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0102 - Der Satan mischt die Karten

0102 - Der Satan mischt die Karten

Titel: 0102 - Der Satan mischt die Karten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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einen Augenblick sah es so aus, als wollte er da vonlaufen. Dann aber griff er in seine Jacke. Er stand zu weit entfernt, als daß ich ihn hätte hindern können. Er brachte eine beachtliche Kanone hervor.
    »Stopp!« schrie er. »Hände hoch!«
    Ich stoppte, aber die Hände nahm ich nicht hoch.
    »Weg mit der Kanone!« sagte ich ruhig.
    Seine Freunde waren im Begriff, sich auf die Füße zu stellen. Es gab keinen Zweifel mehr, mit wem ich es zu tun hatte. Morgan hatte sie geschickt, um mich zu kassieren. Er hatte die Tage nicht abgewartet, die er selbst mir noch zugestanden hatte. Und er hatte auch Pesto nicht geschickt. Ob die Sache mit Pesto nur ein Ablenkungsmanöver war oder sonst ein Trick, würde sich herausstellen.
    Aber wenn Morgan sich auch nicht an die angekündigte Frist gehalten hatte, so hatte er bestimmt seinen Helfern eingeschärft, mich lebendig zu fassen und nicht zu schießen. Der Teufel haßte mich viel zu sehr, um irgendeinem Killer meine Haut zu überlassen.
    Aus diesem Grunde fürchtete ich die Pistole in der Faust des Kerles dort nicht sehr. Er würde nicht schießen, solange er sich nicht selbst bedroht fühlte.
    Seine Freunde standen, überblickten die Situation.
    »Bravo, Jack«, grölte der Größere. »Jetzt haben wir ihn.«
    Er bückte sich und raffte einen Totschläger auf, den er beim Sturz verloren hatte.
    »Nimm ihn von rechts, Chuk«, wies er seinen Freund an.
    Sie rückten gegen mich an. Der Große grinste:
    »Halt stll, Freundchen. Es tut nicht weh!«
    Ich dachte nicht daran, stillzuhalten, aber es war sinnlos geworden, sich weiterhin mit den Brüdern herumzuschlagen. Wenn ich sie jetzt noch einmal in Verlegenheit und an den Rand einer Niederlage brachte, würdön sie schießen.
    Ich türmte. Icfi drehte mich einfach um und rannte im Sprintertempo auf das Hotelgebäude zu. Haben Sie das von einem G-man nicht erwartet? Tut mir leid, Freunde, aber ich bin kein Held um jeden Preis. Ich hätte es ziemlich albern gefunden, mich von einigen gemieteten Ganoven abschießen zu lassen.
    Einer brüllte: »Bleib stehen!« Der andere heulte: »Knall ihn ab.«
    Aber es fiel kein Schuß. Ich sah mich um. Chuk und der andere versuchten, mich einzuholen, aber dazu waren sie zu schwer und zu unbeholfen.
    Am Eingang des Hotels prallte ich mit einem Herrn im dunklen Anzug zusammen, der nach Geschäftsführer aussah.
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich und jappste ein wenig nach Luft. »Haben Sie eine Pistole?«
    Ich sah, daß die beiden Gangster umdrehten. Der Mann, den sie mit Jack angesprochen und der den Revolver gezogen hatte, befand sich bereits auf dem Wege zu dem Auto, das Al Taylor als seinen Fairlane bezeichnet hatte.
    Der Geschäftsführer riß die Augenbrauen hoch.
    »Wie bitte?«
    »Es kann auch ein alter Colt sein oder ein Jagdgewehr! Beeilen Sie sich, Mann. Die Burschen entkommen mir.«
    Sie entkamen tatsächlich. Der Pistolenmann saß schon hinter dem Steuer des Fairlanes. Der Große stoppte bei meinem Jaguar. Er beugte sich hinein.
    »Ich bedauere«, sagte der Geschäftsführer.
    Mir paßte es nicht, meinen Wagen ruinieren zu lassen. Ich machte mich auf die Strümpfe, den Weg zurück.
    Der Große war mit meinem Auto fertig. Er enterte den Fairlane, dessen Motor bereits heulte. Im nächsten Augenblick schoß der Wagen auf die Ausfahrt zu.
    Ich raste zum Jaguar. Unter dem Steuerrad hingen die herausgerissenen Kabel der Zündung. Nichts mehr zu machen, aber es standen genug andere Fahrzeuge auf dem Parkplatz.
    Wieder lief ich zum Hotel. Um den Geschäftsführer hatten sich inzwischen eine Anzahl Leute gesammelt.
    »Ich brauche einen Wagen zur Verfolgung der Leute. Ich bin G-man.«
    Sie sahen mich an. Keinem machte es Spaß, sein Auto für eine Jagd herzugeben, bei der es ruiniert werden konnte.
    »Hören Sie«, sagte ich scharf. »Sie sind verpflichtet, mich bei der Verfolgung von Gangstern zu unterstützen.«
    Verlegenes Schweigen. Dann holte ein Mann, der neben dem Geschäftsführer stand, endlich seinen Wagenschlüssel aus der Tasche, hielt ihn mir vor die Nase wie einem Hund die Wurst und sagte:
    »Sie können den grauen Cadillac dort haben, aber nur, wenn Sie mir Ihren Ausweis zeigen.«
    Der Ausweis lag mit dem Smith and Wesson in der Aktentasche, und die Tasche lag immer noch in der Nähe des Kampfplatzes. Ich hatte Zeit genug verloren. Mit einer raschen Bewegung schnappte ich dem Mann die Autoschlüssel aus der Hand.
    »Verdammt!« brüllte er empört, aber ich war schon auf dem

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