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0102 - Der Satan mischt die Karten

0102 - Der Satan mischt die Karten

Titel: 0102 - Der Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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wüßte dort ein Lokal, in dem ein prima Tanz-Tee-Film abliefe. Ich war einverstanden, obwohl mir Mr. Taylors Interesse an meiner Person allmählich etwas merkwürdig vorkam.
    Wir gingen zum Parkplatz des »Travel-Bades«. Im Vergleich zu sonnenreichen Wochenenden war der Platz heute beinahe leer.
    »Mein Fairlane steht dort drüben«, sagte Taylor. »Was halten Sie davon, wenn wir Ihre Mühle hier lassen und mit meiner Karre nach Atlantic fahren?«
    »Nichts«, antwortete ich und musterte ihn scharf.
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Mißtrauisch?«
    Ich nickte. »Wer hat Sie beauftragt, sich an mich heranzumachen, Taylor?«
    Er lachte. Es klang künstlich. »Welcher Unsinn. Sie sind mißtrauisch wie ein Polizist.«
    »Tim Sie nicht so, als wüßten Sie nicht, daß ich ein Polizist bin.«
    Jetzt spielte er den Beleidigten.
    »Ich verstehe Sie nicht, Mr. Cotton. Ich will mich Ihnen nur erkenntlich dafür zeigen, daß Sie mir im Wasser beigestanden haben.«
    »Taylor, ich verstehe einiges vom Schwimmen. Sie hätten noch den Ärmelkanal überqueren können, als Sie schon taten, als wären Sie im Begriff zu ertrinken.«
    Eigentlich hätte er jetzt auf dem Absatz kehrtmachen müssen, aber er tat es nicht. Eine Minute lang schwiegen wir. Dann sagte ich:
    »Nehmen wir meinen Wagen für die Fahrt nach Atlantic-Beach.«
    »In Ordnung«, sagte er verbissen und schickte sich an, auf den Jaguar zuzugehen, aber als er nahe an mir vorbeikam, griff er in seine Jackentasche und stieß gleichzeitig einen scharfen Pfiff aus.
    Was Al Taylor aus der Jackentasche hervorzauberte, war eine Pistole von jenem Format, mit dem Damen ihre treulosen Geliebten totschießen. Trotzdem ließ ich es nicht darauf ankommen. Ich schlug mit der Aktentasche, die ich immer noch in der Hand trug, nach ihm. Ich traf seine Hand mit der Pistole. Er verlor sie, aber leider verlor auch ich die Aktentasche und damit den Smith and Wesson.
    Ich ging den Burschen an und zog einen Haken hoch, aber Taylor verstand etwas vom Boxen. Er blockte den Brocken ab und schlug links nach meiner Magengegend. Ich konnte nur noch mit Ach und Krach den Ellbogen dazwischenschieben.
    Ich drängte mich so nahe an ihn, daß er nicht mehr aüsholen konnte, weil er mit dem Rücken gegen meinen Wagen geriet. Ich fintierte.
    Er nahm die Arme herunter, um seinen Körper zu decken. Sein Gesicht war sekundenlang deckungslos. Er kassierte einen Uppercut und einen linken Geraden. Sein Kopf flog herum, und für einen Augenblick standen seine Haare zu Berge.
    Er brachte ein paar verzweifelte, aber ungenaue Hiebe in ineinen Rippen unter. Ich verdaute sie ungerührt, denn ich hatte inzwischen eine beachtliche Wut auf diesen Burschen, der sich auf so heimtückische Weise an mich herangemacht hatte.
    Der nächste Haken traf sein Kinn, nicht haargenau auf den Punkt, aber ausreichend, um ihn aufstöhnen zu lassen. Ich sah, daß er in den Knien weich wurde, und ich zog die rechte Faust zurück, um ihn endgültig abzuschießen.
    Ich kam nicht mehr dazu. Von hinten legte sich ein Arm um meinen Hals. Ganz instinktiv riß ich die Arme hoch. Nur das bewahrte mich vor dem Schlag, der meinem Kopf galt, und der sicherlichmein Bewußtsein ausgelöscht hätte.
    Während ich noch versuchte, mich von dem Arm zu befreien, der mir die
    ***
    Luft abdrückte, tauchten vor meinen Augen zwei Männer auf, die mit entschlossenen Gesichtem gegen mich anrückten.
    Ich begriff, daß es Emst wurde. Die Burschen sahen aus, als wären sie ein gutes Stück härter und brutaler als Al Taylor. Taylor war noch nicht wieder kampffähig. Er lag gekrümmt über dem Kühler meines Jaguars.
    Ich griff über meinen Kopf nach hinten, erwischte den Arm des Mannes, der mich umklammert hielt, beim Handgelenk. Er versuchte, ihn loszureißen, aber ich hielt eisern fest. Das nächste geschah sehr schnell.
    Ich beugte mich mit einem Ruck nach vorn und riß den fremden Arm nach unten. Es klappte gut. Der Kerl schlug über meinen Rücken hinweg einen Salto, und da einer seiner Kumpane passend stand, flog er ihm gewissermaßen an den Kopf. Die beiden Gentlemen stürzten übereinander und bildeten ein Knäuel von Armen und Beinen, das sie erst einmal entwirren mußten, wenn sie noch eine Runde mit mir versuchen wollten.
    Es blieb also nur noch einer über. Er hatte seinen Angriff gestoppt, als seine Freunde von den Füßen gerieten. Jetzt zeigte er ein recht erschrecktes Gesicht, als er sich allein fand, und mich auf sich zumarschieren sah.
    Für

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