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0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift

Titel: 0101 - Drei Lastwagen voll Rauschgift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Nimm an, ich wäre auf großes Geld genauso scharf wie du.«
    Befriedigt genehmigte er sich noch einen Whiskyschluck.
    »G-man, ich kann gegen Morgan als Zeuge auftreten, denn ich habe eine Aktentasche mit Kokain von ihm bekommen und an Satcho Gomez weitergegeben. Die Tasche ist doch in euren Händen? Okay, Morgan kann also einwandfrei des Rauschgiftschmuggels überführt werden. Damit hast du -ihn in der Hand. Er muß dich ranlassen, oder du kannst ihn hinter Gitter bringen.«
    »Nicht dumm, Ray. Noch ein paar Ideen?«
    Er wurde eifrig. »Du gehst zu Cols und sagst ihm, daß wir uns einig sind, daß du weißt, wo ich mich aufhalte, und daß er jetzt keine Wahl mehr hat, als dich und mich zu beteiligen.«
    »Und was willst du während dieser Zeit tun?«
    »Ich bleibe hier«, sagte er und streckte die Beine aus, als wollte er es sich schon bequem machen.
    »Cols wird dich hier zuerst suchen.«
    Er überlegte. »Ja, das ist wahr«, gab er zu. »Weißt du ein besseres Versteck?«
    »Ich wüßte schon eins. Reden wir später darüber! Erst noch ein paar Fragen. Ray, wo stehen die drei Lastwagen mit dem Koks und dem anderen Zeug?«
    »Keine Ahnung, G—man. Du weißt, daß wir sie vom Hafen nach Raceway fuhren, und von Raceway aus brachten wir sie in Sicherheit in einen Schuppen beim Yankee Stadion. Aber dort sind sie nicht mehr. Stannow und ich haben einmal nachgesehen. Irgendwer hat sie fortgeschafft, aber es war niemand von uns. Entweder tat es Cols selber oder dieser schmale Bursche, der zweimal bei ihm war.«
    »Was für ein Bursche ist das?«
    »Keine Ahnung. Ich habe ihn zweimal im Büro von Cols gesehen. Es war am frühen Morgen, und Morgan jagte mich sofort hinaus. Ich glaube, er hatte einen mächtigen Reespekt vor dem Jungen.«
    Ich fühlte, daß er nicht log. Ray Dexter konnte mir also helfen, Morgan unschädlich zu machen, aber er konnte mich nicht in den Besitz des Rauschgifts bringen, und er wußte so gut wie nichts über den Mann, der auf mich geschossen, mich angerufen und der sicherlich auch an den Morden an Gomez, Collec, Freeman und Razzoni beteiligt war.
    »Gut, Ray, wir sind also einig. - Gib dein Schießeisen her.«
    »Warum?« fragte er, völlig überrascht.
    »Weil ich dich in ein sicheres Versteck bringen will, als es diese Wohnung ist.«
    »Wo ist es?«
    »Im FBI-Gefängnis«, sagte ich leicht hin.
    Er schnitt ein Gesicht, als traue er seinen eigenen Ohren nicht. Ich ging auf ihn zu. Erst, als ich ganz nahe heran war, sprang er auf und schrie:
    »Ich knalle dich ab, wenn du mich anrührst, G-man. Bestimmt, ich tu’s.«
    »Du knallst niemanden ab, Ray Dexter. Dazu fehlt dir einfach der Mumm. -Los, gib das Ding her. Das ist kein Spielzeug für Schwachnervige.«
    Er wollte zurückweichen, stieß dabei gegen den Sessel, aus dem er aufgesprungen war und wankte für einen Augenblick. Diese Sekunde benutzte ich, um ihm die Pistole aus der Hand zu schlagen. Er versuchte einen schwachen Widerstand, der damit endete, daß er im Sessel saß, beide Hände gegen seine Magengrube preßte und kläglich zu mir aufblickte.
    Ich tat ein paar Schritte ins Zimmer hinein und hob die Pistole auf und sicherte sie.
    »Trink noch einen Schluck, Ray«, sagte ich. »Im Kittchen setzen sie dich trocken.«
    Es schmeckte ihm anscheinend nicht mehr. Ich nahm ihn beim Arm, brachte ihn auf die Straße und verfrachtete ihn in den Jaguar. Eine Viertelstunde später lieferte ich ihn beim Aufsichtsbeamten der Gefängnisabteilung ab.
    »Verwahrt den Jungen gut«, bat ich. »Den Haftbefehl schicke ich morgen früh herunter. Aber es werden keine Auskünfte über ihn gegeben. Wer immer nach ihm fragen sollte: Wir haben keinen Ray Dexter. Das ist sehr wichtig.«
    »Geht in Ordnung«, antwortete der Sergeant vom Dienst. Er nahm Dexter am Arm und führte ihn den langen Zellengang hinunter. Ray war so erledigt, daß er nicht einmal die Kraft aufbrachte, mir einen letzten wütenden Blick zuzuwerfen.
    Ich ging noch einmal in mein Büro hinauf. Dabei lief ich Froon, einem Kollegen, in die Quere.
    »Hallo, Jerry. Hast du mit der Zentrale gesprochen? Ich glaube, sie suchen dich.«
    Ich rief die Zentrale an.
    »Was los?«
    »Ah, Cotton, wir haben schon nach Ihnen telefoniert. Vor zehn Minuten ist ein Fernschreiben aus Los Angeles für Sie eingegangen.«
    »Ich bin in meinem Büro. Schickt es mir herauf.«
    Zwei Minuten später lag das Fernschreiben vor mir. Hier der Text:
    »FBI Los Angeles an FBI New York, Bearbeiter J. Cotton. Betrifft Anfrage

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