, dir in die Finger zu laufen.«
    Morgan schwor Stein und Bein, daß er nur um ihre Sicherheit besorgt sei. Sie redeten hin und her. Freeman verlangte, daß Morgan sie mit Geld und Papieren versorge, um ins Ausland zu gelangen. Morgan versprach, sein Möglichstes zu tun.
    Sie riefen ihren Boß im Laufe des Tages noch einige Male an. Immer wieder verlangte er von ihnen, sie sollten sich in die 157. Straße begeben. Dann könne man weiter sehen.
    »Hast du gesagt, daß wir uns nur an einem Ort mit ihm treffen werden, den wir bestimmen?«
    »Ja, und ich sagte, daß wir in zwei Stunden wieder anrufen. Ich sagte, daß wir die Hände hochnehmen würden, wenn die Polizei uns fassen sollte, und daß er nicht damit rechnen konnte, daß wir den Mund halten würden.«
    »In Ordnung«, stieß Freeman zwischen den Zähnen hervor. »Er muß wissen, daß er uns nicht auf die billige Art durch ein paar Kugeln abhalftem kann.«
    Als sie zwei Stunden später anriefen, war es völlig dunkel geworden, und der Central-Park, der in einigen Teilen nach Anbruch der Dunkelheit nicht als sicheres Pflaster gilt, war fast menschenleer. Jenseits des Parksees freilich lärmten die Orchestrions, Drehorgeln und Music-Boxes des großen Rummelplatzes, und vom Zoogelände her drang das Brüllen der Tiere bis in die Telefonzelle.
    Dieses Mal nahm Pen Freeman den Hörer. Er bekam Cols Morgan sofort an die Strippe.
    »Hast du dich entschieden, Cols?«
    »Wozu dieses Mißtrauen?« schimpfte Morgan los. »Ich habe dir keine Veranlassung gegeben zu glauben, wir ließen euch in der Tinte…«
    Freeman stoppte Morgans Speech.
    »Überlasse es uns, wie wir aus der Tinte kommen. Seitdem die Bullen uns per Steckbrief suchen, haben du und dein Freund nur einen Gedanken, uns am Reden zu hindern. Das weiß ich. Aldo und ich brauchen zwanzigtausend Dollar.«
    »Pen, du weißt genau, daß bei unserem Geschäft Hunderttausende für jeden herumspringen. Willst du darauf verzichten?«
    »Die Cops suchen mich. Deine sagenhaften Hunderttausende nützen mir nichts mehr, wenn ich sie erst in vier Wochen bekomme. Ich brauche zwanzigtausend sofort. Wenn ich in Sicherheit bin, werde ich dich wissen lassen, wo du meine hunderttausend abliefem kannst.«
    Morgan gab es auf. »Schön, was soll ich tun?«
    »Packe zwanzigtausend Dollar in eine Aktentasche, steige in deinen Wagen und komm zur Needle. Wir werden dort sein, aber ich rate dir gut, allein zu kommen. Wenn du uns reinlegen willst, knallt es.«
    »In einer Stunde bin ich da«, antwortete Morgan und legte auf.
    »Es ist in Ordnung«, sagte Freeman zu Razzoni und hängte den Hörer ein.
    Die Needle war ein ägyptischer Obelisk, ungefähr in der Mitte des riesigen Parkgeländes aufgestellt. Freeman hatte den Platz mit Bedacht gewählt. Er war nicht

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